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1. Einige Elemente des vorgestellten Förderkonzepts „Entdecken und Erzählen“ (Enter) für die Kita lassen sich auf den schulischen Kontext übertragen. Welche wären aus Ihrer Sicht sinnvoll übertragbar (mit kurzer Begründung)?

Das Projekt „Entdecken und Erzählen“ (Enter) von 2011 fördert Vorschulkinder aus sozial benachteiligten Familien durch Vorlesen und gemeinsames Spielen, um ihre sprachlichen und mathematischen Fähigkeiten zu stärken. Die beteiligten Kindergärten liegen in sozialen Brennpunkten, und etwa 90 % der Kinder sprechen Deutsch als Zweitsprache (vgl. Bönig, Thöne (2017): S.29)

Im Kita-Konzept werden Eltern durch Aktivitäten wie gemeinsames Spielen und Vorlesen aktiv in die Förderung der Kinder eingebunden. Diese Praxis könnte in der Schule durch Familienprojekte oder Eltern-Kind-Workshops fortgeführt werden. Solche Initiativen stärken nicht nur die Lernmotivation der Schüler*innen, sondern fördern auch die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus, was besonders in sozial benachteiligten Stadtteilen wichtig ist. Durch die aktive Beteiligung der Eltern wird das Lernen als gemeinschaftliche Aufgabe wahrgenommen und nachhaltig unterstützt.

2. Konkretisieren Sie die verschiedenen Funktionen der Sprache jeweils an einem konkreten Beispiel in einem Ihrer Unterrichtsfächer.

Im Mathematikunterricht dient die Sprache auch dazu, den Schülerinnen und Schülern zu helfen, ihre eigenen Lösungswege zu reflektieren und zu verbessern. Zum Beispiel könnte eine Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern eine geometrische Aufgabe stellen, bei der sie ein bestimmtes Polygon konstruieren müssen. Die Schülerinnen und Schüler nutzen dabei die sprachlichen Fähigkeiten nicht nur, um die geometrischen Eigenschaften des Polygons zu beschreiben, sondern auch, um ihre Konstruktionsmethode zu erklären und zu begründen. Durch den sprachlichen Austausch können sie ihre Denkprozesse klären, potenzielle Fehler identifizieren und alternative Lösungswege erkunden. Zusätzlich unterstützt der praxisnahe Bezug des Unterrichts den Erwerb sprachlicher Fähigkeiten in beiden Sprachen (vgl. Redder (2018): S.63)

Formulieren Sie zwei für Sie bedeutsame Beobachtungsfragen zum Thema „Sprachförderung im Mathematikunterricht“ für kommende Praktika.

1. Welche Rolle spielt der Aufbau von Fachsprache und mathematischen Begriffen im Unterrichtsverlauf, insbesondere bei der Unterstützung von Schülerinnen und Schülern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist?
2. Wie integrieren Lehrkräfte sprachliche Diversität im Mathematikunterricht, um sicherzustellen, dass alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen von den Lerninhalten profitieren können?

 

Literatur

Bönig, D., & Thöne, B. (2017). Integrierte Förderung von Sprache und Mathematik in Kita und Familie. Perspektiven mathematischer Bildung im Übergang vom Kindergarten zur Grundschule, 27-39.

Redder, A., Gelikkol, M., Wagner J., Rehbein, J. (2018): Mehrsprachiges Handeln im Mathematikunterricht
Verlag: Waxmann Verlag GmbH


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