Vorlesung 10

1. Welche Berührungspunkte hatten Sie bereits mit dem Thema Antisemitismus? Beschreiben Sie für Sie wichtig erscheinende Situationen und wie Sie diese vor dem Hintergrund dieser Vorlesung bewerten würden.

Ich selber habe bis heute wenig Berührungspunkte mit Antisemitismus. Die Behandlung des Holocaustes im Unterricht, Dokumentationen und Berichte über die rechtsextreme Szene und Nachrichten zu antisemitischen Vorfällen fallen darunter. Es wurden in der Schule gelegegentlich antisemitische Witze gemacht und Hakenkreuze an die Wände gemalt. Dies wurde manchmal von den Lehrkräften eher indirekt thematisiert (es ging nicht nur um Antisemitismus sondern eher um Rassismus und vor allem um „schwarzen Humor“) und die SuS wurden zur Reflektion des eigenen Verhaltens angeregt, was eher selten zu einer Verringerung der Witze und Symbole führte. Antisemitismus wurde nicht als Problem an unserer Schule anerkannt und direkt angesprochen. Ein besserer Umgang mit diesem Thema, würde die Atisemitischen Witze, Symbole, etc. verringern und ein angenehmeres und menschlicheres Schulklima für alle SuS schaffen.

 

2. Welche Fragen haben sich für Sie durch den Vortrag ergeben? In welchen Bereichen fühlen Sie sich noch unzureichend informiert oder vorbereitet, um sich mit Antisemitismus in der Schule als Lehrkraft zu befassen?

Mir fehlten Beispiele für (die Arten des) Antisemitismus, z.B. für linken, muslimischen und rechten Antisemitismus. Außerdem wurde nicht erläutert, wie man mit antisemitischen Verhalten oder andere Formen des Antisemitismus umgehen soll  (z.B. im Unterricht ), was eigentlich sehr wichtig ist!

 

3. Beschäftigen Sie sich mit folgendem Szenario: Ein Elternteil spricht Sie persönlich als Lehrkraft darauf an, dass ein Schüler Ihrer Klasse von verbalen antisemitischen Übergriffen betroffen war. Überlegen Sie, wie ein konstruktiver Umgang mit dieser Situation aussehen könnte.

Es ist wichtig, das Problem ernst zu nehmen und den Eltern das Gefühl zu vermitteln, nicht allein zu sein. Kommunikation hat bei solchen Fällen höchste Priorität, d.h. die einzelnen Schritte müssen immer mit den Eltern und dem Schüler abgeklärt sein. Diese Schritte wären:

    • Mit dem betroffenen Schüler und/oder Eltern über Übergriffe sprechen
    • Das Kollegium von den Übergriffen berichten
    • Genaueres beobachten der Täter und des Opfers
    • Lösungstrategie entwickeln (mit Kollegium und/oder Eltern und Schüler).

Die Lösungstrategie muss der Situation und den Beobachtungen entsprechend gewählt werden und kann z.B. eine direkte Konfrontation der Täter oder eine indirekte Konfrontation der Klasse (z.B. durch Themenblock über Ausgrenzung und/oder Antisemitismus) sein.