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Mathematische Leistungsunterschiede/ Zweigliedriges Schulsystem / Spielerisches lernen – RV05

In diesem 2. Blogeintrag befasse ich mich mit der Leistungsdifferenz von Schüler*innen anhand des Mathematikunterrichts. Kernfragen sind dieses Mal, ob mathematische Leistungsdifferenzen Grund zur Sorge bieten, welche Bedeutung das zweigliedrige Schulsystem im Bremen diesbezüglich beiträgt, inwiefern spielen im Mathematikunterricht ein Ansatz zur Verbesserung ist und dessen Folgen sowie zwei diverse Möglichkeiten, wie ich als Lehrkraft basierend auf dem Spielen eine kognitive Anregung der Lernenden anregen kann.

Aus Erfahrungen innerhalb meiner Schulzeit entnehme ich, dass Schüler*innen schon von Beginn an mit erheblichen mathematischen Leistungsunterschieden eingeschult werden. Gründe und Ursachen dieser Leistungsdifferenzen können sehr unterschiedlich sein, jedoch steht fest, dass die Schwierigkeiten sich im Verlauf der Schulzeit verstärken und weitere Probleme daraus resultieren können. Dies lässt sich ebenfalls anhand der jährlich durchführten PISA- Studien belegen. Laut der PISA- Studie aus dem Jahr 2000. sind mehr als 25% der unter 15jährigen mit ihrem aktuell vorhanden mathematischen Vorkenntnissen gefährdet, eine angestrebte Berufsausbildung erfolgreich abzuschließen.

Gründe und Ursachen für solche Leistungsunterschiede sind unterschiedlich. Es kommt durchaus vor, dass Eltern ihre Kinder schon frühzeitig, vor dem Beginn der eigentlichen Schulzeit auf die Schule vorbereiten. Mit diesem Vorwissen, welches die Kinder in den Unterricht mitbringen, fällt ihnen der angesetzte Stoff oftmals leichter, bzw. stellt für sie nur eine Wiederholung da. Es gibt jedoch auch viele andere Fälle, in denen Kinder keinen konkreten Zugang zu mathematischen Aufgabenstellungen besitzen. Es fällt ihnen schwerer, sich für ein Fach zu motivieren, zu dem sie kaum einen Zugang besitzen. Folge dessen ist häufig Frustration, besonders dann, wenn sie ihre Defizite erkennen. Priorität sollte jedoch nach Beendigung der Schulzeit ein solides mathematisches Grundwissen sein.

Aufgrund dieser Entwicklungen gerät das zweigliedrige Schulsystem, nicht zuletzt auch auf Grund der PISA Ergebnisse, in die Kritik. Es steht der Vorwurf der manglelnden Durchlässigkeit und der Zementierung der Bildungsunterschiede im Raum. Oberschulen bieten im Gegensatz zu Gymnasien durch die Einführung eines Kurssystems jedem Schüler*innen die Chance, angemessen an ihren Leistungstand gefördert zu werden. Es sind zwei Kursparallelen in den Hauptfächern (Mathe, Deutsch, Englisch) vorhanden, welche unterteilt werden in G- Kurs (Grundkurs) und dem E- Kurs (Erweiterungskurs). Diese Gestaltung ermöglicht es jeden Schüler innerhalb eines festen Klassenverbandes seinen Ansprüchen gemäß gefördert und gefordert zu werden. Weiterhin gibt es die Forderung nach Einrichtung integrierter Gesamtschulen, wie sie in anderen EU Staaten vorhanden sind.

Einen weiterer Ansatz, Schüler*innen den Mathematikunterricht auf eine leichte, spielerische Weise nahezulegen, stellt das Spielen im Unterricht da. Ein spielerischer Aufbau ermöglicht es den Kindern, einen leichteren Zugang für die Themen zu verschaffen, zu denen sie in einer konservativeren Unterrichtsform möglicherweise keinen konkreten Zugang besitzen. Durch gezielte Erfolgserlebnisse ist es somit möglich, den Kindern die nötige Motivation sowie das Interesse an einem Fach zu wecken. Weiterer wichtige Faktor ist, dass diese Art des Lernens auchs in Gruppen praktiziert werden kann und somit die ganze Klasse gefordert ist. Für lernstarke Schüler*innen ist die Chance gegeben, ihr vorhandenes Wissen an lernschwächere Klassenkammeraden*innen weiter zu geben und eine Wertschätzung von ihnen zu erhalten. Lernschwächere Schüler*innen profitieren im Gegenzug von dem vorhandenen Wissenstand der anderen. Große Gefahr solcher Spielstunden birgt jedoch das Verlieren des „roten Fadens“ innerhalb der Unterrichtsgestaltung.

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