Mega-Konzerte, Mega-Kosten – Warum Fans für Adele, Coldplay und Taylor Swift tief in die Tasche greifen müssen
Die Diskussion um die hohen Preise für die Konzerte war bereits 2023 groß, als der Vorverkauf für Adele, Taylor Swift und Coldplay losging. Auch in unseren Kurz-Interviews wurde mehrfach auf die hohen Ticketpreise für die Konzerte der beiden Sängerinnen und der Band im Sommer 2024 verwiesen. Die Konzerttickets für Adele kosteten zwischen 180 und 600 Euro, auch bei Taylor Swift und Coldplay waren die Preise kaum niedriger. Zusätzlich zahlen mussten die Fans die Anreise, Verpflegung und Hotelkosten. Aber was steckt hinter diesen Kosten?
Die hohen Preise der Konzerttickets
Johannes Everke, Chef des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft, erklärt, dass die Künstlerhonorare im Festivalbereich teilweise um das Dreifache gestiegen sind, weil die Konzerte für die meisten Künstlerinnen und Künstler zur Haupteinnahmequelle geworden sind. Vom Streaming würden nur noch wenige stark profitieren. Außerdem sind die Konzerte in der Umsetzung aufwendiger und somit auch teurer geworden: Die Ansprüche der Fans steigen. Bei den Konzerten geht es nicht mehr nur um Musik. Sie sind ein Erlebnis und vermitteln Identifikation und Gemeinschaft. Große LED-Wände, Feuerwerk, Pyrotechnik – Dies sind Showelemente von Coldplay, Adele und Taylor Swift, die es früher nicht gab, die aber mittlerweile fest zu dem ganzen Konzert als Erlebnis dazugehören. Aber auch die steigenden Personalkosten tragen zu den hohen Preisen für Konzerttickets bei: Am Aufbau von Adeles Konzertstadion in München waren 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligt, was zu Kosten in Höhe von 140 Millionen Euro geführt hat. Auch die Produktionskosten sind um 40 Prozent in den vergangenen zwei Jahren gestiegen.
Swiftonomics
Die vielen Ausgaben bei solchen Großevents, die zusätzlich zu den Ticketpreisen anfallen, wie etwa Anreise, Verpflegung und Hotelkosten, machen sich aber auch wirtschaftlich bemerkbar: Mit Blick auf Taylor Swift wird das Phänomen auch „Swiftonomics“ genannt. Die Plattform „Airbnb“ beispielsweise teilte mit, dass die Anfragen für München, wo Taylor Swift im Juli 2024 zwei Konzerte gegeben hatte, im Vergleich zum vorherigen Jahr um knapp 600 Prozent gestiegen sind. In Gelsenkirchen, wo es gleich drei Swift-Konzerte gegeben hat, stiegen die Suchanfragen sogar um mehr als 7000 Prozent. Die Betreiberinnen und Betreiber in den einzelnen Städten sind froh über die hohen Auslastungszahlen: Sie können ihre Preise erhöhen, weil die Nachfrage das Angebot deutlich übersteigt. Für die Fans der Konzerte bedeutete dies allerdings wiederum, dass sie mit insgesamt sehr hohen Kosten rechnen mussten, wenn sie zum Konzert anreisen und dort übernachten mussten.
Für viele Fans schien das Erlebnis jedoch den hohen Kostenaufwand wert zu sein: Positive Erfahrungsberichte, Schilderungen von einzigartigen und unvergesslichen Erlebnissen und Aussagen, dass man es genauso wieder machen würde, sprechen für sich.
Autorin: Viktoria Strakeljahn