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RV01 vom 20.April

  • Welche Aspekte des Spannungsfeldes von Heterogenität und Homogenität, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, sind für Sie im Bereich schulischer Bildung besonders relevant? Begründen Sie Ihre Auswahl mit Bezügen zu den theoretischen Grundlagen, die in der Vorlesung behandelt wurden.

Ich würde das einheitliche Curriculum, als Mittel zur Herstellung von Homogenität, als besonders relevant betrachten. Ich glaube, dass dieser einheitliche Maßstab zum einen Orientierung bieten kann, andererseits stelle ich mir die Umsetzung mit einer Gruppe, die beispielsweise eine starke Leistungsheterogenität aufweist, sehr schwierig vor.

Die Allokationsfunktion der Schule, ist meiner Meinung nach erst mit Ende der Schullaufbahn wirklich relevant. Zu diesem Zeitpunkt wird das Schulsystem verlassen und die Gesellschaft erwartet von der Schule, dass sie eine Einteilung vorgenommen und unterschiedliche Qualifikationen zugewiesen hat. Dennoch muss diese Einteilung meiner Meinung nach auch für die Schüler*innen nachvollziehbar und nach dem meritokratischen Prinzip begründbar sein.

Das meritokratische Prinzip wiederum kann meiner Ansicht nach nie ganz objektiv sein. Die Zeichnung von Hans Traxler in „Erziehung und Wissenschaft“ macht dies deutlich. Im Grunde haben alle Schüler die gleiche Aufgabe, doch durch ihre Verschiedenheit und ihre unterschiedlichen Ausgangslagen kann die einheitliche Bewertung dieser Aufgabe nicht fair sein.

Mittel zur Homogenisierung sind, wie auch schon in der Vorlesung angedeutet, nie von Beginn an als negativ zu sehen, sondern können auch zugunsten einer besseren Ausgangslage der Schüler*innen geschaffen werden. Ich glaube, dass stets das Wohl der Schüler*innen dabei im Vordergrund stehen sollte und ausreichend personelle Ressourcen Grundlage eines guten inklusiven Unterrichts darstellen.

  • Benennen und diskutieren Sie Beispiele für die von Ihnen unter 1 benannten Aspekte und nehmen sie dabei explizit Bezug zu Ihren bisherigen Praktika oder Ihrer eigenen Schulzeit.

Ich selbst wurde vom Schulbesuch zurückgestellt und habe ein Jahr in der „Vorschule“ verbracht. Für mich selbst war es damals nicht nachvollziehbar, denn ich wollte schon in die Schule und so wurde ich auch von einigen meiner sozialen Kontakte getrennt.

Meine Schwester hat eine diagnostizierte Lernschwäche und wurde während ihrer gesamten Schulzeit in einer Förderschule beschult. Sie ist hatte dadurch immer einen weiteren Schulweg und wurde, wie die meisten Kinder ihrer Klasse, von einem Taxiunternehmen zur Schule gebracht. Ich bin der Meinung, dass Sie bei ausreichend personellen Ressourcen, durchaus auch in einer Regelschule zurecht gekommen wäre.

Ich habe also  persönliche und familiäre Erfahrungen mit der Segregation des Schulsystems, die ich eher als negativ Beschreiben würde. Mein persönliches Ziel ist es an einem inklusive Schulsystem mitzuwirken, bei dem Leistungsdefizite in Form von Lernschwächen oder fehlender Spracherfahrung nicht zu Segregation führen.

  • Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Spannungsfeld von Heterogenität und Homogenität in der Schule.

Wie wird mit einer großen Heterogenität beispielsweise in der sprachlichen Ausgangslage umgegangen? Werden die Schüler mit Förderbedarf von den anderen Schülern getrennt unterrichtet und findet die Förderung während, vor oder nach der regulären Schulzeit statt?

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