- Formulieren Sie basierend auf den Vorlesungsinhalten drei Thesen, die für Sie (!) einen modernen naturwissenschaftlichen Unterricht für alle ausmachen. Orientieren Sie sich gerne an den Grundannahmen von STL (Scientific and Technological Literacy for All), setzen Sie jedoch eigene Schwerpunkte.
These 1: Ein zeitgemäßer naturwissenschaftlicher Unterricht sollte theoretisches Wissen so vermitteln, dass es für die SchülerInnen lebensnah und praxisbezogen ist. Es ist entscheidend, aktuelle Themen wie den Klimawandel, erneuerbare Energien und Gesundheitsfragen in den Chemieunterricht einzubinden. Die SchülerInnen sollten die Möglichkeit haben, sich ein Allgemeinwissen anzueignen, das auch außerhalb der Schule nützlich ist, und sie sollten in der Lage sein, fundierte Entscheidungen zu wissenschaftlichen Themen im Alltag zu treffen (vgl. Belova, N., & Eilks, I.:1234).
These 2: Ein moderner Chemieunterricht sollte kritisches Denken fördern. SchülerInnen sollten lernen, chemische Probleme zu analysieren, Hypothesen zu formulieren und Experimente durchzuführen sowie die Ergebnisse kritisch zu hinterfragen und in einen größeren wissenschaftlichen Kontext zu setzen.
These 3: Ein moderner naturwissenschaftlicher Unterricht sollte inklusiv sein und individuelle Bedürfnisse der SchülerInnen berücksichtigen. Differenzierte Lernangebote sollen den unterschiedlichen Lernvorraussetzungen und Interessen gerecht werden, um allen den Erwerb naturwissenschaftlicher Kompetenzen zu ermöglichen.
2. Reflektieren Sie auf Basis der Vorlesungsinhalte und des Grundlagentextes, inwieweit chemisches Wissen im Speziellen und naturwissenschaftliches Wissen im Allgemeinen aus ihrer Sicht als Teil des Allgemeinwissens (im Sinne einer „Scientific Literacy for All“) angesehen werden kann. Beziehen Sie hier auch ihre eigene Erfahrungen aus dem schulischen Chemieunterricht/ihrem Alltag ein.
Chemisches Wissen im Speziellen und naturwissenschaftliches Wissen im Allgemeinen sind meiner Meinung nach Teil des Allgemeinwissens, da sie grundlegende Alltagsvorgänge wie Kochen oder Putzen gut erklären. Aus meinen eigenen Erfahrungen im Chemieunterricht kann ich berichten, dass die Behandlung des Themas „Treibhausgaseffekt“ mir sehr geholfen hat, den Klimawandel besser zu verstehen.
3. Chemie gilt als eines der unbeliebtesten Schulfächer. Benennen Sie stichpunktartig Maßnahmen, die ihrer Meinung nach die Lernmotivation von Kindern und Jugendlichen aller Schulformen (!) für das Fach Chemie steigern können.
- Weniger Versuchsprotokolle, dafür mehr Fokus auf deren Qualität durch bessere Unterstützung beim Schreiben
- Bezüge zum Alltag herstellen, um den Unterricht weniger abstrakt zu gestalten
- Digitale Simulationen nutzen, um Prozesse anschaulich dazustellen
- Unterschiedliche Aufgaben mit variierenden Leistungsanforderungen, um alle SchülerInnen gleichermaßen zu fördern (Hofstein, A. & Kesner, M. 2006)
Literaturverzeichnis:
- Hofstein, A. & Kesner, M. (2006). Industrial chemistry and school chemistry: making chemistry studies more relevant. International Journal of Science Education, 28(9), 1017-1039.
- Marks, R., Stuckey, M., Belova, N., & Eilks, I. (2014). The societal dimension in german science education – from tradition towards selected cases and recent developments. Eurasia journal of mathematics, science and technology education, 10(4), 285-296.
- Belova, N., & Eilks, I. (2016). German teachers views on promoting scientific media literacy by using advertising in the science classroom. International journal of science and mathematics education, 14(7), 1233-1254
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