Okay, ich hab mich also für „Wunderlist“ entschieden.

Ein Tool um meine Zeit zu planen und vor allem, mich an wichtige Dinge zu erinnern brauche ich schon länger, bislang konnte mich allerdings nichts überzeugen.

Ich habe es gerade auf meinem Android-Smartphone installiert, aber mein erster Gedanke war „Wofür muss die App in der Lage sein, meine Kontakte auszulesen?“
Da ich in Sachen Datenschutz etc doch ein wenig paranoid bin, habe ich erstmal alle wirklich wichtigen Kontakte gesichert und vom Handy entfernt.

Der zweite Punkt, der mir direkt auffiel ist, dass „Wunderlist“ einen Account benötigt.
Auch hier frage ich mich ehrlich gesagt sofort wieder warum, schließlich können alle Daten meiner Termine auch lokal gespeichert werden, dann ist ein Online-Account sinnlos.
Daher vermute ich erstmal, dass Wunderlist eine Synchronisation zwischen verschiedenen Geräten anbietet.
Testen kann ich es nicht, vielleicht lese ich mir doch nochmal genauer die Beschreibung der App durch.

Wie vermutet, die App bietet synchronisation an. Allerdings macht es mir sorgen, dass die App bereits jetzt sehr viel von mir weiss, bzw wissen kann.

Also gut, dann lege ich mir mal einen Account an.
Facebook / Google+ Login.. mhm.. Will da jemand Daten sammeln?
Name + kompletter Terminplan, damit lässt sich auf dem Markt schon was anfangen.
Gut, dass ich beides nicht hab.

Okay, nehme ich also mal ne Trash-Mail Adresse dafür.
Ach, ein Foto hätten die gern auch noch. Nein, keine Chance.

Endlich in der App angelangt fällt mir erstmal positiv auf, dass ich viele verschiedene Listen anlegen kann.
Default exitiert eine Liste für die Arbeit, Privates, Filme die ich gern sehen würde, eine Shopping-Liste, und eine Wunschliste. Weitere kann ich ganz nach belieben hinzufügen.

Wofür ich bislang noch keinen echten Sinn erkenne ist das einladen von „Freunden“, welche dann an einzelnen Listen mitarbeiten können.

Weitere Erfahrungen und vor allem den Vergleich zu analogen möglichkeiten werd ich per editieren dieses Blogpost hinzufügen, dafür ist es bislang zu früh 😉

*Update 1*

Ich habe nun ein paar Einträge in „Wunderlist“ hinzugefügt – überzeugt hat mich dieses Programm bislang auch nicht.

Das erste fehlende Feature, das sofort ins Auge fällt ist die möglichkeit, das Bild zu drehen.

Gerade bei der Eingabe meiner Listenpunkte empfinde ich persönlich die Tastatur als zu klein, aus gewohnheit drehe ich das Smartphone also um 90°, wodurch eine deutlich größere und angenehmere Tastatur auf dem Display verfügbar wird – in dieser App leider nicht.

Ich kann damit leider auch keinen Wochenplan erstellen (oder habe ich eine derartige Funktion etwa übersehen?), sondern nur einmalige Termine setzen.

Weiterhin fehlt mir die möglichkeit, Einträge zu verschieben – die Reihenfolge ist leider fest. Vergesse ich also etwas, oder kommt etwas hinzu, landet der Eintrag am Ende der Liste – ich muss also leider im Kopf behalten, wann welcher Eintrag fällig ist, oder aber ich muss die Einträge einzeln durchgehen, wenn ich ein „Due-Date“ eingetragen habe.

 

Positiv hingegen ist, dass ich neben dem „Due-Date“ auch noch einen Reminder setzen kann – mit Datum und Uhrzeit.

Also kann ich mich rechtzeitig vor der Frist von der App daran erinnern lassen, dass dort noch etwas zu erledigen ist.

Ausserdem „verschwinden“ erledigte bzw abgehakte Einträge nicht einfach, sondern werden auf einer „Completed Items“-Liste ganz unten in der jeweiligen Kategorie behalten, wodurch ich sie erneut auf die Liste setzen kann. Leider wieder nur ans Ende.

 

Wirklich überzeugt bin ich noch nicht, aber warten wir mal ab, ob sich das in den nächsten Tagen noch ändert.

5 Antworten zu “„Wunderlist“”
  1. Sebastian sagt:

    Hallo Matthias,

    dein Beitrag ist schon jetzt sehr gut und differenziert. Ich bin gespannt, was die weiteren Updates mit sich bringen. Ich verstehe auch nicht warum viele Apps einfach mehr Zugriff wollen als sie eigentlich benötigen. Vor allem immer der Zugriff auf die eigenen Foto und Videodatenbank.
    Den Zugriff auf die Kontaktliste ist wohl damit zu rechtfertigen, dass Freunde eingeladen werden können. Aber ob dies ein nützliches Gimmick ist, ist wohl jedem selbst überlassen.

    Viele Erfahrungen noch
    Sebastian

  2. Hallo Sebastian,

    vielen Dank erst einmal 😉

    Die Kontakte wegen der Funktion Freunde einzuladen war auch meine Vermutung, aber ich denke, man könnte das deutlich Datenschutzfreundlicher gestalten,
    Da die Accounts sowieso nur über E-Mail Adressen funktionieren, wäre es (meiner Meinung nach) besser, die Freunde einfach via Mail eintragen zu können.
    Theoretisch kann die App sonst derzeit alle Nummern mit sämtlichen zusätzlichen Infos auslesen – weitere Nummern, zb vom Arbeitsplatz, Faxgerät, Festnetz, dann den Namen, Mail-Adressen, sonstige Kontaktmöglichekiten (Instant-Messenger etc), Geburtstage, weitere Informationen die man eingetragen hat..

  3. Sebastian sagt:

    Hallo,

    ja der Datenschutz ist heutzutage wirklich eine vage Sache. Ich finde heutzutage werden die eigenen Daten gerne meistbietend weitergegeben. Und viele User haben geben diese auch schnell weiter. Ich benutze auch gern komfortable Angebote und erst beim näheren betrachten bemerkt man, wo diese alle Zugriff drauf haben.
    Bei Facebook gibt es Apps, welche Zugriff auf die privaten Nachrichten der Nutzer oder die Kontaktlisten und Erlaubnis Nachrichten an die dortigen Freunde zu verschicken, bekommen. Dies geschieht meist nur durch einmal klicken auf „Ich möchte diese tolle Grußkarten-App nutzen“ und schon erhalten die Entwickler Einblick in alles.
    Und so ist es beim Smartphone auch, wenn man sieht, welche Dinge die Apps alle brauchen um zu funktionieren, vor allem wollen die auch immer die Ortung aktiviert haben. Persönlich finde ich das erschreckend. Solange die Apps nicht gerade von dem Hersteller selbst sind, welcher vermutlich eh Zugriff auf alles hat.
    Warum muss zum Beispiel ein Spiel oder eine Kameraanwendung Zugriff auf meine Ortung haben?!
    Da gibt es unzählige Beispiele.

    Beim weiteren Arbeiten mit Wunderlist noch viel Erfolg!

  4. Benjamin sagt:

    Hallo Sebastian,
    ich sehe du hast dich schrittweise in die „Wunderlist“ eingearbeitet, wirklich gut! Ich habe die selben Bedenken festellen müssen. Ich hatte mir „Remember the milk“ angeschaut und ähnliche Datenschutzprobleme festgestellt (liegt wohl in der Natur des Informatikers, dass er auf solche Dinge als Erstes achtet 😉 ).
    Ich benutze google calendar als Thunderbird Plugin, bietet meiner Meinung nach mehr Funktionalitäten an und ist auch kostenlos (allerdings gleiches Datenschutzproblem). Gab es bei „Wunderlist“ auch eine Art Premium Zugang der kostenpflichtig ist?
    Ich benutze für meine Software Projekte häufiger das Tool „ToDoList“ ( http://www.chip.de/downloads/ToDoList_13008718.html ). Es ist ein offline Aufgabenverwaltungstool und gefiel mir persönlich für bestimmte Zwecke sehr gut. Da ergeben sich dann auch weniger Datenschutzprobleme, allerdings ist es nicht so mobil und nicht auf allen Geräten verfügbar.

    Viele Grüße
    Benjamin

  5. […] Matthias schildert auf unterhaltsame Weise seine Erfahrungen mit Wunderlist. Bisher hat ihn der Dienst aber nicht überzeugt. Bei Chris ist das anders. […]

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