RV 10 – Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung

1.An Ihrer Schule gibt es eine – wie üblich sehr heterogen besetzte – Vorklasse, in welcher sogenannte Seiteneinsteiger*innen Deutsch lernen und auf die Teilnahme am Regelunterricht vorbereitet werden. Für einige wird nun der Übergang diskutiert. Ein Großteil der Lehrkräfte plädiert – mit Verweis auf die noch nicht vollständig ausreichenden (bildungssprachlichen) Deutschkenntnisse – sie an eine Realschule zu überweisen, obwohl die Schüler*innen hinsichtlich ihrer Lernfähigkeit und ihrer Vorbildung eigentlich die Voraussetzungen für das Gymnasium mitbringen und gerne an der Schule bleiben würden. Nehmen Sie auf Basis der Vorlesung Stellung dazu.

Es wäre sehr schade, wenn die Schüler/Innen auf die Realschule geschickt werden würden, da die SuS sowohl von ihrer Lernfähigkeit geeignet wären und selber gerne an der Schule bleiben wollen würden. Gerade die tägliche Interaktion mit den deutschen Mitschülern könnte ihnen helfen sprachlich schnelle Fortschritte zu machen.

Welche Erfahrungen mit Mehrsprachigkeit – in der hier verstandenen breiten Sicht – in Schule und Unterricht (selbst als Schüler*in und(oder Praxiserfahrungen) haben Sie bislang gemacht? Diskutieren Sie die Erfahrungen vor dem Hintergrund dieser Vorlesung.

In meinen jeweiligen Klassen war ich immer der einzige, der bilingual aufgewachsen ist, wodurch ich selber mit niemanden in meiner 2. Sprache reden konnte. Jedoch haben wir im Englisch und Spanisch Unterricht teilweise die Regel eingeführt, dass nur in den zu lernenden Sprachen gesprochen werden darf, um den Lerneffekt zu stärken.

Erfahrungen hinsichtlich von Verboten von anderen Sprachen oder Ähnliches habe ich nicht erlebt.

Was möchten Sie nach dem Besuch dieser Vorlesung bei Ihrer zukünftigen Unterrichtsgestaltung beachten? Welches Wissen und welche Fähigkeiten fehlen Ihnen dafür noch?

Mir ist es wichtig, dass allen SuS bewusst wird, dass das Sprechen, oder nicht Sprechen einer Sprache nichts mit Intelligenz zu tun hat. So können zugewanderte SuS besser verstanden werden und es soll dazu führen, dass sie möglichst die selben Chancen bekommen, wie SuS mit Deutschkenntnissen.

Zudem ist es mir wichtig, dass niemand durch schlechtere Deutschkenntnisse vom Unterricht ausgeschlossen wird. Aufgaben können gegebenenfalls leichter formuliert werden, und somit für alle verständlich sein.

Wie muss Schule unserer mehrsprachigen Gesellschaft gestaltet sein. Welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, damit Sie die Mehrsprachigkeit ihrer Schüler*innen einbeziehen und einen registersensiblen Fachunterricht gestalten können?

Ich denke es ist sehr wichtig, dass der Unterricht ähnlich wie bei der Inklusion abläuft. So können alle voneinander lernen und SuS mit Sprachproblemen können täglich mit deutschen Muttersprachlern sprechen. Die Aufgabenstellung sollte sprachsensibel gestaltet sein, sodass niemand ausgeschlossen wird. Zudem kann man auch die verschiedenen Muttersprachen in den Unterricht einbinden.

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