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RV05- vom 18.05.2020

RV05 – Dr. Christoph Fantini: Heterogenitätskategorie Gender – Ansätze zur Entwicklung einer interkulturellen gendersensiblen Pädagogik

18. Mai 2020

1. Erläutern Sie das in der Vorlesung thematisierte Spannungsfeld zwischen Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Genderdynamiken und -pädagogik in der Schule. Nehmen Sie dafür Bezug auf die in der Vorlesung genannten theoretischen Ansätze.
Sobald Zuschreibenden getroffen werden, stehen diese im Raum und können unterbewusst das eigene pädagogische Handeln beeinflussen.  Zu diesen Zuschreibenden zähle ich Aussagen wie „Jungen sind lauter als Mädchen“ oder „Mädchen sind ruhiger und disziplinierter“. Ich glaube, dass man vor diesen Hintergrund oftmals dazu verleitet wird vorschnell zu urteilen und Verhalten auf das Geschlecht reduziert und andere wichtige Faktoren, die ursächlich für dieses Verhalten sind, bei Kindern „die die Regel bestätigen“ außer acht lässt.
Ich bin der Meinung, dass stets das Individuum im Vordergrund stehen sollte und befürworte eine Ressourcenorientierung. Ich persönlich würde eher Abstand nehmen von einer Koedukation, da man dort das Geschlecht herausstellt.
2. Reflektieren Sie ihre bisherigen Praxiserfahrungen aus der eigenen Schulzeit und ersten Praktika zum schulischen „Genderplay“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung, Inklusion.
Ich habe in meiner eigenen Schulzeit oft mitbekommen, dass für das Tragen von Tischen oder Stühlen oftmals die Aussage getätigt wurde „Jetzt brauche ich mal zwei starke Jungs, die die Tische hier wegbringen“. Ich selbst habe diese Aussage immer als sehr verallgemeinernd wahrgenommen und mich als Mädchen dabei diskriminiert gefühlt.
In meinem Orientierungspraktikum hatte die Klasse im Matheunterricht Hefte, die in der Schule gelassen wurden und es gab einen Ordner für die Mädchen und einen für die Jungen. Ich habe diese Trennung nicht nachvollziehen können und würde sagen, es diente dazu sein Heft schneller wiederzufinden, frage mich aber dabei ob man hierfür das Geschlecht als Differenzierung nehmen muss.
Für meine eigenen Erfahrungen aus Schulzeit oder Praktika kann ich leider keine intersektionellen Beispiele anführen, die andere Heterogenitätsdimensionen mit einbeziehen.
3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“, auch hier möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung, Inklusion, um deutlich zu machen, dass die Kategorie Gender nicht für sich steht, sondern andere Dimensionen von Heterogenität oftmals wesentlich mit beeinflusst.
„Werden Jungen aus sozial benachteiligten Milieus generell schlechter bewertet?“. Als Vergleichskinder müsste man hier meines Erachtens auch die Leistungen von Jungen aus nicht benachteiligten Milieus und die Leistungen von Mädchen mit vergleichen. Ich denke, dass die Beobachtung unter einen längeren Zeitraum stattfinden müsste und dabei vor allem auch ein Blick auf die Objektivität der Lehrkraft gerichtet werden sollte.

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