Doppelte Heterogenität

SOZIO-KULTURELLE / RELIGIÖSE HETEROGENITÄT 

Diskutieren Sie die Relevanz der Arbeitshypothese der „doppelten Heterogenität“ für eines ihrer Fächer und stellen sie dies anhand einen konkreten Unterrichtsinhaltes dar.

 

Unter doppelter Heterogenität versteht man die Wechselwirkungen zwischen didaktischer Strukturierung, der Fachlichkeit und den Vorstellungen der Lernenden. Man geht davon aus, dass die Lernenden durch ihre Erfahrung bereits individuelle Ideen und Vorstellungen von der fachlichen Materie besitzen. Es ist ein großer Vorteil für die Konsensbildung, wenn die unterschiedlichen Deutungsmöglichkeiten der Lernenden evaluiert und ungewertet thematisiert werden. Nicht nur zur persönlichen Reflektion der Lernenden (Wissensstand, „Vorher-Nachher-Vergleich“ u. a.), sondern auch um im Dialog zu versuchen die Monokausalität aufzubrechen. Durch diese „Wissens- und Erfahrungstopographie“ der Lernenden könnte ein gemeinsames Ziel (Lerninhalt) schneller erreicht werden.

 

Ein Beispiel aus der Biologie: Die DNA.

Der Begriff „DNA“ wird wohl jedem Schüler und jeder Schülerin geläufig sein, sei es aus den Medien, in Gestalt von genmanipulierten Organismen, Klonen oder mutierte Superhelden mit Spezialfähigkeiten. Doch was sich konkret hinter dem Begriff der Desoxyribonukleinsäure verbirgt ist meist unvertraut. Bei komplexeren Sachverhalten ist es von Vorteil, wenn gemeinsam ein Basiswissen und eine einheitliche Sprache erarbeitet werden. Oft sind die Themenbereiche auch so komplex, dass es kaum möglich ist alle beinhalteten Teilbereiche bis ins Detail zu behandeln und man muss sich mit einem „Wissens-Status quo“ zufriedengeben. Beim Beispiel der DNA wäre es auch ratsam sich zuerst mit Aminosäuren zu beschäftigen, bevor man sich ans Erbgut herantastet.

 

Skizzieren sie unter Bezugnahme auf einen konkreten Unterrichtsinhalt drei methodische Varianten zur unterrichtspraktischen „Erhebung“ von SchülerInnenvorstellungen.

 

Energie- und Stoffkreisläufe.

  1. Die Schüler/innen am Ende einer Unterrichtseinheit bitten auf einen Zettel zu schreiben oder zu zeichnen, was sie sich unter dem Kohlenstoffkreislauf vorstellen. Das gesammelte Material strukturieren und in der nächste Unterrichtseinheit gemeinsam mit den Schüler/innen analysieren.
  2. Am Anfang einer Unterrichtseinheit zum Thema globale Klimaerwärmung die Schüler/innen abstimmen lassen, ob die Klimaerwärmung vermehrt durch natürlichen oder den anthropogenen Einfluss bestimmt wird. Am Ende der Unterrichtseinheit erneut abstimmen lassen und im Anschluss mit den Schüler/innen über die Abstimmungsresultate reflektieren.
  3. Zu Beginn der Unterrichtseinheit an einer Grafik des Kohlenstoffkreislauf, in der die Beschriftungen fehlen die Schüler/innen bitten die leeren Kästchen zu beschriften, ggf. mit Hilfestellung z.B mögliche Antworten bereitstellen. Im Anschluss anhand der Grafik den Stoffkreislauf und untergeordnete Themen bearbeiten.

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