Abschlussreflexion

Abschlussreflexion

1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

1. Die wichtigste Erkenntnis ist für mich, dass in der Schule verschiedenste Menschen aufeinandertreffen und zusammen lernen. Es ist egal, welche Herkunft, Kultur, Geschlecht und sozialer Status die jeweilige Schülerin oder der jeweilige Schüler hat; jeder Einzelne hat das Recht darauf zu lernen, individuell gefördert und gerecht behandelt zu werden.
Damit dies gelingen kann, ist ein guter Umgang mit Heterogenität erforderlich. Die Lehrkraft muss selbstreflektiert sein, um das eigene Handeln zu hinterfragen.
Jeder Mensch denkt in Stereotypen. Dies ist notwendig, um die unzählig vielen Eindrücke die jeder Mensch Tag für Tag erlebt schnell einordnen zu können. Jedoch kommt es durch das „Schubladendenken“ schnell zu Problemen. Menschen werden aufgrund von Äußerlichkeiten verschiedene Charaktereigenschaften zugesprochen, die nicht zutreffend sind. Es sind teilweise Vorurteile, die nicht zwangsweise negativ gemeint sind, jedoch Menschen verallgemeinern und damit diskriminierend, rassistisch und verletzend wirken können.
Um als Lehrkraft nicht in diese Falle zu tappen und in Vorurteilen zu denken, die das Handeln negativ beeinflussen können, muss sie das eigene Denken reflektieren, um der Heterogenität gerecht zu werden.
Ich kann mir vorstellen im Unterricht in den Fächern Musik und Kunst mit gestaffelten Lernhilfen zu arbeiten. Diese bieten es besonders gut an, mit der Leistungsheterogenität im Unterricht umzugehen. Durch lernstrategische Hilfen kommt es dazu, dass die Schüler*Innen gezielt ihr Vorwissen festigen und Wissenslücken ausgleichen können. Die Schüler*Innen können in ihrem eigenem Tempo arbeiten und bei gut gestellten Aufgaben kommt es dazu, dass alle Schüler gefördert und keine SuS über- bzW. unterfordert werden.
Es ist sehr wichtig, dass es eine Methodenvielfahlt im Unterricht gibt, damit der Unterricht für die SuS spannend bleibt und es schafft zu begeistern und zu motivieren. Es ist wichtig, dass es keinen Frontalunterricht gibt, durch den die Schüler passiv durch den Unterricht geführt werden. Durch Gruppenarbeitsphasen wie Projekte, oder Gruppenpuzzle können die SuS dazu bewegen, aktiv mitzuarbeiten.
Ein weiteres Beispiel für die Methodenvielfalt im Unterricht wäre der individualisierte Unterricht. Durch einen offenen Unterricht können die SuS sich frei entfalten, nach ihren eigenem Tempo vorangehen und mit ihren eigenen Lernstrategien im Unterricht arbeiten.

Gerade in Fächern wie Musik und Kunst gibt es viele Leistungsunterschiede zwischen den Schüler*innen. So haben manche SuS bereits Vorwissen, durch privaten Unterricht wohingegen andere noch keine Erfahrung zu dem Fach haben. In dem Fach Musik können beispielsweise Leistungsstärkere SuS Gruppen anleiten und mit den anderen Mitschülern Musikstücke erarbeiten, Rhythmen vormachen und Instrumente vorführen. Auf diese Art profitieren bestenfalls alle SuS von dem Unterricht. Die Leistungsstarken festigen ihr Wissen, stoßen auf Lob und Anerkennung und lernen eine Gruppe anzuleiten. Die Schüler*innen die angeleitet werden, können gefördert werden und durch die Begeisterung der SuS angesteckt werden.
Auch im Fach Kunst kann man diese Art des Unterrichts leicht übertragen, gibt es bereits Schüler die besondere Erfahrungen, oder privaten Unterricht haben?
Bei beiden Fächern bietet es sich gut an kreativ und mit wechselnden Methoden zu arbeiten. Zudem denke ich, dass man das praktische Arbeiten in den Fächern so einsetzen sollte, dass den SuS das Arbeiten in dem Fach Spaß macht, damit ein Interesse heranwachsen kann. Mit einem Interesse auf Seiten der Schüler kann der Lehrer versuchen die Theorie zu vermitteln und die Möglichkeit, dass auch diese von den SuS angenommen wird, ist mit der Begeisterung und dem Interesse der SuS höher.

2. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen in Ihrer Wahrnehmung aus eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Praktika, Berichte aus der Praxis) den Schulalltag besonders stark – und warum? An welcher Stelle könnten Sie einzelne der unter 1 genannten Erkenntnisse zur Erklärung heranziehen?
2. In meiner eigenen Schulzeit habe ich die Unterrichtsformen als besonderes Mittel wahrgenommen, um mit der Heterogenität im Unterricht umzugehen.
Gerade in der Oberstufe gab es viel Gruppenunterricht, der für mich selber sehr positive Auswirkungen hatte. So konnte ich als Schüler mit musikalischen Vorwissen Gruppen anleiten und für mich erkennen, dass dies ein Gebiet ist, in dem ich gerne arbeite.
Die Gruppenarbeit hat es oftmals geschafft die SuS zu motivieren und zu begeistern, da viele Aufgaben kreativ gestellt worden sind, wie beispielsweise Videodrehs, oder auch Hörspiele. Diese Art von Aufgaben haben es geschafft, dass sie sehr individuell lösbar waren, und so konnte ich beispielsweise bei dem Hörspiel auch Musik einbauen.
Mir ist aufgefallen, dass diese kreativen Aufgaben in der Gruppe auch dazu führten, dass eigentlich leistungsschwächere SuS neuen Zugang zu dem Unterrichtsfach finden und sich somit mehr einbringen konnten und dadurch auch neue Seiten an sich selbst und dem Fach erkennen konnten.
Jedoch hatte ich auch regelmäßig negative Erfahrungen bezüglich der Gruppenarbeit in der Schule. Es kam immer wieder dazu, dass die Arbeit innerhalb der Gruppe ungerecht aufgeteilt war. Manche SuS überließen den Anderen die Arbeit, oder erledigten ihre eigenen Aufgaben nur sporadisch. Dadurch, dass die Gruppe für das Endprodukt benotet wurden, standen die SuS, die die Gruppenarbeit besonders gut ausführen wollten unter Druck und erledigten oftmals deren Aufgaben.

3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema BAUMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Für mich persönlich wäre ein Seminar zum Thema der Inklusion sehr wichtig. Ich habe das Gefühl einen Erfahrungsmangel mit dem Umgang mit SuS mit Förderbedarf zu haben, da ich in meiner bisherigen Schulzeit nie Teil einer Inklusionsklasse war. Ich würde mir erhoffen in dem Seminar verschiedene Szenarien durchzugehen, Erfahrungsberichte zu lesen und Beispiele für Unterrichtseinheiten zu behandeln.
Ich denke, dass Inklusionsklassen sehr wichtig sein können, die Lehrkraft jedoch genau wissen muss, wie sie mit der Klasse umgeht.
Auch würde ich gerne mehr über den offenen und individualisierten Unterricht erfahren. Wie können alternative Unterrichtsmethoden aussehen?
Ich hatte während meiner Schulzeit das Gefühl, dass ich besonders während solcher Projekte/ Unterrichtsmethoden in der Schulzeit deutlich mehr Begeisterung und Motivation zeigen konnte. Aus meiner heutigen Sicht kann ich mir sehr gut vorstellen, dass diese Unterrichtsart sich sehr gut eignet, um mit der Heterogenität im Unterricht umzugehen und den SuS die Möglichkeit zu bieten spannenden und fördernden Unterricht zu erfahren. Jedoch denke ich, dass der offene und individualisierte Unterricht gleichzeitig für die Lehrkraft eine Herausforderung darstellen kann, da sie besonders geforder

4. Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Askpekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnTen Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

Wie schon aus Aufgabe 3 ersichtlich ist, stellt sich mir das Thema der Inklusion als besondere Herausforderung. Ich selber habe erkannt, dass beispielsweise durch Förderschulen die „Andersartigkeit“ der SuS mit Förderbedarf hervorgehoben und unterstrichen wird.
Wenn SuS mit und ohne Förderbedarf an einer Schule und innerhalb einer Klasse unterrichtet werden, können die SuS Gemeinsamkeiten sehen, den gemeinsam Umgang miteinander kennenlernen und zusammen lernen.
Gerade in meinem Praktikum werde ich versuchen in den Kontakt mit Inklusionsklassen zu treten, um herauszufinden, wie hier der Alltag aussieht und wie gut das gemeinsame Lernen und Zusammensein funktioniert.

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