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Prof. Dr. Frank J. Müller – Auf dem Weg zu einer Schule für Alle – gemeinsames Lernen am gemeinsamen Gegenstand oder gemeinsame Lernsituationen?

1.) Reflektieren Sie die Konsequenzen der Aussonderung von Schüler*innen mit Förderbedarf?

Die Aussonderung von Schüler*innen mit Förderbedarf bspw.
in getrennten Lernräumen, Gruppen oder gar Klassen, verbietet gerade eine gleichberechtigte Entwicklung.
Gründe dafür sind neben den Aspekten der Entwicklung und des Lernens von Schüler*innen, die soziale Ausgrenzung oder deren Stigmatisierung als „unterschiedlich“.
Eine Anpassung des Lernprozesses ist nicht gegeben beim Fall einer strikten Einteilung nach Leistung oder einem Konzept von „Restklasse“ (vgl. Folie 14).
Schüler*innen mit FB sollten sich stattdessen ein Platz innerhalb einer Klassengemeinschaft oder Gruppen suchen, somit sich und ihre Leistungen einordnen können und vielleicht durch Einfluss anderer verbessern.

2.) Welche Informationen sind in der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung&Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt Lernen“ enthalten? Welche Informationen benötigen Sie von einer Schüler*in um Ihren Unterricht ggf. anzupassen?

Verallgemeinerte Aussagen, insbesondere darauf basierende Lösungen , können auch nach einer solchen Diagnose nicht gemacht werden (vgl. Folie 42).
Einerseits ließen sich die auftretenden Probleme in bestimmte „Problem-Felder“ herunter kategorisieren, aber das wäre andererseits noch sehr ungenau.
Besser sind persönliche Gespräche mit dem*r Lernenden*m und diese können dann eine angemessenere Unterrichtsvorbereitung bieten und ebenfalls das konkrete bestehende Problembereich eingrenzen. Eine Inbezugnahme von ehemaligen Lehrer*innen wäre eine gute Möglichkeit um noch mehr Hintergrundwissen zu erhalten.
Dabei sollte man nicht nur auf die Diagnose selbst eingehen, sondern auch auf gemachte Erfahrungen und bereits erreichte Erfolge.
Das Einbeziehen von Eltern, Mitschüler*innen scheint auch Sinnvoll.

3.) Wie können Sie in Ihrem Unterricht die Zugänglichkeit und Anschaulichkeit von Medien/Materialien verbessern? Welche Verbündeten können sie dazu gewinnen?

Es ist vorteilhaft, ein solides Kontaktnetzwerk in der unmittelbaren Umgebung aufzubauen. Eltern, Mitschüler*innen und auch Kollegen*innen können gute und wichtige Verbündete werden
Generell sollte der Schulunterricht, nicht nur in Bezug auf das Unterrichten von Schüler*Innen mit FB, anschaulich gestaltet werden.
Nach meiner Ansicht spielt hierbei die Digitalisierung, damit einhergehend die Möglichkeit Grafiken/Videos/Musiken/Simulationen gut zu integrieren, eine wichtige Rolle.
Aus diesen Netzwerken können Schulcluster entstehen, mit denen man sich austauschen könnte und dadurch idealerweise Materialien und Ideen miteinander teilt.
Dadurch entsteht ein unterstützendes und lernendes Team, um Unterricht für alle zu gestalten. Nicht zu vergessen, dass ein Erfahrungsaustausch unter Lehrer*innen ebenfalls wichtig erscheint.

4.) Wählen Sie eines der Lernvideos auf path2in.uni-bremen.de aus, schauen Sie es sich an und schreiben Sie kurz eine begründete Empfehlung für Ihre Kommilitonen*innen, warum es sich ggf. lohnt sich das Video anzusehen.

Ich habe mir das Video von Carina Kühne – Sichtweisen von Menschen mit Beeinträchtigungen – Schulzeit – angeschaut. In dem Video erzählt Carina Kühne von ihren Erfahrungen, die sie in ihrer Schullaufbahn und im Arbeitsleben gemacht hat.
Von Beginn auf an, wurde ihre Leistungsfähigkeit heruntergemacht, aber sie berichtet dass sie sich nicht davon hat beeinflussen lassen und hat nun ein erfolgreiches Leben. Thematisiert wurde auch, dass Inklusion für Schüler*innen kein Thema war, sondern das sich die Lehrkraft damit schwierig tat. Ich persönlich habe auch Ehrfahrungsgemäß dies beobachten können und dies ist eine Aussagen mit der man sich mal beschäftigen sollte.
Meiner Meinung nach ist das Interview sehr gelungen, da man so Einsicht in die Gefühle und Wünsche bekam von Carina Kühne. Es vermittelt uns, was man vermeiden- und worauf man seine Aufmerksam eher richten sollte.