Nennen Sie drei Aspekte, die für eine gendersensible Gestaltung der Mathematik-Unterrichts von Bedeutung sind und erläutern Sie diese kurz. Wählen Sie eines ihrer Unterrichtsfächer, das nicht Mathematik ist. Inwiefern sind diese Aspekte auch in diesem Fach relevant?
Ein weit verbreitetes Klischee besagt, dass Jungen gut in Mathematik und Mädchen gut in deutsch seien (Jungwirth, 2014: 9). Dieses Stereotyp sollte jedoch nicht in der Schule verstärkt werden. Stattdessen ist es wichtig, einen gendersensiblen Unterricht zu fördern. Zunächst sollten SchülerInnen nicht getrennt, sondern in gemischten Gruppenarbeiten zusammengebracht und gleich bewertet werden. Außerdem ist es im Mathematikunterricht sinnvoll, weibliche Mathematikerinnen hervorzuheben, um Schülerinnen Vorbilder zu bieten, die sie motivieren könnten. Darüber hinaus ist es wichtig, Stereotypen zu widerlegen, damit niemand das Gefühl hat, nicht in ein Fach zu passen, nur weil er oder sie nicht dem Stereotyp entspricht. Diese Ansätze sind auch in anderen Fächern wie Englisch relevant, obwohl die Stereotypen dort weniger ausgeprägt sind.
Erinnern Sie sich an eine Unterrichtsstunde, die Sie vorbereitet oder beobachtet haben. Inwiefern spielte eine gendersensible Gestaltung bei der Vorbereitung eine Rolle? Würden Sie es heute wieder so machen? Was würden Sie ggf. ändern?
Ich habe in diesem Zusammenhang noch keine Unterrichtsstunde gehalten, würde aber unabhängig vom Fach mein Bestes tun, um eine möglichst gendersensible und angenehme Atmosphäre zu schaffen, in der sich niemand ausgegrenzt fühlt. Jeder sollte sich für ein Fach begeistern können, ohne das Gefühl zu haben, nicht dazu zu gehören.
Wählen Sie ein Schulbuch Ihrer Wahl zu einem Ihrer Fächer und analysieren einen Abschnitt hinsichtlich gendersensibler Gestaltung. Gehen Sie dabei auf die Verwendung von Darstellungen/Fotos sowie die sprachliche Gestaltung ein. Machen Sie ähnliche Entdeckungen wie Paris (2021)?
Ich hab mich für das Schulbuch „Green Line 7“ aus dem Englischunterricht entschieden. In diesem Buch wird größtenteils gendersensibel dargestellt; Frauen erscheinen ebenso häufig wie Männer. Die sprachliche Gestaltung ist sehr neutral, was im Englischen selten ein Problemdarstellt. Was jedoch fehlt, ist die Repräsentation von Identitäten jenseits der binären Geschlechter. Queere Identitäten werden nicht thematisiert. Parise’s Erkenntnisse sind daher nur teilweise nachvollziehbar (Parise, 2021).
Literaturverzeichnis:
Jungwirth, H. (2014). Genderkompetenz im Mathematikunterricht, Fachdidaktische Anregungen für Lehrerinnen und Lehrer. Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung.
Parise, M. M. (2021). Gender, sex, and heteronormativity in high school statistics textbooks. Mathematics Education Research Journal 33, 757-785.
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