Aufgaben zur Vorlesung: Heterogenitätskategorie Geschlecht/ Gender in Schule- im Spannungsfeld von Inszenierung und Zuschreibung

  1. Fokussierung des Vorlesungsthemas – Aspekte zum Spannungsfeld von Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Gender(-pädagogik) in der Schule; theoriegeleitete Reflexion

Unter dem Vorlesungstitel Heterogenitätskategorie Geschlecht/ Gender in Schule- im Spannungsfeld von Inszenierung und Zuschreibung legte Dr. Fantini den Fokus auf einen spannenden Bereich in der Schule – Gender und Vorurteile und Erwartungen sowie die Inszenierung von Gender.

Eingangs wurde eine Studie zum Thema Genderinszenierung vorgestellt, die auf der Bremer Universitätsplattform StudIP durchgeführt wurde. Dabei wurde zum einen untersucht, ob Frauen oder Männer mehr Fotos hochladen und zum anderen wurden die Fotos in Kategorien geteilt wie „witzig“ oder „modisch gestylt“.
Durch Abstimmung wurde ermittelt wohin die Erwartungen bezüglich des Geschlechts und der Kategorie tendieren. Die Vermutungen wurden durch die Studie in der Mehrheit bestätigt.
So zeigte sich schnell, dass ein Groß, die Genderstereotypen kennt und diese doch recht fest in unserer Gesellschaft verankert zu sein schein.

Einen weiteren Block bildete die Koedukation. Dr. Fantini skizierte kurz den historischen Hintergrund und den Diskurs dazu, der in den 1960ziger Jahren begann und Mitte der 1980ziger Jahre durch die neue Koedukationsdebatte abgelöst wurde, die auch Thesen zur Geschlechterdynamik und zu Einflussfaktoren wie der Familie und Schule.
Was mir so auch nicht bekannt war, ist die Tatsache, dass es immer mal wieder Abwägen des Für und Widers der Koedukation gibt. Zu dem Thema ebenfalls spannend fand ich die Umfrage, die bei SuS durchgeführt wurde, ob man getrenntgeschlechtigen Unterricht wiedereinführen sollte. 70 % der Befragten SuS wollten die Koedukation.

Eine weitere aufschlussreiche Umfrage bezog sich auf die Grundschule. In Herrn Hentrops Masterarbeit zur Bedeutsamkeit des Geschlechts von Lehrkräften, wurde die Frage gestellt, warum es so wenige männliche Lehrkräfte an den Schulen gäbe. Die Antwort der Grundschüler/innen, dass Frauen einfach schlauer seien als Männer, ist vor dem Hintergrund der ganzen Debatte zum genderspezifischen Schulerfolg von SuS, Besorgnis erregend.

  1. Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen aus der eigenen Schulzeit und ersten Praktika zum schulischen „Genderplay“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller background, Leistung o.ä..

Aus meiner Schulzeit kann ich berichten, dass die Rollenklischees größtenteils eingehalten wurden und von Lehrern/innen zum Teil auch gefördert wurden. In meiner Oberstufenzeit bekam ich dies am deutlichsten zu spüren. Ich belegte Wirtschaftsinformatik als Leistungskurs und war die einzige Schülerin, auch die Lehrkraft war männlich (Quereinsteiger aus der Wirtschaft). Herr X legte im Unterricht bei der Wahl seiner Witze selten Wert auf politische Korrektheit und machte gerne seine Späße zum Thema Frauen und Technik, dafür wurde er von meinen männlichen Klassenkameraden „gefeiert“.
Ich hoffe, dass zukünftige Lehrkräfte gendersensibler sein werden.

  1. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorleeung, wie Sprache, soziokultureller background, Leistung o.ä..

Eine mögliche interessante Beobachtungsaufgabe für das nächste Praktikum könnte es sein, den Umgang der Lehrkräfte bezüglich des genderspezifischen Verhaltens vor dem Hintergrund des kulturellen Backgrounds der SuS, zu beobachten.

Als Beispiel möchte ich eine Beobachtung aus meinem letzten Praktikum anbringen, zu erwähnen ist das an dieser Schule der Anteil an SuS mit Migrationshintergrund sehr hoch ist.
Im Deutschunterricht dieser Oberstufe wurde nach gemeinsamer Lektüre einer Szene aus einem bürgerlichen Trauerspiel, die Rolle der weiblichen Protagonistin besprochen.
Hier prallten während der Diskussion unter den SuS nun nicht nur die „typischen Rollenbilder“, sondern auch verschiedene Wertediskussionen zum Thema „Frau sein“ aufeinander, die die Lehrkraft gut auffing.