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Sind „andere“ Gesellschaften und Kulturen plausible Lerngegenstände im Fremdsprachenunterricht?

Sind „andere“ Gesellschaften und Kulturen plausible Lerngegenstände im Fremdsprachenunterricht?
JA!

Aufgabe 1

Das Erlernen einer zweiten Fremdsprache ist nicht nur sehr wichtig und hoch angesehen, sondern auch mit viel Arbeit und Fleiß verbunden. Nicht selten werden Stereotypen als Einstieg zum Erlernen einer neuen Sprache benutzt. Stereotypen helfen den Kindern beim Einordnen, Beschreiben, sowie Bewerten von Kulturen und Gesellschaften. Dies kann für den Einstieg als Orientierung sinnvoll sein, jedoch bleiben solche Vorurteile zu lange, wenn nicht sogar ewig, an uns haften. Stereotypen sind starr und konstant, sie werden auf alle Individuen einer Nationalität angewandt und bieten demnach wenig Dynamik in unserer Denkweise. Es ist unverantwortlich, Eltern der Schüler ein solches Bild des Fremdsprachenunterrichts zu geben. Das „Einseitige“ und „alle über einen Kamm scheren“ ist nicht die Intention des Lernens einer Fremdsprache. Es soll eine interkulturelle kommunikative Kompetenz realisiert werden. Um auf das Modell von Byram (1997) zu stützen, kann diese Kompetenz erworben werden, wenn man die Fähigkeit zu Lernen, den Willen zu Lernen und den Willen zu Verstehen besitzt. Wissen muss erworben werden und danach sollte man handeln. Er führt außerdem den außerschulischen Lernort auf, unter dem man die authentische Anwendung der Sprache, z.B. im Bereich eines Schüleraustauschs, versteht. Fremdsprachenunterricht ist also weitaus komplexer, als das man es auf Stereotypen reduzieren könnte.

 

Aufgabe 2

Kulturelle Inhalte, meiner zweiten Fremdsprache Französisch, wurden im Schulunterricht leider nur rar behandelt. Wenn ich mich an mein erstes französisch Schulbuch erinnere, haben wir uns  zu Anfang durchaus mit einigen Grundlagen der französischer Kultur auseinandergesetzt. Dabei wurde aber meistens auf Stereotypen zurückgegriffen. Die ersten gelernten Vokabeln waren solche wie Croissant und Baguette. Der weitere Verlauf des Unterrichts hatte ganz klar den Schwerpunkt Grammatik, da ging es selten noch um die Kultur. Ich erinnere mich an einen Tag, an dem jeder etwas französisches mitbringen sollte. Ich versuchte mich an einer (leider nicht so gut gelungenen) Mousse au Chocolat. An diesem Tag wurde uns also die Esskultur der Franzosen etwas näher gebracht. Bedauerlicherweise wurden an unserer Schule keine Austauschprogramme angeboten. Um ein größeres Verständnis fremder Kulturen aufzubauen, hätte ich mir für den Fremdsprachenunterricht mehr Kulturelle- und auch Aktualitätsbezüge gewünscht.

 

Aufgabe 3

Globale Corona Krise – Kulturelles Phänomen

Wie wirkt sich die aktuelle Corona Pandemie auf die deutsche Gesellschaft im Vergleich zu anderen Ländern aus? Wählen sie ein Land, welches Sie vergleichen möchten. Sie werden bemerken, dass je eigene Lösungen für dieses universelle Problem gefunden werden.

Recherchieren sie unter folgenden Gesichtspunkten: Politische Maßnahmen / Reaktion der Gesellschaft / Schule (home schooling)


Aufgabe 4

In einer Klasse sind oft verschiedene Kulturen vertreten. Die meisten Kinder, auch die der uns fremden Kulturen, wurden schon einmal mit Vorurteilen bzw. Stereotypen konfrontiert. Wer möchte kann seine Erfahrungen diesbezüglich teilen, und erläutern welche Stereotypen ihrer Kultur nachgesagt werden. Auf dieser Grundlage kann diskutiert werden, inwieweit Stereotypen wahr und sinnvoll oder eher nutzlos oder sogar verletzend sind. Das Ziel sollte dabei sein, eine offene Erkenntnis über die Wurzeln und dem Wahrheitsgehalt dieser Stereotypen zu erlangen, um somit den eigenen kulturellen Kontext zu dynamisieren (also von Stereotypen abzulassen).

0 Antworten auf „Sind „andere“ Gesellschaften und Kulturen plausible Lerngegenstände im Fremdsprachenunterricht?“

Liebe Kira,
in der ersten Aufgabe, hast du die Wichtigkeit einer zweiten Fremdsprache erläutert und hast hierbei auch erklärt, wieso im Unterricht meist zum Einstieg auf Stereotypen zurückgegriffen wird. Ich finde es passend und gut, dass du diesen Aspekt mit aufgegriffen hast, da Stereotypen als Einstieg in den Fremdsprachenunterricht adäquat sind. Außerdem gehst du auf Gefahren einer Stereotypisierung ein und kritisierst das Verhalten „deiner“ Koleg*innen. Du gehst darauf ein, dass dieses Verhalten unangemessen vor den Eltern der Schüler ist und nimmst Bezug auf das Byram Modell.
Du hast in der zweiten Aufgabe einen Einblick in deine Erfahrung mit diesem Thema verschafft, welcher sehr hilfreich war, um ein besseres Bild von dem Fremdsprachenunterricht in den Schulen zu bekommen. Darüber hinaus hast du auch noch erwähnt, was dir im Unterricht gefehlt hat und, wie man das besser umsetzten könnte.
Deine Aufgabenstellung zum „Coronavirus“ knüpft an den kulturellen Aspekt an und bietet einen Vergleich der verschiedenen Länder, wie sie mit der Pandemie umgehen. Jedoch finde ich es schwierig über eine „deutsche Gesellschaft“ zu reden, oder Länder als eine Kultur zu sehen. Der Begriff „Kultur“ kann nicht mit Ländern gleichgesetzt werden, da innerhalb eines Landes verschiedene Kulturen koexistieren. Deine Fragestellung ist trotzdem gelungen und angemessen für eine Projektarbeit.
In der letzten Aufgabe ist dein Ansatz zum Umgang von Stereotypen in der Schule treffend, da man auf diese Art und Weise Stereotypen reduzieren kann und den Schüler beibringt, wie man damit umgehen kann.
Du warst sehr präzise und hast alle Aspekte aufgegriffen, was mir sehr gefallen hat.

Liebe Grüße,
Merve

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