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Jüdisches Leben in Deutschland

Blogeintrag 4

  1. Welche Berührungspunkte hatten Sie bereits mit dem Thema Antisemitismus? Beschreiben Sie für Sie wichtig erscheinende Situationen und wie Sie diese vor dem Hintergrund dieser Vorlesung bewerten würden.
  2. Welche Fragen haben sich für Sie durch den Vortrag ergeben? In welchen Bereichen fühlen Sie sich noch unzureichend informiert oder vorbereitet, um sich mit Antisemitismus in der Schule als Lehrkraft zu befassen?
  3. Beschäftigen Sie sich mit folgendem Szenario: Ein Elternteil spricht Sie persönlich als Lehrkraft darauf an, dass ein Schüler Ihrer Klasse von verbalen antisemitischen Übergriffen betroffen war. Überlegen Sie, wie ein konstruktiver Umgang mit dieser Situation aussehen könnte.

Zu 1)

Meine Berührungspunkte mit dem Thema Antisemitismus habe ich schon in der Jugend gesammelt. Es fing an mit Witzen über Juden bis hin zu hetze innerhalb der eigenen Klasse.

Während des Abiturs habe ich keine weiteren negativen Erfahrungen gesammelt. Ich habe die positive Erfahrung gemacht, dass die meisten meiner Mitschüler*innen sehr gut über die Nazi- Herrschaft und den Holocaust informiert waren. Nach dem ich auf die Universität wechselte und berichtete das ich eine Uni- Freundin kennengelernt haben,f welche Jüdin ist, sind mir nach langer Zeit wieder antisemitische Äußerungen entgegengekommen.

 

Eines der jedoch erschütterndsten Erlebnisse machte in meiner Schulzeit. Ich leben auf dem Land in einem kleinen Dorf in Niedersachen. Innerhalb der Schulzeit haben sich viele meiner Mitschüler antisemitisch geäußert bzw. wie schon im Vortrag angesprochen Witze über Menschen mit jüdischer Herkunft gemacht. Dieser Art des Antisemitismus begann bei uns in der Klasse eher schleichend. Das Aufkommen von antisemitischen Äußerungen ging von den Jungen der Klasse aus, wahrscheinlich weil sie es mit dem Einsetzen der Pubertät als cool empfunden haben. Die Dynamik, welcher von dieser Anfangs geringen Anzahl von Beleidigungen und Verspottung ausging konnten wir nicht erahnen. Ein bis zwei Woche nachdem die ersten Aussagen vielen, beleidigten sich die Jungs schon im Unterricht mit „du scheiß J…“. Die Lehrkräfte reagierten und versuchten den Beteiligten zu vermitteln, warum es zum Holocaust und das deshalb diese Aussagen eine schwere Form der Beleidung etc. darstellen. Nachdem diese Vorfälle besprochen und geklärt wurden sind haben wir in unserem Jahrgang eine Projektwoche zum Thema „Nazi- Herrschaft und Holocaust“ gemacht. Mit der Durchführung dieser Projektwoche endeten die antisemitischen Äußerungen schlagartig.

 

 

Zu 2)

Durch den Vortrag haben sich für mich folgende Fragen ergeben:

Wie kann ich als Lehrerin Handeln wenn Schüler*innen und Eltern unter antisemitischen Aussagen leiden ohne dabei meine Rolle als Lehrerin zu verlassen? Denn in einer solchen Situation möchte ich als Lehrkraft korrekt handeln und einfühlsam auf die Situation reagieren. Jedoch möchte ich stets die Trennung zwischen beruflichen und privatem wahren.

 

An welche Stellen soll ich mich als Lehrkraft wenden falls ich das Problem mit den betroffenen SuS. und Eltern nicht alleine Lösen kannß Gibt es in den Schulen einen Verhaltensplan oder eine Organisation an die ich mich im Falle von antisemitischen Übergriffen wenden kann?

 

Wie gehe ich mit Schüler*innen um die antisemitische Hetze verbreiten oder schon verbreitet haben? Gibt es für solche Fälle von Ausgrenzung besondere Programme die der gesamten Klasse helfen? Oder werden die betroffen gesondert von den anderen SuS. zu diesem Thema beschäftigt, bzw. diszipliniert?

 

 

Zu 3)

Im Fall von antisemitischen Übergriffen innerhalb meiner Klasse würde ich zuerst das Gespräch mit der Mutter des/r Schüler*innen suchen, um mir einen ersten Eindruck des Vorfalls zu verschaffen. Drauf hin würde ich mit dem betroffen Schüler*in das vertraute Gespräch aufsuchen damit ich die Sicht der betroffenen Person kennenlerne. Im 3. Schritt würde ich die ausübende Person aufsuchen und mit ihr den Vorfalls besprechen. Nachdem ich alle Seiten des Vorfalls kenne mache ich mir eigene Gedanken zu dem Thema und überlege mir Lösungsansätze um die Situation mit den Beteiligten Personen konstruktiv zu klären. Falls mir keine geeignete Lösung bzw. Lösungsansatz einfällt, würde ich mich an eine Vertrauenslehrkraft oder den Direktor wenden. Wichtig ist mir das alle beteiligten Personen sich verstanden und ernstgenommen fühlen um die effektivste Lösung zu schaffen.

 

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