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Teilnehmende Beobachtung

Teilnehmende Beobachtung
Ort: Bremen Hauptbahnhof, bei den Treppen zu der DB-Lounge Zeit: 16:15-17:20, 05. Januar 2018
Noch vor Beginn meiner teilnehmenden Beobachtung, auf dem Bahnhofsvorplatz die erste Besonderheit. Ca. 150-170 Menschen haben sich hier mit Transparenten und Fahnen versammelt. Viele Aufschriften sind auf arabisch oder Englisch. Ein besonders großes Transparent trägt die Aufschrift: „Nieder mit der islamischen Republik Iran“. Auf Nachfrage erfahre ich von einer Frau, dass sie hier demonstriert um sich für Familienangehörige verbliebene im Iran einzusetzen. Ich betrete den Bahnhof und setze mich auf meinen Platz der Beobachtung. Durch das Gespräch vor dem bin ich etwa 05 Minuten zu spät. Beginn also 16:20, statt ursprünglich
16:20: Eine Hockeymannschaft (8-12 Mädchen) trifft sich neben den Fahrkartenautomaten. Trainer ca. 20-30 Jahre männlich. Der Rest der Bahnhofshalle ist verhältnismäßig leer. Auffällig sind zwei Sticker auf dem Boden neben dem Service-point: „Achten sie auf ihre Wertgegenstände“ steht darauf.

16:23: Hockeymannschaft verlässt die Bahnhofshalle in Richtung Gleise. Am Service-Point warten 8 Fahrgäste auf ihre Auskunft. Auch die Ticketautomaten sind derzeit überfüllt, bzw. es warten an jedem Automaten Menschen um sich ein Ticket zu kaufen. Auffälligkeit: Im Bahnhof sind momentan weder DB-Sicherheitsbeamte noch Polizisten anzutreffen. 16:30 Der Bahnhof füllt sich. Von beiden Seiten strömen Menschen zu und von den Zügen. Ich werde um Entschuldigung gebeten, meine Tasche neben mir auf der Treppe mit dem Fuß anstößt.Vermehrt kommen Menschen auch von hinter mir von Gleis 1. 16:35 Die Menschenmenge hat sich verteilt, die meisten haben den Bahnhof wieder verlassen. Die übrig Gebliebenen suchen sich einen Platz zum warten im Bahnhof. An verschiedenen Orten wird nun telefoniert, oder gechattet. 16:40 Ein Müllwagen fährt leer in die Bahnhofshalle. Mir fällt auf, dass momentan vorwiegend Familien mit viel Gepäck, mit Koffern den Bahnhof betreten, bzw. verlassen. 16:45 Der Müllwagen verlässt die Halle wieder in Richtung Gleise. In der Mitte der Halle steht ein Mann in Warnweste, der mit einer Kamera und einem Stativ Bilder macht. Auf Nachfrage, erfahre ich, dass der Mann für die Website der DB diesen Bahnhof noch fotografieren soll, bevor in der nächsten Woche die Weihnachtsdekoration abgehängt wird. Ein Pfandflaschensammler läuft hektisch von Mülleimer zu Mülleimer und durchsucht diese. 16:47 Ich beobachte die Menschen im Bahnhof und konzentriere mich auf ihre Tätigkeiten. Viele Menschen essen etwas. Alles was gegessen wird, wurde wahrscheinlich kurz vorher hier im Bahnhof gekauft. Die Tüten lassen erkennen. Braun: Burgerking oder Mc Donalds. Weiß: Backwerk oder Kamps Bäckerei. Eine Plastiktüte ist entweder von Maimai oder Subway. Meistens wird mit der Hand gegessen, also ohne Messer und Gabel. Der Service-point hat sich geleert. 16:50 Drei Fans einer Mannschaft betreten den Bahnhof. Sie tragen Gelbschwarze Schals. Einer ruft etwas ein anderer lacht. Einer Trinkt ein Bier. Der Müllwagen kommt zurück und leert die Mülleimer im Bahnhof. Er leert auch die Mülleimer vor LeCrobac und dem Backwerk. Der Müll wird auf die drei Anhänger sortiert: Ganz vorne ist Pappe, dann kommen zweimal die Müllsäcke. Es ist mir nicht möglich zu erkennen, was sich in welchen Säcken befindet.

16:55 Zwei Polizisten patrouillieren den Bahnhof.Sie Tragen Schutzwesten und Einsatzkleidung. Vom ZOB kommen mehrere Jugendliche in den Bahnhof gerannt. Sie tragen große Einkaufstüten von „Primark“ und „Snipes“. Ein Mädchen schreit: „Oh mein Gott noch 1 Minute! Zieh diggah.“ Draußen vor dem Bahnhof steht eine große Gruppe von Rauchern (15-20).

Viele Kunden bei Backwerk im Sitzbereich (5). Der Sitzbereich von LeCrobac wird nur für eine Verschnaufpause genutzt, niemand sitzt dort um zu essen. Die Polizisten verlassen den Bahnhof in Richtung ZOB.

16:58 Drei Sicherheitsbeamte der DB verlassen den Bahnhof in die selbe Richtung wie die Polizisten. Unter mir weint ein Kind. Es sitzt auf dem Boden und wird von seiner Begleitung weiter gezogen. Die Begleitung (Frau, mittleres Alter, vermutlich Mutter) hat Kopfhörer auf, versucht sich aber mit dem weinenden Kind zu unterhalten. 17:00 Anders als sonst häufig, ist heute kein Werbestand in der Bahnhofshalle aufgebaut. Der Bahnhof ist jetzt voll. Von Beiden Seiten strömen viele Menschen durch die Bahnhofshalle. Es wird lauter. Unter den Menschen erkenne ich viele mit wenig Gepäck. Sie tragen manchmal Transitmittel wie City-Roller und/oder Klappfahrräder. Viele Haben einen Rucksack oder eine Tasche dabei.

17:05 Der Menschenstrom versiegt, es wird wieder leiser im Bahnhof.Hinter dem Sitzbereich vom Service-Point sehe ich, wie sich zwei weitere Trauben von Mädchen mit Hockey Ausrüstung bilden (jeweils ca. 9-12 Mädchen, 10-15 Jahre alt). Zwei Junge erwachsene sprinten in Richtung Gleise. Es fällt auf, dass sich der Tabakladen „Tabak Jonas“ gefüllt hat. Mehrere Gäste warten darauf, bedient zu werden. Der Buchladen „Press and Books“ gegenüber ist hingegen leer. 17:10 Die Polizisten und Sicherheitsbeamten kommen zurück in den Bahnhof. Die Polizisten sprechen zwei junge Herren an. Vermutlich südländischer Abstammung. Es gibt eine Diskussion. Die Herren holen Geldbeutel hervor und weisen sich aus. Nach kurzem Gespräch gehen die Polizisten weiter. Hinter mir wird es laut. Ich höre Fetzen der Anschlussmöglichkeiten für den Zug von Norddeich Mole nach Hannover Hauptbahnhof. Die Treppe hinter mir ist nun sehr voll. Mehrere Menschen stoßen mich an, ich höre gemurmelte Entschuldigungen. Unten im Bahnhof sehe ich wieder Jugendliche mit Einkaufstüten in Richtung Gleise eilen. Ich höre eine Durchsage: „Zug xy Richtung Hamburg Altona verspätet sich um 10 Minuten, wir bitten um Entschuldigung.“ 17:15 Eine Frau und ein Mann eilen mit ihren Koffern zum Ausgang hin. 17:20 Ende der Aufnahme Interpretationsansätze zu den Unterschiedlichen Menschengruppen, die ich beobachtet habe.

1. Urlauber: Meistens Menschengruppen von 2-5. Familien oft. Viel Gepäck, zweimal wurde SkiAusrüstung mitgetragen. Vermutlich kamen besagte Reisegruppen von Winterurlauben zurück. Grund für diese Annahme ist neben der äußeren Erscheinung auch das Datum. Zwei Tage vor regulärem Schulbeginn kommen sicherlich viele Familien zurück. 2.Pendler : In den meisten Fällen alleine unterwegs. Typisch sind wenig Gepäck (meist eine Aktentasche/Laptoptasche, bzw. ein Rucksack) und oft auch noch ein Transitmittel (s.O.). Schienen mit der Dauer meiner Beobachtung zuzunehmen. Es waren also um 17:00 herum mehr als um 16:00. Das hat sehr wahrscheinlich mit den Arbeitszeiten zu tun. Es lässt sich also vermuten, dass in der zeit zwischen 17 und 18 Uhr noch mehr Pendler im Bahnhof anzutreffen sind. Insbesondere auf einen Freitag. 3. Freizeitnutzer : In diese Kategorie zähle ich die Hockeymannschaften, die wahrscheinlich zu einem Hockeyturnier in Dänemark gefahren sind. (Mason-Cup 05.-07.01. in Dänemark, Bremer HC Leistungsturnier hier) Sowie die Jugendlichen vermutlich die ihr letztes Wochenende vor Schulbeginn noch in Bremen shoppen waren.

Ein Text den Ich an meinem Geburtstag schrieb

Heey Mensch alles Gute zum 20!
Oder irgendwie solche Sachen kriege ich dann morgen zu hören. Aber jetzt noch nicht. Jetzt sitze ich in meinem Zimmer und trinke meinen Tee .Seit über 4 Tagen versuche ich weiter vergleichende Politikwissenschaft in meinen Kopf rein zu quetschen, aber ich glaube so langsam ist es voll da oben. Zumindest habe ich nicht das Gefühl als wären die Folien so „interessant“ wie vor einer Woche. Das muss ich wohl auf morgen verschieben. Genauso wie die Sachen in der Küche, genau so wie mein Hinterrad oder meine restlichen Unterlagen für Bafög.
Oder mein Zimmer aufräumen oder Abendbrot essen,abstinent bleiben….
Morgen hör ich auf!

00:10 Mein Magen knurrt. Der Kühlschrank ist leer, keiner hier der irgendwas für mich eingekauft hat oder was gebacken hat. Eindeutig ein Pluspunkt an Hotel Mama.
Andererseits, nach 00:00 in meine alte Küche zu gehen war auch eher selten von Erfolg gekrönt. Wenigstens kann ich jetzt auch mal in Ruhe den Löffel fallen lassen, ohne, dass  man gleich der Ruhestörung bezichtigt wird.

Irgendwas anders? Vielleicht bin ich auf einmal Erwachsen geworden. Nicht auszudenken. Im Moment ist eigentlich noch alles beim Alten, hoffe ich.
Damit das auch so bleibt, darf der Text auch nicht zu lang werden. Lieber noch mal rausgehen und kurz frische Luft schnappen. Lieber jetzt mal entspannen.
Immerhin ist  ja heute mein Geburtstag!

Das völlig leere Weihnachten

Es ist Sonntag

Kein richtiger Feiertag aber irgendwie doch.

Verschossene Türen und Fenster. Leere Straßen. Kein Geräusch. Aus der Stille formt sich dröhnender Lärm. Mit schätzungsweise 80 km/h heizt ein Taxi über das Kopfsteinpflaster.
An der Ampel muss es dann doch halten. Die Kreuzung ist völlig leer. Auch das Taxi ist auf der Rückbank leer.

Ich gehe weiter.
Alles um mich herum scheint für den Großteil der Stadt vergessen. Hinter den Türen in den Wohnzimmern wird noch ein lustiger Weihnachtsfilm geguckt. In Kinderzimmern werden heimlich neue Geschenke bespielt.
Aber hier draußen ist nichts. Leere Straßen, leere Taxis, leere Menschen.

Literaturverzeichnis

 

Selbstdarstellung und Fremdwahrnehmung : Slavova, Iva : 2008 Hamburg Kovac Verlag

The structure of social Action: Parsons, Talcott :1967 Free press Verlag

Homo Sociologicus : Dahrendorf, Ralph : 1965 VS Verlag für Sozialwissenschaften

Sammelband:

Schaustelle Gender :Schambach, Gabriele ;Döge Peter ; Kassner Karsten : 2004 Kleine Verlag

Selbstdarstellung gegenüber Freunden und Fremden im Netz: MacKenna, Katelyn Y. A. ; Buffardi, Laura ; Seidman, Gwendolyn, 2005 Hogrefe verlag

Monographie:
The presentation of self in everyday life : Goffman,Erwing : 1959 Anchor Verlag

Fachzeitschrift:
Aus: KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: Soziale Ungleichheit: Juliane Karakayali; Paul Mecheril; 2017 Springer Verlag

Internetartikel:
http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/FUDISS_derivate_000000002012/04_3.Selbstdarstellung.pdf

Die Postkolloniale Stadtführung am Europahafen Bremen

Im Rahmen des Tutoriums wurde diese Woche eine „postkoloniale Stadtführung“ in der Bremer Überseestadt angeboten.
Bevor wir zur Führung an sich kommen, möchte ich betonen, wie erstaunlich präzise die beiden möglichen Termine auf die bisher wahrscheinlich kältesten Tage in diesem Winter gelegt wurden.
Am Montag herrschte starker Schneefall und gestern wurden es Abends entlang der Weser bis zu -4 Grad Celsius.
Treffpunkt war die Haltestelle „Waller Ring“, von dort aus liefen wir zum Speicher 11.
Von zwei älteren Studenten wurde uns dann etwas über den Kaffeehandel in Bremen erzählt.
Vom Speicher 11 liefen wir dann dem Wind und dem Wasser am Europahafen entgegen.
Dort wurde uns allen das gesamte Ausmaß der Wetterumstände bewusst.
Wer keine Handschuhe dabei hatte, steckte die Hände in die Taschen. Wer welche dabei hatte, auch.
Einige Komillitonen hatten sich vorausschauender Weise mit Thermoskannen und Tee bewaffnet, doch nach 5 Minuten waren alle Nasen rot.
Es war so windig und kalt, dass wir anfingen auf der Stelle zu hüpfen um die Körpertemperatur zu halten.
Nach einer sehr langen kalten halben Stunde führten uns die Guides weg vom Hafenbecken auf den Deich zwischen dem Hafenviertel und dem „Waller Wied“, ein ehemaliges Arbeiterwohngebiet für eine Jute Fabrik.
Den Vortrag fand ich persönlich interessant gestaltet, auch wenn nicht alle Informationen neu für mich waren. Ich wusste zum Beispiel nicht von der Immensen Bedeutung und der Entwicklung, die der Bau des Europahafens in Gang gesetzt hat.

Ohne ihn hätte Bremen vermutlich nie größere wirtschaftliche Relevanz  erlangt als beispielsweise Oldenburg.

Nächstes mal würde ich mir so eine Stadtführung allerdings lieber bei Plusgraden anhören.

 

Der Raucherstuhl aus dem Focke-Museum

Wir waren mit unserem Seminar im Focke-Museum und ich habe mir als Gegenstand einen „Raucherstuhl“ ausgesucht. Dazu habe ich dann eine kleine Lebensgeschichte geschrieben.
Viel Spaß!

Objektbeschreibung1

Der Hamburger Güterbahnhof- Eine Nacht im Molloch

Nach 5 Wochen Studium habe ich die Kneipenszene im Viertel nun schon etwas genauer kennen gelernt.
Auch das ich seit 16 Jahren hier wohne hat sicherlich seinen Teil dazu beigetragen.
Als mir also der Vorschlag gemacht wurde, Samstag Abend in Hamburg einen Techno-Nachtclub zu besuchen, konnte ich schwer ablehnen. Schließlich muss man die Vorteile eines Semestertickets auch mal nutzen.
Wir fuhren also am Samstag Abend um 19:30 nach Hamburg ins „Molloch“.

Als wir in Hamburg ankamen, war das Wetter noch schlechter als hier in Bremen, aber es waren auch nur 10 Minuten Fussweg.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, den richtigen Eingang zu finden, kamen Wir alle zusammen rein. Der Eintritt im Molloch kostete 12 Euro. Eigentlich etwas viel fand ich, aber die Getränke drinnen waren bezahlbar und wenn ich bedenke, dass ich 7 Stunden dort war kommt mir das wie ein gutes Preis-Leistungsverhältnis vor.
Grund für den langen Aufenthalt war nicht zuletzt auch die Zuganbindung, die von 00:38 bis 5:18 den Verkehr einstellt.

Vielleicht oder vielleicht auch nicht hast du dich schon gefragt, warum ich in meinem Uni-Blog über so einen Kram schreibe. Es gibt sicherlich geläufigere Themen mit denen ich mich im Studium beschäftigen könnte.
Mir geht es dabei vor allem um die Stimmung, die mich beeindruckt hat.
Die erste Zeit auf der Tanzfläche kam ich mir nämlich fremd vor.
Ich musste mich daran gewöhnen, wie ekstatisch die Musik um mich herum zelebriert wurde.

Das lag sicherlich auch am regen Konsum von chemischen Muntermachern wie Speed oder Ecstasy, wie man unschwer an den Pupillen vieler Besucher erkennen konnte.

Doch genau der zugedröhnte Zustand aller um mich herum gab mir persönlich das Gefühl dass es egal ist wie es aussieht, wenn ich tanze.
Ich konnte mich auf die Musik einstellen. Und ich konnte mich wirklich auslassen.

Auf der anderen Seite muss ich auch zugeben, dass so eine Techno-Nacht durchaus anstrengend und nicht nur spaßig war.
Ich war heilfroh mich um 6:00 auf den Heimweg machen zu dürfen.

Vor dem Molloch aber begann um 6:00 die eigentliche „rush-hour“ der Menschenschlange nach zu urteilen.

Hallo Menschen :)

Hey und Willkommen auf, in oder bei meinem Blog… ?

Ich bin Jakob und studiere seit dem Wintersemester 2017/18 Kulturwissenschaft an der Uni Bremen.

Auf diesem Blog schreibe ich, was ich so als Student erlebe.

Viel Spaß !

 

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