Abschlussreflexion

 Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei Bezug auf:

a. unterschiedliche fachdidaktische Aspekte.

Der Begriff Heterogenität hat einen wichtigen Aspekt für dieses Modul und der zukünftigen Lehrausbildung, so hat dieses Themenfeld eine durchgehende Einnahme -und Daseinsberechtigung. So hat dieses Themenfeld auch eine zentrale Bedeutung im schulischen Kontext. So war  der Vortrag von Frau Dr. Beausetha Bruwer  über das Schulsystem in Namibia dementsprechend interessant und aufschließend.

Heterogenität ist ein aktives Konstrukt im schulischen Kontext. Die heterogenen Strukturen innerhalb der Schule werden produziert, hierbei sind allerlei Unterschiede von Bedeutung. Sozial-ökonomische Herkunft, Bildungsstandards usw. gelten als wichtige Verschiedenartigkeit, um die Heterogenität zu gewährleisten. Hierbei ist es für die Lehrkräfte bedeutend didaktische aber auch soziale Kompetenzen zu besitzen, um einen angemessenen  Umgang mit den SuS zu garantieren und auf entsprechende Bedürfnisse ein zu gehen, sowie die Heterogenität zu händeln. Möglicherweise kann daher die Ausbildung zur Lehrkraft unzureichend sein. (vgl. Budde 2018; Gomolla/Fürstenau 2009)

b. generelle Erkenntnisse zur Beziehungsarbeit in Schule & Unterricht

Dank meines Praktikums ist mir die Wichtigkeit der Beziehungsarbeit in Schule und Unterricht nochmal verdeutlicht. Hierbei hat mir dieses Modul die Möglichkeit gegeben theoretische Aspekte kennenzulernen, daraus zu lernen und zu verinnerlichen. In der Praxis wird immer deutlicher welche heterogenen Zustände existent sind, so ist es für die Lehrkräfte bedeutsam Empathie und Aufmerksamkeit hinsichtlich der Bedürfnisse von SuS zu lauschen. In meinem Praktikum habe ich bereits Erfahrungen sammeln können, wie Lehrkräfte diese kraftvollen Handlungen ausüben oder sie ignorieren. Das Gefühl von Unverständnis ausgehend von den Lehrkräften gegenüber SuS lernte ich bereits kennen. Obwohl die Schule förmlich von Heterogenität sprengt, wie sozial-ökonomische Nachteile, Sprachschwierigkeiten oder besonders kulturelle Unterschiede scheint es mir so, als würden die meisten Lehrkräfte zu den SuS durchdringen und angepasste Basen für jeweilige SuS errichten. Auch wenn im Unterricht Schwierigkeiten für das Verstehen von Inhalten ersichtlich sind, wird doch sehr oft ein Grundstein für alle gesetzt, um das höchste individuelle Niveau zu erreichen.

2. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen im Rückblick auf ihre eigenen Praxiserfahrungen den Schulalltag besonders stark – und warum?

Der ausgeprägteste Aspekt ist in Hinsicht auf meine Praxiserfahrung die Mehrsprachigkeit der SuS. Die Lernenden werden für die folgende Schulbildung vorbereitet, so werden Deutschkurse usw. angeboten und wahrgenommen, doch einige SuS sprechen trotz Vorbereitung wenig Deutsch, einige wiederum hervorragend. Hier liegt das Problem, von manchen SuS ist Deutsch die Muttersprache oder Zweitsprache sind aber dennoch in Deutschland aufgewachsen. Andere SuS sind nicht in Deutschland aufgewachsen und versuchen sich Deutsch als Zweitsprache anzueignen. Ist es Zeit für die ,,normale“ Schuldbildung sind nicht alle sprachlich auf einem Niveau. Daher habe ich es in meiner Praxiserfahrung erlebt, wie enorm einige SuS Probleme aufweisen, um den Inhalten zu folgen. So werden die SuS  mitgeschleppt, auf ihre  individuell Bedürfnisse wird nicht eingegangen oder nur kurzweilig. So ist die Nutzung der Mehrsprachigkeit als Ressource ausschlaggebend. Zukünftig aber auch hinsichtlich der Inklusion ist die Unterrichtsvorbereitung und eine Förderung multilingualen Unterrichts von Relevanz  (vgl. Gogolin 1994).

3. Zu welchen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium in Bezug auf das Modulthema BAUMHET? Welche haben Sie vermisst? 

Für mich ist das Thema ,,Strukturelle und individuelle Formen der Ausgrenzung und Abwertung“ sehr interessant und erschreckend. Die Feststellung, dass Mobbing meist in der Abwesenheit der Lehrkraft geschieht (Ehlert 2006,S. 115) hat mir vor Augen geführt, wie ich zukünftig das Thema aufgreifen und zur Sprache bringe, sowohl sollen sich SuS immer an mich wenden können. Hilfreich wären hier theoretische Ansätze, um Lehrkräften eine Idee für die Handhabung zu geben. Das zweite Thema ,,Emotionen“ war für mich höchst interessant, da ich selbst ein emotionaler Mensch bin. Als Lehrkraft ist es wichtig stabile Emotionen zu haben und sich selbst reflektieren und kontrollieren zu können. So sind auch die Emotionen von SuS relevant und ernst zu nehmend. Dementsprechend kann bei der Unterrichtsvorbereitung Rücksicht auf Emotionen genommen werden. Hier wäre für das Modul eine Alltagssituation als Beispiel hilfreich, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie bei einem emotionalen Ausbruch gehandelt werden kann.

Ich hätte einen weiteren Punkt der mich interessieren würde, hierbei bin ich mir aber mit der Stimmigkeit vom Modul unsicher. Wie schaffe ich es eine gute Beziehung zu meinen SuS aufzubauen? Von Jahrgang 5. bis hin zu Jahrgang 10. muss eine Verbindung zu den SuS erschaffen werden aber wie schaffe ich es altersgerecht mit Beachtung von den Unterschiedlichkeiten der SuS? Ich möchte wissen, wie ich am besten mit jungen Sus kommuniziere, denn so wie ich mit älteren SuS rede wäre es meiner Meinung nach nicht passend. Wie schaffe ich es trotz Sprachbarrieren bei einem SuS eine gute Verbindung aufzubauen? Bei kulturellen Unterschieden dennoch den Respekt zu bekommen? Natürlich möchte ich das nicht verallgemeinern aber in meiner Schullaufbahn wurden von den SuS oft die Verschiedenartigkeiten von Lehrkräften und SchülerInnen hervorgehoben und als Ausdruck von Respektlosigkeit gegenüber den Lehrkräften dahin geschmissen. Allgemein, wie kann ich mit Empathie und Freundlichkeit einen gesunden und respektvollen Umgang gegenüber mir erlangen, sodass die SuS meine Gutmütigkeit nicht ausnutzen. Wie ermahne ich SuS in unterschiedlichen Altersstufen, wie lobe ich sie, wie motiviere ich sie oder welche Belohnungen gibt es? Wie gestalte ich meinen Unterricht für die heterogene Gruppe? Ich möchte später mit reinem Gewissen sagen, dass ich eine faire Lehrkraft bin, die sich stehts bemüht aber dennoch Grenzen zieht. Ich möchte zu jedem SuS eine gute Beziehung aufbauen können, sodass für die gesamte heterogene Gruppe eine SchülerInnen-LehrerInnen-Verbindung besteht.

 

Literaturverzeichnis:

Budde, Jürgen (2018): Heterogenität in Schule und Unterricht. Verfügbar unter: Heterogenität in Schule und Unterricht | Gesellschaft der Vielfalt | bpb.de [Letzter Zugriff: 28.07.2024]

Ehlert, C. (2006): Schülermobbing an Hauptschulen: Bestandsaufnahme, Hintergründe, Intervention, Saarbrücken, In: VDM, S.115

Gogolin, Ingrid (1994): Der monolinguale Habitus der multilingualen Schule. Münster: Waxmann.

Gomolla, Mechthild; Fürstenau, Sara (2009): Migration und schulischer Wandel: Elternbeteiligung. VS Verlag.


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