Kognitive Dimensionen von Heterogenität / Vorlesung Nr:3 (29.04.2019)

Vorlesung 3: Kognitive Dimensionen von Heterogenität 

  1. Erläutern Sie den Einfluss von Intelligenz und Vorwissen auf den Lernerfolg. In welchem Verhältnis stehen diese beiden Heterogenitätsdimensionen? Und was muss man tun, um ihren jeweiligen Einfluss empirisch zu untersuchen?

Zu Beginn sollte betont werden, dass sowohl die Intelligenz, als auch das nötige Vorwissen einen großen Einfluss auf den individuellen Lernerfolg von Schülern ausübt. 

Folglich sollte betont werden, dass die jeweilige Intelligenz erst nach dem 4-5 Lebensjahr eines Kindes messbar ist. Demzufolge nimmt die Differenz der Intelligenzunterschiede mit dem Alter der SUS stetig zu. 

Durch die Messung der Intelligenz lässt sich der Schulerfolg eines jeweiligen Schülers jedoch nur in Maßen vorher sagen, da dieser das reine Wissen nicht ersetzten kann. 

Diesbezüglich lässt sich eine Wechselwirkung beider Faktoren verordnen. Intelligenz sei nur dann hilfreich, wenn man das nötige Wissen besitzt daraus einen Nutzen zu generieren. 

In der Vorlesung wurde dies anhand einer empirischen Untersuchung verdeutlicht. Das Ergebnis der Studie besagt: Das jene SUS welche einen niedrigen IQ aufweisen, jedoch viel Vorwissen besitzen besser abschneiden, als solche welche einen hohen IQ und wenig Vorwissen aufweisen (vgl. Folie 24).

2. (Wie) sind Sie bisher mit dem (heterogenen) Vorwissen Ihrer SuS umgegangen? Und: Welche (evtl. negativen) Erfahrungen haben Sie schon mit mangelnder Kenntnis oder falschen Annahmen über den (Vor-)Wissensstand Ihrer SuS gemacht?

Ich habe mich erst im Rahmen dieser Ringvorlesung eingehend und empirisch mit dem Thema der Intelligenz und dem Vorwissen auseinandergesetzt. Jedoch war mir schon in meinem Orientierungspraktikum und  dem POE bewusst, dass in einer heterogenen Lerngruppe die SUS unterschiedliche Wissensstände und Vorerfahrungen mitbringen. Deutlich wurde dies bei meinem Orientierungspraktikum in einer zweiten Klasse. Manche SUS waren zu Beginn der Jahrgangsstufe, auf Grund ihrer literarischen Vorerfahrungen und ihrer Intelligenz schon in der Lage einzelne Text frei und flüssig zu lesen. Anderen viel die allgemeine Aussprache einzelner Buchstaben schwer. 

Es lässt sich vermuten, dass die mangelnde literarische Fähigkeit der Kinder einem nicht vorhandenen Vorwissen zu Grunde liegt. Jedoch setzten viele der unterrichtenden Lehrkräfte das mangelnde Wissen der Kinder mit ihrer Intelligenz gleich. Folglich wurden sie indirekt als „dumm“ konnotiert. 

3. Einige Befunde der heutigen Sitzung waren für Sie möglicherweise überraschend. Oder Sie sehen einige der Forschungsergebnisse kritisch in Bezug auf Schule und Unterricht. Welche Forschungsfragen ergeben sich daraus (z.B. für Ihr nächstes Praktikum)? Und wie können Sie diese Fragen beantworten?

In der heutigen Vorlesung hat mich besonders die Tatsache überrascht, dass das Vorwissen einen solchen signifikanten Einfluss auf den Lernerfolg der SUS ausübt. Folglich ist es notwenig als Pädagogik die individuellen Vorerfahrungen der Schüler in das Unterrichtsgeschehen zu integrieren. Zudem fand ich die Längsschnittstudie von Rost & Wild (1995) sehr interessant, da diese nochmal präzise verdeutlicht, dass Schule das beste Intelligenzförderprogramm sei. (vgl. Folie 23).

Demnach lässt sich die Forschungsfrage generieren: „ Ob das Zusammenspiel von Vorwissen und dem Lernerfolg von der jeweiligen Lehrperson und dem Unterrichtsfach abhängig ist.“ 

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