Vorlesung 1

1. Bitte begründen Sie unter Rückgriff auf die Ausführungen in der Präsentation, warum Heterogenität im schulischen Kontext häufig als ´Herausforderung´, die bewältigt werden muss, wahrgenommen wird?

Heterogenität wird im schulischen Kontext häufig als Herausforderung gesehen, da im Schulsystem versucht wird, Schüler idealerweise in (homogene) Gruppen einzuteilen. Heterogenität stört dieses Ideal von Homogenität. Schüler weden nach ihrem Alter in Klassen sortiert, ihnen wird je nach nach Wissensstand eine Schulform empfohlen und dort wird ihnen allen von der Lehrkraft der Inhalt des jeweiligen Lehrplans vermittelt. Dies sind nur einige Beispiele der Versuche der Homogenisierung in der Schule. Die Homogenisierung soll Lehrkräfte entlasten und besseren Unterricht gewährleisten (wenn alle Schüler Homogen wären). Aber es gleicht kein Mensch dem Anderen, was eine komplette Homogenisierung unmöglich macht und den Lehrerberuf herausfordernd gestaltet.

2. Was ist damit gemeint, wenn von dem ´Konstruktionscharakter´ von Heterogenität die Rede ist? Bitte erklären Sie das in eigenen Worten.

Heterogenität ist ein erdachtes Konstrukt der Menschheit, denn Heterogenität definiert die Menschen, die von der Norm der Gesellschaft abweichen. Diese Norm ist jedoch willkürlich, subjektiv und hat sich aus der Gesellschaft heraus entwickelt. Um diese Abweichung besser zu verstehen und zu akzeptieren, wurde die Heterogenität konstruiert.

3. Welche Erfahrungen/Beobachtungen mit dem Umgang von Lehrer*innen mit verschiedenen Dimensionen von Heterogenität (AGG + soziale Schicht) haben Sie in ihrer Schulzeit gemacht? Bitte beschreiben Sie ein aus Ihrer Perspektive besonders positives oder auch negatives Beispiel.

In meiner Schulzeit habe ich sowohl sehr negativen als auch sehr positiven Umgang mit Heterogenität erlebt, oftmals auch am eigenen Leib.Schüler aus sozial schwächeren Familien, wurde die Möglichkeit gegeben, Hausaufgaben und Übungen in der Schule mit Unterstützung von anderen älteren Schülern zu machen, fall z.B. diese Unterstützung zuhause fehlt.
Ein Negativbeispiel ist, dass In meiner Klasse oft Konzepte zum Umgang mit unter- und überforderten Schülern fehlten. Die Unterforderten langweilten sich und störten z.B. deshalb den Unterricht, was es den Überforderten noch schwieriger machte, den Anschluss zu gewinnen. Maßnahmen, wie z.B. dass die Unterforderten den überforderten Schülern helfen, wurden nicht getroffen und teilweise verboten.