Seite wählen

Abfallentsorgung im Land Bremen

Für die Abfallentsorgung in der Stadt Bremen sind drei Unternehmen zuständig: Die Bremer Stadtreinigung AöR, Nehlsen GmbH & Co. KG und RMG Rohstoffmanagement GmbH.

Die Bremer Stadtreinigung ist eine Dachgesellschaft für Müllabfuhr und Straßenreinigung. Sie wurde Anfang 2018 als Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet. Ihr Ziel ist vor allem die Verbesserung bei der Sauberkeit im öffentlichen Raum und die Kommunalisierung des Abfallgeschäfts. Sie sind u.a. für folgende Bereiche zuständig:

  • Entsorgung von Abfällen aus Privathaushalten (Leerung der Restmüll-, Bio- und Papiertonnen; Entsorgung von Sperrmüll, großen Elektrogeräten und Weihnachtsbäumen)
  • Abfallentsorgung für Gewerbekunden, Verwalter und Wohnungsbaugesellschaften
  • Betrieb von 16 Recycling-Stationen
  • Betrieb von 278 öffentlichen Containerplätzen für die Entsorgung von Glas und Textilien
  • Ansprechpartnerin in Sachen Abfallgebühren
  • Reinigung der öffentlichen Straßen, Radwege und Plätze
  • Säuberung von Straßenbegleitgrün, Baumscheiben und Sicherheitsstreifen
    (…)

Seit Juli 2018 sind zwei Unternehmen zuständig für Müllabfuhr und Stadtreinigung. 49,9% des Anteils liegt in der Hand der Bremer Stadtreinigung AöR und 50,1% in der von Nehlsen GmbH & Co. KG. Zuvor war 20 Jahre lang nur Nehlsen GmbH & Co. KG verantwortlich.
Nehlsen GmbH & Co. KG ist ein Entsorgungsunternehmen mit Hauptsitz in Bremen, welches 1923 von Karl Nehlsen gegründet wurde und ca. 2.500 Mitarbeiter beschäftigt. Sie sind u.a. zuständig für:

  • Entsorgung, Sortierung, Aufbereitung, Recycling, Verbrennung etc. (Haushaltsabfälle, Gewerbeabfälle, Baustellenabfälle, gefährliche Abfälle etc.)
  • Kanalservice und Abwassertechnik
  • Planung, Bau und Betrieb von Abfallbehandlungsanlagen
  • Handel & Logistik (Winterdienst, Gebäudeservices, Schädlingsbekämpfung etc.)
  • Klärschlammservice, Kanaldienstleistungen
    (…)

RMG Rohstoffmanagement GmbH ist ein konzernfreies und eigentümergeführtes Entsorgungsunternehmen mit dem Firmensitz in Eltville am Rhein. Sie sind u.a. zuständig für:

  • Erfassung und Transport von Abfällen (Gelber Sack)
  • Verwertung von Metallen
  • Übernahme und Entsorgung von Schlacke
  • Verwertung von Abfällen kommunaler und privater Entsorger
  • Betrieb von Aufbereitungsanlagen
  • Versorgung von Kraftwerken mit Brennstoffen
    (…)

Für die Abfallentsorgung in der Stadt Bremerhaven sind zwei Unternehmen zuständig: Bremerhavener Entsorungsgesellschaft mbH (BEG) und die Bremerhaven Entsorgungsbetriebe (EBB).

Die BEG gehört zur Remondis Gruppe und ist für die Müllentsorgung und -verwertung zuständig. Das Aushängeschild der BEG ist das seit 1978 betriebene Müll-Heiz-Kraftwerk direkt an der A27. Das MHKW funktioniert über eine Kraft-Wärme-Kopplung. Der hier erzeugte heiße Dampf wird über Turbinen und Generatoren in elektrische Energie umgewaldet. Statt in die Atmosphäre werden so Gebäude in Bremerhaven und umzu mit Heizwärme versorgt. Ebenso bezieht die BEG ihre Energie aus der Abwärme, die beim Verbrennen des Hausmülls entsteht. Somit leistet jeder Fernwärmekonstument einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Weitere Zuständigkeitsbereiche der BEG sind:

  • Kläranlagen und Kanal → Behandlung des Abwassers in und um Bremerhaven
  • Logistik (Abfall und Entwässerung) → Restmüll- und Sperrmüllsammlung, Papier- und Wertstoffsammlung, Kanal- und Sinkkastenreinigung (Gulli), Öl- und Benzinabscheiderentsorgung, Fettabscheiderentsorung, Reinigung von Grundstücksentwässerungsanlagen, Fäkalgrubenentsorung
  • Deponie (Grauer Wall) → Aufnahme der Reststoffe aus dem MHKW, Zwischenlager für Sperrmüll
  • Recycling und Rohstoffhandel (BAUER) → Papierverwertung, Schrott- und Metallverwertung, Sperrmüllsortierung, Automobilrecycling, Elektroschrottrecycling, Gewerbeabfallentsorung, Containerdienst

Die EBB hingegen ist ein städtischer Betrieb. Sie organisieren die Abfall- und Abwasserentsorgung der Stadt Bremerhaven. Weitere Zuständigkeitsbereiche sind:

  • Straßenreinigung → Innenstadtreinigung, Laubentfernung, Wildkrautbeseitigung etc.
  • Winterdienst
  • Organisation der Entwässerung → Grundstücksentwässerungsanlagen, Straßenkanäle, Pumpwerke und Druckrohrleitungen gelangen über Kläranlagen in die Weser BEG aber die Entwässerungsbaugenehmigungen und Einleitungsgenehmigungen ist Aufgabenbereich der EBB.

 

Arten von Müll

Folgende Arten von Müll werden auf den Recycling-Stationen in Bremen angenommen:

Sperrmüll 

Einmal im Jahr ist die Abholung von Sperrmüll für alle privaten Haushalte kostenlos, für jede weitere Abholung wird pro Abfuhr eine Gebühr in Höhe von 67,00€ erhoben.

Hat man sich für eine Abholung des Sperrmülls entschieden, so sind Bestellungen per Telefon oder über das Formular auf der Seite der Bremer Stadtreinigung möglich.

Die Abholung erfolgt nach Auftragseingang innerhalb von vier Wochen, wobei der Termin noch einmal schriftlich bestätigt wird.

Maximal darf man 5m³ Sperrmüll an die Straße stellen, alles darüber hinaus wird von der Abfuhr nicht mitgenommen.

Neben der Abholung ist jedoch auch eine Selbstanlieferung bei den Recycling-Stationen „plus“ möglich, welches jedoch ausschließlich für private Bremer Haushalte vorgesehen ist.

Was zählt zum Sperrmüll?

  • Möbel und Einrichtungsgegenstände: Sofa, Schrank, Matratze, Teppich, …
  • große Elektrogeräte
  • Gegenstände aus Metall: Bettgestell, Fahrräder, …
  • große Kunststoffteile: Wäschekorb, Regentonne, Bobby Car, …

Was zählt nicht zum Sperrmüll?

  • Bauabfälle: Türen, Rohre und Fenster, …
  • Wertstoffe: Textilien und Glas
  • Schadstoffe: asbesthaltige Abfälle
  • Autoteile

Elektrogeräte 

Die Elektrogeräte teilt man grundsätzlich in zwei Kategorien auf

  1. in die großen Elektrogeräte
  2. in die kleinen Elektrogeräte

Zu den großen Elektrogeräten gehören zum Beispiel Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen und Fernsehgeräte. Diese können entweder an den Recycling-Stationen „plus“ oder über die Sperrmüllabfuhr abgegeben werden.

Kaffeemaschinen, Toaster, Haartrockner, Staubsauger und Bohrmaschinen zählen zum Beispiel zu den kleinen Elektrogeräten. Diese Geräte können, im Gegensatz zu den großen Elektrogeräten, an allen Recycling-Stationen in Bremen angegeben werden. Darüber hinaus ist es ebenfalls möglich die Elektrocontainer zu nutzen.

Glas

 Angenommen werden ausschließlich Konservengläser und Glasflaschen mit Verschlüssen und Deckeln. Die Entsorgung ist entweder an Containerplätzen oder an allen Recycling-Stationen möglich. Trinkgläser, Geschirr, Glühlampen und Fensterglas fallen hier nicht darunter und gehören in den Restmüll.

Metalle

Zu den Metallen zählen unter anderem Fahrräder, Kinderwagen, Wäscheständer, Töpfe und Pfannen sowie Besteck aus Metall. Diese können ebenfalls an allen Recycling-Stationen abgegeben werden.

Nicht zu den Metallen gehören Autoteile, welche gesondert entsorgt werden müssen!

Bauabfälle

Bauabfälle können nur an bestimmten Recycling-Stationen in Bremen sowie ausschließlich bis zu einer Menge von 1m³ abgegeben werden. Alles darüber hinaus muss kostenpflichtig an ein Entsorgungsunternehmen übergeben werden. Die Gebühr wird hierbei je nach Menge berechnet und liegt zwischen 4,00€ und 20,00€.

Hierzu zählen unter anderem:

  • Steine und Kies
  • Dachziegel
  • Fliesen
  • Türen
  • Laminat
  • Sanitäreinrichtungen
  • Gartenhäuser und -zäune usw.

Gartenabfälle

Ebenfalls wie bei den Bauabfällen ist hier eine Anlieferung bis zu 1m³ pro Anlieferung möglich. Zusätzliche Gartenabfälle über 1m³ können nur gebührenpflichtig bei der Blocklanddeponie entsorgt werden.

Hierunter fallen zum Beispiel Laub, Gras und Strauchschnitt, welche in Säcken, Körben oder Kartons angeliefert und von einer Person transportiert werden müssen.

Textilien und Schuhe

Die Abgabe von Textilien und Schuhen ist an Containerplätzen sowie den Recycling-Stationen möglich. Diese müssen in Tüten verpackt, beziehungsweise die Schuhe paarweise gebündelt werden.

Hierzu zählen unter anderem auch Wolldecken, Bettwäsche und Gardinen.

Schadstoffe

Schadstoffe enthalten umweltgefährliche oder gesundheitsgefährdende Stoffe, wozu zum Beispiel lösemittelhaltige Farben, Lacke, Haushaltsreiniger, Klebemittel sowie Schädlingsbekämpfungsmittel zählen.

Hierbei ist vor allem das Gefahrensymbol auf der Verpackung für die Entsorgung entscheidend. Zählt eine Substanz zu den Schadstoffen, so kann man diese zu bestimmten Zeiten an allen Recycling-Stationen in Bremen abgeben.

Tausch-Bar: Nachhaltige Tausch- und Wechselstube

Gegenstände, die nicht mehr gebraucht werden, finden bei der Tausch-Bar einen neuen Besitzer. Zum ersten Mal wurde eine Tausch-Bar im November 2015 auf zwei Recycling-Stationen in Bremen eröffnet.

 

Präsentations- und Exkursionstexte 

Am 22.05.19 haben wir eine Exkursion zum Thema Müll gemacht. Ein Ziel war die Blocklanddeponie und ein weiteres Ziel war der Recyclinghof in Findorff.

Blocklanddeponie

Auf dem Gelände der Blocklanddeponie gibt es drei verschiedene Unternehmen. Dazu gehört die Recycling-Station, die die Station in Bremen ist, mit der meisten Abfallmenge, an der man seine Ware mit dem Auto abliefern kann, außerdem die Betriebsstätte der Recycling Anlage Bremen (RAB) der Nehlsen GmbH, die für die Sortierung von Bauschutt verantwortlich sind und Kompostierung Nord (KNO). Diese ist für die Erzeugung erneuerbaren Energien durch Bioabfälle zuständig. Im vorherigen Abschnitt des Blogs wurde ausgiebig auf Recycling-Stationen eingegangen, sodass ich diesen Teil im Folgenden auslassen werde und ich erst allgemeine Informationen über die anderen zwei Unternehmen nennen werde und danach auf die Erkenntnisse der Exkursion eingehe.

Recycling Anlage Bremen (RAB)

Die Recyclinganlage Bremen wird von der Nehlsen GmbH betrieben und entsorgt gemischte Bauabfälle, die durch Privatpersonen auf den Recyclinghof gebracht werden. Eine Fahrzeugwaage wiegt das beladene Auto bei der Anlieferung der gemischten Bauabfälle. Durch das Nettogewicht wird der Preis für die Entsorgung bestimmt, wobei 100 kg 15,70 € kosten. Sobald der Bauschutt aus dem Fahrzeug geladen wurde, können die Kunden wieder fahren, denn die Arbeiter der Anlage sorgen für die richtige Entsorgung der Abfälle.

Abfallarten, die abgeladen werden dürfen:

  • Mineralische Abfälle
  • Bauholz
  • Glas in Fenstern und Türen
  • Gips und Rigips
  • Dachpappe (nicht teerhaltig) und Dämmstoffe
  • Fliesen
  • Kabel
  • Kunststofffolien
  • Mörtel- und Putzreste
  • Tapetenreste

Abfallarten, die von der Entsorgung ausgeschlossen sind:

  • Flüssige Bauabfälle (z.B. Farben, Laugen, Säuren, Lacke, …)
  • Abfälle, die mit schädlichen Stoffen verunreinigt sind (z.B. mit Asbest verseucht)

Privatpersonen und Unternehmen können für größere Umbauaktionen zuahuse auch verschieden große Sammelbehälter der Nehlsen GmbH mieten. Diese werden auf Anfrage geliefert und danach wieder abgeholt und entsorgt. Für den Transport von dem eigenen Abfall zur Anlage stehen diese Sammelbehälter jedoch nicht zur Verfügung. Als Sammelbehälter gibt es die Big Bag, mit ca. 1 m3 Fassungsvermögen, die Absetzcontainer mit 7 und 10 m3 und die Abrollcontainer mit 6, 8, 10, 15 und 25 m3 Fassungsvermögen.

 

Kompostierung Nord (KNO)

Die KNO ist eine Anlage für die Kompostierung von Grün- und Bioabfällen, die jährlich mehr als 45000 Tonnen kompostieren. Die Abfälle werden zerkleinert, vermischt und aufgeschichtet, sodass innerhalb eines dreiviertel Jahres unter freiem Himmel Bremer Kompost entstehen kann. Folgende Arten von Grünabfällen dürfen abgegeben werden: Baum- und Strauchschnitt, Rasen- und Heckenschnitt, Laub und Fallobst, verblühte Pflanzen und Baumstämme.

Da die Anlage seit 1998 von dem privaten Abfallentsorgungsunternehmen KNO betrieben wird, unterliegt sie nicht dem Umweltmanagementsystem der Blocklanddeponie.
Bei der Exkursion wurde uns jedoch mitgeteilt, dass die Anlage in naher Zukunft geschlossen wird und der bisherige Standort des Kompostierungsunternehmen eine Möglichkeit wäre, den sogenannten „Müllberg“ zu erweitern.

 

Exkursion zur Blocklanddeponie

Erstmal ein paar Informationen vorweg:

Die Betriebnahme der Blocklanddeponie war 1969 und wird heute von der Bremer Stadtreinigung betrieben. Die Deponie erhält jährlich ca. 60.000-80.000 Tonnen Abfall, was auf den insgesamt 40 ha verwertet wird. Der „Müllberg“ selber besteht aus zwei Abschnitten, der Deponieklasse (DK) 1 und der DK 3 und erstreckt sich auf 29 ha.

Die Exkursion über die Blocklanddeponie hat der Diplom-Ingenieur Lars Aulich mit uns gemacht. Er ist mit uns eine Führung über den Müllberg gegeben und uns zu den einzelnen Abschnitten die wichtigsten Informationen mitgeteilt.

Es fing damit an, dass Herr Aulich sagte, dass die Recycling-Anlage 2030 geschlossen wird, da bis dann die Kapazität der Lagerung ausgeschöpft sein wird. Bis dahin soll der Berg bis zu 56m hoch sein und ca. 800.000 Tonnen fassen. Was uns überrascht hat ist jedoch, dass die Stadt Bremen noch keine alternative Lösung hat, da die Regierungen ihre Entscheidung immer aufschieben, da sie bis dahin ja nicht mehr im Amt sind und es sie deshalb nichts angeht.

Bis 2040 soll die Anlage stillgelegt sein, also mit einem speziellen Abdichtungsverfahren abgedeckt, sodass kein Niederschlag mehr eindringen kann und die Abfälle zersetzt werden können ohne Einfluss von der Natur. Deponien verfügen im Allgemeinen über eine mineralische Basisabdichtung und ein Sickerwasser-Dränagesystem, erst darauf wird der Müll gelagert, sodass kein verunreinigtes Wasser ins Grundwasser gelangen kann.

Geplant ist, dass die Deponie 2090 aus der Nachsorge entlassen wird, sie also keine Kosten mehr verursacht und sie freigegeben wird für die Bepflanzung. Wie man sieht dauert es Jahrzehnte, bis eine geschlossene Deponie zu einer bepflanzten Fläche werden kann und man kein Geld mehr hineinstecken muss.

Danach hat Herr Aulich uns noch einige allgemeine Bestandteile einer Deponie gezeigt, zum Beispiel die gelben Rohre, die um den kompletten Müllberg herum verlegt wurden und an einigen Stellen aus der Erde gucken. Diese Rohre ziehen das Methangas aus dem Boden, wodurch es in Energie umgewandelt werden kann. Auch den Feuerlöschteich hat er uns gezeigt, jedoch wird dieser seit 2010 nicht mehr gebraucht.

Der nächste Stopp war vor dem Lagerort der roten Klärschlammasche. Die Klärwerke in Bremen schicken den Klärschlamm nach Hamburg, wo er verbrannt wird und die Asche übrigbleibt und wieder zurück nach Bremen geschickt wird. Da Bremen nicht solch eine Verbrennungsanlage besitzt, muss das in Hamburg gemacht werden und da Hamburg keine Deponie zur Lagerung aufweist, kommt die Asche für die Lagerung wieder zurück. Die Asche wird bei der Lagerung mit Fleecestoffen abgedeckt und dann wie der Rest der Deponie stillgelegt.
Die Asche wird gelagert, da sie sehr phosphorhaltig ist und man die Hoffnung hat, dass man in vielen Jahren, wenn die Phosphorvorräte ausgehen, man die Asche wieder ausgraben und in z.B. Phosphorsäure verwandeln kann. In Teilen von Deutschland wird beispielsweise die Cola aus Phosphorsäure hergestellt, die aus Klärschlammasche gewonnen wird.
Herr Aulich sieht der Wiederverwendung der Asche eher skeptisch gegenüber, da er bezweifelt, dass in mehreren Jahrzehnten jemand den Müllberg nach der Stilllegung wieder aufgräbt, die verschiedenen Schichten durchsucht um dann die Asche zu entnehmen um dann das Loch wieder zu schließen. Dadurch würde der gesamte Zersetzungsprozess des Mülls zerstört werden, da es eine Sauerstoffzufuhr von außen gibt. Außerdem würden die entstandenen Gase einfach entweichen.

Zum Abschluss der Führung ist Herr Aulich noch auf die zwei verschiedenen Deponieklassen eingegangen, die auf dem Müllberg gelagert werden. DK 1 und DK 3 sind ausschließlich für mineralische Abfälle, wobei DK 3- Abfälle stärker verunreinigt und schädlich sind. In Norddeutschland gibt es hauptsächlich Deponien mit der DK 1, der Standort in Bremen, der zusätzlich die Abfälle der DK 3 lagert, ist sehr außergewöhnlich.
Längerfristig ist für die Deponie geplant, sie als Touristen- und Ausflugsziel zu gestalten, indem beispielsweise ein Café oben eröffnet werden soll.

Recyclinghof Finddorf

Erstmal ein paar Informationen vorweg:

Der Recyclinghof Findorff gehört zur Gröpelinger Recycling Initivative e.V. Das oberste Ziel der Initiative ist der Umweltschutz und Schaffung von Arbeitsplätzen. Es gibt noch weitere Stadtorte in Hemelingen und Huchting. Die Initiative beschäftigt sich mit folgenden Schwerpunkten:

  • Möbelhallen in Kattenturm und Oslebshausen, gut erhaltene preisgünstige Möbel, die meist von Privatpersonen gespendet worden sind
  • Zertifizierter Bildungsträger Möglichkeit der Integration zu verbessern durch ersten Kontakt auf dem Arbeitsmarkt
  • Recyclinghöfe gut erhaltene, gebrauchsfähige Haushaltsgegenstände → Secondhand Waren z.B. Kleidung, Geschirr, Küchengeräte, Fernseher, Fahrräder, Bücher, CD´s antike Schnäppchen uvm.
  • Quartier-Service-Bremen Ausgangspunkt des Projektes: Vermüllung in vielen Brennpunkten → Konzept Nachbarschaftshilfe und Stadtsauberkeit
    • Mithilfe beim Sperrmüll, Aufräumarbeiten, kleineren Gartenarbeiten
    • Abholung von gebrauchten Elektrogeräten, Möbeln, Textilien und Geschirr
    • Prävention gegen Vermüllung in allen Stadtteilen “Quartieren”
    • Unterstützung der kommunalen Reinigungsaufsicht (Die Bremer Stadtreinigung)

 

Der Standort Findorff wurde 1985 gegründet. Am jetzigen Standort, der sich seit 1997 an der Kissinger Straße befindet, können gut erhaltene, gebrauchsfähige Haushaltsgegenstände aller Art in recyclingtechnisch versierte Hände gegeben werden. Im Recycling-Markt kann man wiederum Secondhand-Waren finden, die man vielleicht schon immer gesucht hat. Von Kleidung, über Geschirr und Bücher sind u.a. sogar Fahrräder zu erwerben. Der Standort Findorff setzt seine Schwerpunkte auf folgende Punkte:

  • Stadtökologie: Unterstützung von Umweltbildungsprojekten und Grünpflegearbeiten in  Kleingartenvereinen
  • Energie und Umweltschutz: Großen Stellenwert Erneuerbare Energien → Seminare zur Vorstellung der Photovoltaikanlage (Stromerzeugung) und der Solarthermieanlage (Warmwasserbereitung)
  • Kooperationen mit der DGS (Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie) und Bremer Energiekonsens: Projekt Energiesparcheck zur Energieeinsparberatung in Mieterhaushalten

Herr Fritschen hat uns nett empfangen und hat in einem separaten Raum ein paar Dinge aufgestellt, die auf dem Recyclinghof landen. Diese hat er uns präsentiert und man konnte gut den Wandel im Konsumverhalten über mehrere Jahrzehnte erkennen. Darunter waren z.B. alte Staubsauger, verschiedene Kaffeemaschinen, Pelzmäntel aber auch Fotoapparate. Wir als Arbeitsgruppe haben uns im Vorfeld folgende Fragen überlegt, die uns interessierten:

F: Wie viele Beschäftigte arbeiten bei Ihnen?
A: ca. 20 Personen, 5-8 Beschäftige sind an ReUse (dies ist eine neue Zuständigkeit) beteiligt. Zu den Beschäftigen zählen auch der Standort in Oslebshausen

F: Wie oft und wieviel Spenden bekommen Sie?
A: Täglichen bekommen wir Spenden von ca. 30 Personen

F: Was passiert mit der Kleidung in den Containern?
A: Diese Frage wurde uns nicht so ganz beantwortet, da Herr Fritschen erst seit ca. einem 3/4 Jahr auf dem Hof arbeitet und für diese Frage leider keine genaue Antwort geben konnte

F: Wo darf man Autoteile abgeben?
A: Auf dem Schrottplatz oder bei Autohändlern

Des Weiteren hat Herr Fritschen uns noch von einem 1. und 2. Arbeitsmarkt erzählt. Unter dem ersten Arbeitsmarkt verstehen wir den ganz regulären Arbeitsmarkt. Der zweite Arbeitsmarkt unterscheidet sich im Vergleich zum ersten darin, dass die Arbeitsplätze und Beschäftigungsverhältnisse hier nur aus Fördermitteln entstehen und dies soll allen Arbeitslosen den Übergang in den ersten normalen Arbeitsmarkt erleichtern. Auf dem Recyclinghof arbeiten sehr viele aus dem zweiten Arbeitsmarkt.

 

Literaturverzeichnis

Bremerhavener Entsorgungsgesellschaft mbH: Unternehmensdarstellung (2019): https://beg-bhv.de/fileadmin/downloads/Pr%C3%A4sentation-BEG_2010_de_zusammengefasst.pdf, Zugriff: 14.05.2019

Die Bremer Stadtreinigung (2019): Informationsmaterial. Broschüre Fast alles über Müll. URL: https://www.die-bremer-stadtreinigung.de/service/informationsmaterial-15383, Zugriff: 08.06.2019

EUWID (2018): Bremer Stadtreinigung und Nehlsen besiegeln Kooperation. URL: https://www.euwid-recycling.de/news/politik/einzelansicht/Artikel/bremer-stadtreinigung-und-nehlsen-besiegeln-kooperation.html, Zugriff: 14.06.2019

GRI Bremen e.V.(2019): Gröpelinger Recycling Initiative. URL: https://gri-bremen.de/, Zugriff: 14.06.2019

Kompostierung Nord GmbH (2019): Bremer Qualität. URL: https://www.kno-bremen.de/, Zugriff: 16.06.2019

Magistrat der Stadt Bremerhaven (2019): Entsorgungsbetriebe Bremerhaven (EBB). URL: https://www.bremerhaven.de/de/verwaltung-politik/buergerservice/entsorgungsbetriebe-bremerhaven/entsorgungsbetriebe-bremerhaven-ebb.16447.html, Zugriff: 14.06.2019

Nehlsen AG (2019): Nehlsen Unternehmensdarstellung. URL: https://www.nehlsen.com/fileadmin/nehlsen/pdf/broschueren/Unternehmensdarstellung.pdf, Zugriff: 08.06.2019

Nehlsen GmbH (o.J.): Recycling Anlage Bremen – Abfallarten. URL: https://www.schutt-abladen-erlaubt.de/index.php?sprache=&np=1,2, Zugriff: 16.06.2019

RMG (2019): Entsorgung und Recycling ist unser Geschäft. URL: https://www.rmg-gmbh.de/, Zugriff: 08.06.2019

Umweltbetrieb Bremen (2017): Zukunft nachhaltig gestalten – Blocklanddeponie. Umwelterklärung 2017. URL: https://www.die-bremer-stadtreinigung.de/sixcms/media.php/13/UBB_Bremen_2017_web.pdf, Zugriff: 16.06.2019