Vorlesung am 01.04.19 / Heterogenität

Blogbeitrag: Heterogenität

Allgemeine Einführung                                                                              Vorlesung am 01.04.2019
1. Benennen Sie ausgewählte, für Sie zentrale Aspekte des in der Vorlesung aufgemachten Spannungsfeldes von Heterogenität und Homogenität im schulischen Feld. Beziehen Sie sich dabei auf die theoretischen Kernaussagen der Vorlesung und begründen Sie deren Auswahl.

Bezogen auf die erste Vorlesung der Veranstaltung „Umgang mit Heterogenität – Ringvorlesung“ wurde sich mit der Thematik der Heterogenität und Homogenität befasst. Dies stellt ein Spannungsfeld dar.

Der Begriff Heterogenität lässt sich als Diversität definieren welche zwischen verschiedenen Gruppenmitgliedern herrscht. Diesbezüglich sei jeder Schüler/in, innerhalb einer Lerngruppe, individuell und einzigartig. Folglich führt dies zu einer vielfältigen und diversen Gruppe, welche sich durch die unterschiedlichen Charaktere, Lernstände, sozial- kulturellen Hintergründe und Fähigkeiten auszeichnet (vgl. Folie 9).

Die Konsequenz ist, dass sich die Lehrperson einer heterogenen Klasse der Individualität der einzelnen Schüler anpassen muss. Ihre Aufgabe ist es, den Schüler/innen, fernab von ihren Unterschieden, respektvoll entgegenzutreten und den Kindern einen strukturreichen und differenzierten Unterricht zu bieten.

Das Problem hierbei ist, dass Kinder welche den in der Gesellschaft etablierten Werten und Normen nicht entsprechen schnell als „defizitär“ konnotiert werden (vgl.Folie 13). Folglich wird die Lerngruppe in unterschiedliche Gruppierungen eingeteilt, welche das jeweilige Verhalten erklärt. Jedoch ist zu betonen, dass es sich hierbei immer um eine subjektive Bewertung seitens des Betrachters handelt. Heterogenität ist demnach immer ein soziales Konstrukt.

Zudem wird ersichtlich, dass sich Homogenität und Heterogenität gegenseitig bedingen. In diesem Sinne entsteht Heterogenität nur dann, wenn jemand von den in der Gesellschaft etablierten Norm (Homogenität) abweicht. Diesbezüglich verordnete Luhmann 1975 den Begriff der „Komplexreduktion“ (vgl. Folie 13). Diesbezüglich handelt es sich um eine Selektion der Unterschiede um eine Homogenität zu generieren.

2. Benennen und diskutieren Sie Beispiele für die von Ihnen unter 1 benannten Aspekte und nehmen sie dabei explizit Bezug zu Ihren bisherigen Praktika oder Ihrer eigenen Schulzeit.

Das thematisierte Spannungsfeld zwischen Homogenität und Heterogenität war in meinem POE – Inklusive Pädagogik des öfteren präsent. Deutlich wurde dies z.B anhand der Schüler/innen der W und E (Wahrnehmungs- und Entwicklungsstörungen) Klasse. Die Schüler welche nicht den Ansprüchen einer homogenen Gruppe gerecht wurden, wurden gesondert betreut oder unterrichtet. Sie hatten eine explizite Pädagogische Assistenz und wurden oft außerhalb des Klassengeschehens, separat unterrichtet. Ebenfalls saßen sie in der Nachmittagsbetreuung an einem gesonderten Essenstisch und hatten einen individuellen Betreuungsplan. Die Interaktion mit anderen Mitschülern war nur selten ersichtlich.

Besonders negativ ist mir eine Situation im Gedächtnis geblieben, als zwei der Kinder von einem Kinofilm in der Nachmittagsbetreuung selektiert wurden, da die betreuende Pädagogin der Auffassung war, die Kinder seien nicht in der Lage dem Geschehen aufmerksam zu folgen. Diesbezüglich wurden die betroffenen Schüler/innen explizit aufgrund ihrer Heterogenität/Diversität aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.

3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Spannungsfeld von Heterogenität und Homogenität in der Schule.

Inwiefern interagieren Schüler/innen in Bezug auf heterogen Merkmale und dessen Intersektionalität untereinander. Ist die Diskriminierung einzelner Schüler/innen ersichtlich?

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