Empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht: Felder und Maßnahmen

1. In einer Konferenz in Ihrem Fachbereich in Ihrem Fach an Ihrer Schule diskutiert das Kollegium über Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität. Sie erinnern sich kurz an diese Vorlesung: nennen Sie zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die der Diskussion dienen könnten!

Die äußere Differenzierung besagt, dass SuS nach Ihrer Leistungsfähigkeit, Ihres Alters, Interesse oder Ihres Geschlechts in gewisse Lerngruppen unterteilt werden sollen. Die von Hoffer veröffentlichte Studie im Jahre 1992 berichtet davon, dass eine äußere Differenzierung die schulische Leistung der Gruppe im Allgemeinen negativ beeinflusst. Diese Forschung zeigt, dass diese Differenzierung einen positiven Effekt den leistungsstarken SuS, doch aber den leistungsschwächeren SuS einen negativen Effekt bringt.

Man könnte auch darüber diskutieren, wie man eine Binnendifferenzierung schaffen kann. Ein guter Unterricht mit einer gewissen Struktur bringt allen SuS einen großen Lernerfolg. Durch die Binnendifferenzierung haben die SuS die Möglichkeit, in unterschiedlichen Angeboten zu üben und Ihre Stärken in den Unterricht einzubringen. Bei dieser Methode wird ein gegenseitiger Austausch der SuS in einer Gruppe als eine gute Chance aufgefasst, weil somit alle davon profitieren.

2. Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigen Erfahrung selbst als das wirkungsvollste erlebt haben! Diskutieren Sie Ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung!

Aus meiner eigenen Schulzeit kann ich berichten, dass mir nicht wirklich ein bestimmtes Unterrichtsmuster im Kopf geblieben ist. Doch ich kann mich auf bestimmte Merkmale stark erinnern. Zum einen eins aus dem Englischunterricht, in dem, am Anfang jeder Stunde jeweils ein/e Schüler/in einen fünfminütigen Vortrag auf Englisch vortragen sollte. In diesem Vortrag sollte man aus eigenem Leben erzählen. Dies führte dazu, dass auch SuS, die im mündlichen Bereich schwächer waren, ihre Noten verbessern konnten. Auch für das Publikum hatte es einen positiven Effekt. Man hörte sich einen englischen Vortrag an und versuchte ihn zu verstehen. Man hatte eine Möglichkeit das englische Schreiben und Verstehen zu verbessern und zu üben. Ich finde, dass diese Idee meines Lehrers zum gut strukturierten Unterricht und der kognitiven Aktivierung der SuS gehört.

Zum anderen ist mir auch stark in Erinnerung geblieben, dass ich gerne in heterogenen Gruppen gearbeitet habe. Meiner Meinung nach bieten Gruppenarbeiten einen gewissen Zusammenhalt innerhalb der Klasse an, da man in Lerngruppen immer gezwungen ist, miteinander klarzukommen. Aber auch für meine Mitschüler und für mich hatte es einen positiven Effekt. Bestimmte Themen, die durch der/n Lehrer/in für gewisse SuS nicht richtig vermittelt wurden, wurden in diesen Gruppen besprochen.

3. Entwickeln Sie eine kurze Aufgabe mit drei gestuften Lernhilfen, die Sie in Ihrem Fach morgen im Unterricht einsetzen könnten! Erläutern Sie die gestuften Lernhilfen und beschreiben Sie, wie sie im Unterricht erkennen können, ob diese erfolgreich gewählt sind.

Zum Thema „Brecht und die Moral“ würde ich den SuS eine Übung austeilen mit der Aufgabe, zwei verschiedene literarische Werke Brechts in Verbindung zu setzen.

Aufgabenstellung: Vergleichen Sie den obliegenden Textausschnitt a mit dem folgenden Artikel „b“.

1. Lernhilfe: Kernaussagen aus den Texten herausschreiben.

2. Lernhilfe: Gemeinsamkeiten/Ähnlichkeiten aufstellen.

3. Lernhilfe: Unterschiede darstellen.

Die Klasse sollte durch die Hilfen erkennen können, welchen Sinn diese Aufgabenstellung hat und was sie sich wünscht. Das Vergleichen von zwei Texten dient dazu, den gesamten Kontext und den Gedankengang des Autors oder der Autoren besser zu verstehen. Im weiteren Verlauf  und durch meiner Korrektur, würde ich erkennen, ob diese Methode ihren Zweck erreicht.

4. Eine Kollegin sagt: „Gesamtschulen sind ja immer mal wieder der letzte Trend, ob wir sie nun Oberschulen nennen oder Sekundarschulen, die Idee ist doch dieselbe. Alle werden gemeinsam unterrichtet, was für eine Ideologie. Dabei zeigt doch die empirische Forschung klar, dass das Gymnasium nur von den besten SuS besucht werden sollte. Die schlechten fühlen sich hier doch viel zu schnell überfordert und das frustriert sie so sehr, dass sie vollkommen abschalten.“ Was antworten Sie der Kollegin?

Ich würde ihr erst klarmachen, dass eine äußere Differenzierung, welche sie angesprochen hat, bei der man die Lerngruppen je nach ihrer Leistungsfähigkeit aufteilt, im Groben einen negativen Effekt auf die SuS hat. Aber trotzdem denke ich und weiß ich aus meiner eigenen Schulzeit, dass gewisse SuS sich z.B. auf dem Gymnasium überfordert fühlen, komplett abschalten und immer mehr schlechte Noten schreiben. Auch im Gegenteil dürfen sich die SuS nicht unterfordert fühlen, denn dann strengen sie sich auch höchstwahrscheinlich nicht mehr an. Ich denke, dass meine Kollegin nur teilweise recht hat und eine Differenzierung auch nur teilweise effektiv ist.

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