Umgang mit Heterogenität – rv03

In einer Konferenz in Ihrem Fachbereich in Ihrem Fach an Ihrer Schule diskutiert das Kollegium über Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität. Sie erinnern sich kurz an diese Vorlesung: Was sind zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die der Diskussion dienen könnten!

Ein Beispiel zum Umgang mit Heterogenität wäre die Wirkung von äußerer Differenzerung. Bei der äußeren Differenzierung werden Schüler*innen (SuS) angepasst an ihre Leistungniveaus in verschiedene Gruppen eingeteilt. Hoffer hatte sich 1992 mit dieser Methode beschäftigt und in seiner Studie zeigt sich, dass lediglich die leistungsstarken SuS eine schwach verbesserte Leistung erbringen, sich bei der Leistung der restlichen SuS jedoch negative Auswirkungen zeigen.

Zudem wäre für die Diskussion die Thematisierung der Binnendifferenzierung geeignet.

In der Studie von Saleh (2015) wurden in zwei vierten Klassen jeweils Vierergruppen mit homogenen und heterogenen Gruppen gebildet. Hier zeigte sich, dass die Leistung von leistungsschwächeren SuS in heterogenen Gruppen stärker wurde, da diese durch die Heterogenität motiviert wurden. Bei den leistungsstärkeren SuS zeigte sich, dass sich in homogenen Gruppen die besten Ergebnisse erzielen ließen.

 

Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigen Erfahrung selbst als das wirkungsvollste erlebt haben! Diskutieren Sie Ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung!

Ich denke, dass die Mischung der beiden Unterrichtsmuster am erfolgreichsten ist. So kann es Stunden geben, in denen stärkere SuS leistungsschwächeren SuS helfen können, wobei beide voneinander lernen können. Die Stärkeren lernen von den Schwächeren, indem sie Material erklären und zeigen, wie sie arbeiten, die Schwächeren können ,wie in der Studie von Saleh (2015), von den heterogenen Gruppen profitieren.

Jedoch können für stärkere SuS die heterogenen Gruppen meiner Erfahrung nach auch hinderlich sein, wobei mir persönlich Referate und Gruppen Projekte einfallen, in denen sich schwächere SuS und stärkere SuS nicht gut verständigen und die Arbeit ungleichmäßig aufgeteilt wird.

Entwickeln Sie eine kurze Aufgabe mit drei gestuften Lernhilfen, die Sie in Ihrem Fach morgen im Unterricht einsetzen könnten! Erläutern Sie die gestuften Lernhilfen und beschreiben Sie, wie sie im Unterricht erkennen können, ob diese erfolgreich gewählt sind.

Als Musiklehrer würde eine Aufgabe mit drei gestuften Lernhilfen beispielsweise so aussehen:

Es geht um die Erarbeitung eines Musikstücks:

Zuerst werden in der Hetereogenen Gruppe die Grundlagen geklärt, hier können die leistungsschwächeren SuS von den stärkeren profitieren. In welcher Tonart steht das Stück? Welche Besetzung gibt es? Solche grundlegenden Fragen können zusammen erarbeitet werden. Wodurch alle SuS die Möglichkeit haben sollen, nicht überfordert zu werden, und die Grundlagen zu verstehen.

Danach kann man den verschiedenen SuS verschiedene Instrumenten mit verschiedenen Rollen zuteilen. Wobei hier die Schüler mit Vorkentnissen Aufgaben bekommen, die sie genauso fordern sollen, wie die schwächeren SuS.

Das Musikstück wird zusammen gespielt.

Danach können die verschiedenen Instrumentengruppen routieren und sich gegenseitig vorstellen, was ihre Aufgaben waren, die unterschiedlichen Herausforderungen zeigen und die Rolle im Musikstück erläutern.

 

Eine Kollegin sagt: „Gesamtschulen sind ja immer mal wieder der letzte Trend, ob wir sie nun Oberschulen nennen oder Sekundarschulen, die Idee ist doch dieselbe. Alle werden gemeinsam unterrichtet, was für eine Ideologie. Dabei zeigt doch die empirische Forschung klar, dass das Gymnasium nur von den besten SuS besucht werden sollte. Die schlechten fühlen sich hier doch viel zu schnell überfordert und das frustriert sie so sehr, dass sie vollkommen abschalten.“ Was antworten Sie der Kollegin?

 

Es wurde durch Studien, der von Hoffer (1992) belegt, dass schwächere SuS von heterogenen Gruppen profitieren können und sich ihre Leistung durch Motivation verbessern kann. Dementsprechend ist ihr Argument mit der Frustration und der Überforderung, die zu einer Art Leistungsverweigerung führen solle nicht gerechtfertigt. Gymnasien müssen dementsprechend nicht nur von den besten SuS besucht werden, da schwächere SuS sich stark verbessern können.

 

 

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