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„Mathematik ist nichts für Mädchen“? – umzudenkende Genderrollen

1. Nennen Sie drei zentrale Aspekte, die für eine gendersensible Gestaltung des Mathematik-Unterrichts von Bedeutung sind und erläutern diese kurz. Wählen Sie eines Ihrer Unterrichtsfächer, das nicht Mathematik ist. Inwiefern sind diese Aspekte auch Ihrem Fach relevant?

Oberste Priorität einer Lehrkraft sollte es sein, dass sie bei den SchülerInnen das Interesse an den verschiedenen Unterrichtsfächern weckt und aktiv fördert. Hierzu gehören neben der interaktiven- auch die gendergerechte Unterrichtsgestaltung. Lehrkraft sollen sich zudem der geschlechterbezogenen Stereotypen bewusst werde, um diese in ihrem Unterricht zu meiden (Budde 2009: 5). Hierzu gehört unter anderem, dass die Lehrkraft versucht, Aufgaben oder Beispiele, die Stereotypen enthalten, nicht zu verwenden (Jahnke-Klein 2001). Des Weiteren sollten die Grundvoraussetzungen sein, dass alle SchülerInnen im Unterricht unabhängig vom Fach als kommunikativen, sozialen Prozess wahrnehmen. Ein weiterer Aspekt, der in einer gendergerechten Kommunikation erfolgen sollte, ist, dass in Schulbüchern die Namen der SchülerInnen an die Namensverteilung der Gesellschaft angepasst werden. Durch diese Anpassung der Namen sollen sich alle SchülerInnen angesprochen und einbezogen fühlen. Die genannten Aspekte der gendergerechten Unterrichtsgestaltung sollten jedoch nicht nur für den Mathematikunterricht gelten, sondern für alle Formen und Arten von Unterricht.

2. Erinnern Sie sich an eine Unterrichtsstunde, die Sie vorbereitet oder beobachtet haben. Inwiefern spielte eine gendersensible Gestaltung bei der Vorbereitung eine Rolle? Würden Sie es heute wieder so machen? Was würden Sie ggf. ändern?

Zum aktuellen Zeitpunkt habe ich leider nicht die Möglichkeit erfahren, einen Unterricht selbst gestalten oder planen zu dürfen. Ebenfalls ist mir keine Situation bewusst, in der ich als Schülerin einen Unterricht komplett aus der Perspektive eines Lehrenden/ Studentin beobachtet habe. Dieser Erfahrung werde ich erst im Orientierungspraktikum erleben und durchführen können.
Während meiner eigenen Schulzeit ist mir keine Situation bekannt, in der auf gendergerechte Sprache oder ähnliches geachtet wurde. Dies mag eventuell daran liegen, dass meine Schulzeit schon vier Jahre zurückliegt. In die geschlechtergerechte Sprache etc. nicht im Fokus der breiten Öffentlichkeit lag. Ebenso wurde mit den Stereotypen vorgegangen. Die Vorlesung hat mich für dieses Thema sensibilisiert und mein Empfinden für die Wichtigkeit geschärft.

3. Wählen Sie ein Schulbuch Ihrer Wahl zu einem Ihrer Fächer und analysieren einen Abschnitt hinsichtlich gendersensibler Gestaltung. Gehen Sie dabei auf die Verwendung von Darstellungen/Fotos sowie die sprachliche Gestaltung ein. Machen Sie ähnliche Entdeckungen wie Parise (2021) [zu finden auf Stud.IP]?

Ich kann mich sehr gut an die verwendeten Stereotypen in den Schulbüchern meiner Schulzeit erinnern. Besonders auffällig war die Verwendung in Grundschulbüchern. Ebenfalls ist anzumerken, dass die Abbildung von Stereotypen in naturwissenschaftlichen Büchern kaum bis wenig vorhanden war. In der Regel waren vorhandene Abbildungen in Form von Versuchsdurchführungen oder Anleitungen durch beide Geschlechter dargestellt. Anders sieht es in den geisteswissenschaftlichen Fächern wie Englisch, Deutsch oder Religion aus. Dort wurden viele Geschichte/ Handlungen anhand von Bildern unterstützt, die häufig verwendete Stereotypen repräsentierten. Beispielsweise wurden Mädchen/ Frauen beim Kochen, Stricken oder häufig auch beim gemeinsamen Gespräch dargestellt. Jungen/ Männer hingegen beim Sport, Arbeiten oder im Fernsehen auf der Couch. Des Weiteren wurde nur das „klassisch- konservative“ Familienbild präsentiert, eine Familie bestehend aus Mutter, Vater und zwei Kindern.
Die erste kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Gender/ Rollenbilder erfuhr ich in der 7. Klasse durch meinen ehemaligen Deutschlehrer. Wir haben uns in der Vorbereitung auf eine Klausur (erste Argumentation), mit dem Thema Familienbilder und Stereotypen befasst und sollten dann argumentieren, ob eine „anderes“ Familienbild eine Chance für die Gesellschaft sein kann.
Leider habe ich kein passendes Buch aus meiner Schulzeit gefunden, in dem diese Stereotypen abgebildet sind. Jedoch kann ich sagen, dass wir primär mit den Büchern von Cornelsen, Westermann gearbeitet haben.

Literaturverzeichnis:

Budde (2009). Mathematikunterricht und Geschlecht: Empirische Ergebnisse und pädagogische Ansätze.Bildungsforschung Band 30.Berlin. Text abrufbar unter:  BMBF.https://www.researchgate.net/profile/Juergen-Budde-2/publication/289963277_Mathematikunterricht_und_Geschlecht_Empirische_Ergebnisse_und_padagogische_Ansatze/links/56d5412808aefd177b0f70aa/Mathematikunterricht-und-Geschlecht-Empirische-Ergebnisse-und-paedagogische-Ansaetze.pdf. (Text abgerufen am 09.06.2022).

 

Jahnke-Klein (2001). Sinnstiftender Mathematikunterricht für Mädchen und Jungen.Baltmansweiler: Schneider Hohengehren.

 

 

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