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Mathematische Leistungsunterschiede

Mathematische Leistungsunterschiede – empirische Befunde und Konsequenzen für den Mathematikunterricht (Rv05)

Aufgabe 1)

Sind Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge? Welche Bedeutung kommt dem zweigliedrigen Schulsystem (Oberschule / Gymnasien) in Bremen diesbezüglich zu?

Leistungsdifferenz der SuS ist zunächst kein Grund zur Sorge, wenn man mit ihr umzugehen weiß.  Unterschiede des Leistungsniveau sind bereits ab der ersten Klasse nachzuweisen. Die Studie SOKKE (2003-2010) belegt, dass meistens SuS mit einem Migrationshintergrund unter „Leistungsschwäche“ leiden. Um die große Streuung und die Leistungsdifferenzen zu mindern, müssen solche bereits zu Beginn der Schullaufbahn registriert und optimiert werden. Denn „leistungsschwächere“ SuS haben nicht die gleichen Chancen, wie Leistungsstärkere. Es ist zu einem bestimmten Ausmaß normal, dass es leistungsstärkere und leistungsschwächere SuS gibt, jedoch darf die Streuung nicht so groß sein, wie sie es schon seit langem ist, denn dies kann sich auf die Chancengleichheit der SuS auswirken. Meiner Meinung nach fördert das zweigliedrige Schulsystem (Oberschule/Gymnasien) leider dieses Problem. Die Differenz muss von Beginn der Schullaufbahn methodisch aufarbeitet werden, aber ohne sich Spezialdidaktiken zu nutze zu machen. Der Unterricht soll trotzdem noch ein gemeinsamer Unterricht bleiben. Eine beliebte Methode dabei ist „Spielen“ im Unterricht.

Aufgabe 2)

Spielen im Mathematikunterricht, kann das angesichts von Leistungsunterschieden ein Ansatz sein? Beziehen und begründen Sie eine Position aus Lehrenden-Sicht, die auch Schülersichtweisen einbezieht.

Die Methode, Spielen im Mathematikunterricht, empfinde ich als eine Win Win Situation, wenn sie gezielt eingesetzt und begründet wird. Zum einen fördern Spiele in Gruppen die soziale Kompetenz der SuS, sowie dadurch auch die Unterrichtsform aufgelockert wird. Spielen hat den Effekt, ein spaßiges Erlebnis mit mit neuem Wissen zu verknüpfen, wodurch es sich leichter lernen lässt. Es besteht nun die Möglichkeit für die SuS miteinander aber auch voneinander zu lernen. Spielen kann im Mathematikunterricht, mit Blick auf die unterschiedlichen Leistungsstände der SuS, also auf jeden Fall ein Ansatz zur Problemlösung sein. Als Lehrer bietet die Methode, Lernen durch spielen, den Vorteil, dass man nicht in Versuchung gerät Spezialdidaktiken anzuwenden. Durch Spielen wird also keiner besonders bevorzugt oder vernachlässigt. Außerdem ist so für die Lehrkraft erkennbar, an welcher Stelle der Aufgabe, Verständnisprobleme auftreten. Leistungsstärkere Kinder können ihr Wissen vertiefen und gleichzeitig ihre Methoden an andere Schüler weitertragen. Leistungsschwächere können sich dieser Methode bedienen und durch das Spielen zu einem einfacheren Zugang des Wissens gelangen. Durch das Spiel und dem folgenden Schritt, das Anwenden auf eine Mathematikaufgabe, können die SuS den Sinn und Kontext der Aufgabe erkennen.

Aufgabe 3) Spielen kann im Handeln „stecken bleiben“, das Denken kommt zu kurz. Formulieren Sie zwei Fragen, welche Ihnen helfen können, mögliche Denkhandlungen von Lernenden zu beobachten. 

Wichtig ist nun das, dass die SuS nicht nur spielen, sondern auch denken und den Grund bzw. die Absicht hinter dem Spiel erkennen und verstehen.

Frage 1) Können die SuS den mathematischen Vorgang, welcher im Spiel vermittelt wird, erklären?

Frage 2) Können die SuS die im Spiel gelernte Strategie auf die Mathematikaufgaben anwenden?

Aufgabe 4) Benennen Sie zwei unterschiedliche Möglichkeiten, wie Sie als Lehrkraft ausgehend vom Spielen eine weitere kognitive Aktivierung von Lernenden anregen können.

Mögliche kognitiv aktivierende Aufgaben könnten solche sein, bei denen die SuS bereits gelerntes auf die neue Aufgabenstellung anwenden sollen. Eine andere Möglichkeit aber wäre auch, relevante Informationen, die zur Bearbeitung der Aufgabe benötigt werden, in Texten zu „verstecken“. Dies kann etwa in einer Stationsarbeit passieren. Was auch gut funktionieren könnte, wäre wenn die Lehrkraft in ihrer Fragestellung einen Konflikt oder eine Irritation einbaut, was dann in einer Gruppe diskutiert wird.

Mit solchen Methoden, Aufgaben zu gestalten, wird das Thema nicht nur oberflächlich bearbeitet, sondern verankert sich in den Köpfen der SuS.