RV08 – Prof. Dr. Matthis Kepser: Heterogenität und Inklusion im Deutschunterricht

Greiner (2019) formuliert verschiedene Dilemmata, die mit der Forderung nach Inklusion an den Schulen verbunden sind. Nehmen Sie zu dreien Ihrer Wahl Stellung.

Kategorisierungsdilemma:

Das Dilemma ist gut nachzuvollziehen, der Mensch im Allgemeinen kategorisiert schon im Unterbewusstsein Personen oder auch Gegenstände, auch Lehrpersonen sind davor nicht gefeit. Im heterogenen Klassenverband kommt es zwangsläufig dazu, dass Kinder mit Förderbedarf individuellerer Unterstützung bedürfen. Die Entwicklung dieser individuellen Förderung führt (trotz dessen Ablehnung) zu einer Kategorisierung der Schüler/innen.

Als-ob-Dilemma:

Schüler/innen mit Förderbedarf werden an ihrem Leistungsniveau gemessen, welche von Klassenkameraden nicht ernst genommen werden. Die individuellen Aufgaben der Inklusionsschüler/innen bekommen nicht die Anerkennung im Klassenverband. Dabei ist besonders die Lehrperson gefragt um deutlich zu machen, jedes Leistungsniveau (welches für jeden Schüler/in individuell ist) Anerkennung verdient.

Differenzstärkungsdilemma:

Auch das Differenzstärkungsdilemma ist nachvollziehbar. Jede/r Schüler/in ist individuell und hat andere Stärken und Schwächen, dies muss im aber Klassenverband nicht zu groß thematisiert werden. Dadurch wird schnell das Unterrichtsklima gefährdet und es kann zu Beschämungs- und Abwertungserfahrungen kommen. Um dies zu vermeiden muss die Individualität der Schüler/innen anerkannt werden

Die Vermittlung und Reflexion der deutschen Sprache ist nicht nur Aufgabe des Deutschunterrichts, sondern fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip. Wo sehen Sie in Ihrem (ggf. zweiten) Fach Möglichkeiten, um

1. Vielsprachigkeit als Ressource zu nutzen,

Im Religionsunterricht ist es sehr gut möglich die Vielsprachigkeit als Ressource zu nutzen,
durch die Schon erwähnte Heterogenität im Klassenzimmer treffen verschiedene Nationalitäten, Sprachen und auch Religionen aufeinander. Es kann auf die verschiedenen Religionen eingegangen werden, welche die Schüler/innen angehören, dabei auch in welcher Sprache die Religion verfasst ist (Bsp.: Der Koran in Arabisch oder hinduistische Veden auf Hindi). Durch solche Erfahrungsberichte wird der Unterricht lebendiger/spannender für die Schüler/innen und geht weg vom Frontalunterricht.

2. gendersensibel Unterrichtsgegenstände auszuwählen und Aufgaben zu konstruieren. (ACHTUNG! Ein * genügt dafür nicht!)

Als Lehrperson sollte man beim Auswählen der der Unterrichtsgegenstände darauf achten, dass diese gendersensibel sind. Medien wie Filme oder auch Computerprogramme sollten nicht nur für Jungs interessant sein, sondern für alle Geschlechter. Es sollte darauf geachtet werden nicht unbedingt Stereotype auszuwählen.

Im Religionsunterricht wäre es zum Beispiel eine Möglichkeit nicht nur männliche Figuren aus der Religionsgeschichte anzusprechen, sondern auch Frauenrollen in einer bestimmten Religion zu thematisieren.

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