Heterogenitätskategorie Geschlecht in Schule und Ansätze zur Entwicklung einer interkulturellen geschlechtersensiblen Pädagogik

1. Fokussierung des Vorlesungsthemas – Aspekte zum Spannungsfeld von Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Gender(-pädagogik) in der Schule; theoriegeleitete Reflexion

Es ist unklar, auf welche Theorie sich bezogen werden soll.

Mir sind folgende Aspekte im Rahmen der Vorlesung klar geworden bzw. erneut von mir überdacht und eingeschätzt worden: In unserer Gesellschaft werden Geschlechterrollen unbewusst fast immer und von fast jedem zugeschrieben. Von Mädchen wird dies, von Jungs jenes erwartet. Dies prägt die jungen Menschen sehr, da sie noch nicht reflektiert darüber nachdenken, es ihnen wahrscheinlich nicht einmal auffällt. Ich als erwachsene, reflektierte Lehrkraft jedoch möchte allen dieselben Chancen geben, sodass ich zumindest nicht bewusst differenziere. Mir ist es egal ob eine Schülerin oder ob ein Schüler der/die Beste in Mathematik ist. Warum sollte es mich interessieren. Allerdings ist mir durchaus klar, dass auch in mir unbewusste Verhaltensmuster existieren, die irgendwo Einfluss auf die SchülerInnen haben. Deshalb geht es darum sich darüber klar zu sein und sich dafür zu sensibilisieren um dafür zu sorgen, dass sich langfristig alles in Richtung genderunabhängige Chancengleichheit entwickeln kann. Dies ist jedoch ein langer gesellschaftlicher Prozess, welchen ich nicht alleine bewerkstelligen kann, sondern nur unterstützen.

Auch die Inszenierung wurde mir neu wieder bewusst. Deshalb werde ich möglicherweise nebenbei in meinem Fach Politik versuchen einzubauen, dass jeder Mensch frei ist. Er seine eigene Meinung haben darf, seine eigen Religion, seinen eigenen Kleidungsstil und sein eigenes Verständnis seines Geschlechts. Ich werde also versuchen die SchülerInnen dafür zu sensibilisieren, dass „Sex“ und „Gender“ zwei unterschiedliche Dinge sind und jeder einfach wie ein Mensch behandelt werden sollte ohne in Schubladen eingeordnet zu werden. Dies lässt sich gut mit Themen wie Rassismus, Homophobie etc. verbinden.

 

2. Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen aus der eigenen Schulzeit und ersten Praktika zum schulischen „Genderplay“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..

Die einzige Erfahrung, die ich mit schulischem Genderplay in meiner Schulzeit gemacht habe bzw. welche mir aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass meine LehrerInnen in der Grundschule fast alle weiblich waren. Dies habe ich allerdings nicht einmal bewusst wahrgenommen oder reflektiert oder bemängelt. Mit anderen Heterogenitätsfeldern hat sich dies nicht überschnitten, man könnte höchstens die fehlende Heterogenität der Lehrerinnen bemängeln, was ihren soziokulturellen Hintergrund angeht. Allerdings ist es logisch, dass es für Personen mit Deutsch als Zweitsprache schwierig ist, einen für das Grundschullehramt erforderlichen Abiturschnitt von 1.5 zu erreichen. Hier könnte man anführen, dass vielleicht NC´s nicht unbedingt sinnvoll sind um herauszufinden wer sich am besten für das Ausüben des späteren Berufs eignet. So könnten beispielsweise männliche Personen mit Deutsch als Zweitsprache auch gute Grundschullehrer werden. Sie werden jedoch von vornherein ausgeschlossen, wenn sie vielleicht in der Schule noch nicht den Sinn eines guten Abiturs durchschaut hatten.

 

3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..

Inwiefern werden Störungen im Unterricht öfter von Jungs und von Jungs mit Deutsch als Zweit oder Drittsprache verursacht? Wie sieht es bei den Mädchen aus, wie verhält es sich mit Mädchen mit Deutsch als Zweit oder Drittsprache?

Published in: on 27. Juni 2019 at 18:59 Comments (0)
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Whats the difference. Aspekte von Heterogenität im Englischunterricht.

1.Reflektieren Sie, welche Fähigkeiten ein*e „gute*r Fremdsprachenlerner*in“ in Ihrer Schulzeit mitbringen musste.

Meiner Erfahrung nach brauchten ein*e „gute*r Fremdsprachenlerner*in“ in meiner Schulzeit einfach ausreichend Disziplin. Verbrachte man viel Zeit mit Vokabellernen, Hausaufgaben bearbeiten und Grammatik üben, machte man große Fortschritte, war man dazu eher nicht sehr motiviert hatte man eher Schwierigkeiten. Wiedererkannt habe ich den Aspekt des „Mutigseins“. Traute man sich nämlich beispielsweise im Englischunterricht einfach loszureden, obwohl möglicherweise nicht alles grammatikalisch genau richtig war, lernte man durch das Sprechen selbst und das Nachdenken darüber am meisten. Sich zu trauen im Unterricht offen in einer anderen Sprache zu sprechen, obwohl man selbst und andere wussten, dass auch Fehler dabei waren, war also außerdem eine Fähigkeit eines/einer „guten Fremdsprachenlerners*in“. Anderen die nicht „mutig“ genug waren viel es viel schwerer.

 

2.Entwerfen Sie einen Englischunterricht der Zukunft, der einen idealen Umgang mit Heterogenität pflegt. Welche Kriterien wären für Sie wichtig?

Ein idealer Umgang ist utopisch. Wäre dies allerdings möglich, wären mir vor allem folgende Kriterien wichtig: Leistungshererogenität wird berücksichtigt. Es ist in Ordnung und für alle SchülerInnen selbstverständlich, dass alle auf einem unterschiedlichen Stand sind. So wird im Unterricht nicht gleich bewertet, sondern Fortschritte beobachtet, zu diesen motiviert und diese auch bewertet. Es ist ein Unterricht in welchem aus diesen Gründen auch niemand ausgelacht wird oder sich sonst irgendwie unwohl fühlen könnte.

Außerdem wird genau das richtige Maß von Focus on Function sowie Focus on Form umgesetzt. So ist Abwechslung gegeben, außerdem lernt man das aktive Sprechen, aber auch die theoretischen Aspekte der Sprache. Auch dies wird meiner Meinung nach den heterogenen Ansprüchen der SchülerInnen gerecht.

Weiterhin sollten Ansätze/Übersetzungen/Arbeitsblätter in verschiedenen Sprachen formuliert werden, sodass auch SchülerInnen mit einer anderen Muttersprache als Deutsch in ihrer Muttersprache lernen können.

Im Unterricht sollte außerdem ein Verständnis dafür vorhanden sein, dass unterschiedliche SchülerInnen unterschiedlich lang benötigen um dieselben Aufgaben zu erledigen. Auch hier muss ein verständnisvoller, angleichender Umgang mit Heterogenität erfolgen.

Wichtig ist außerdem die Bereitstellung der Materialien: Es gibt so viele Bücher in welchen pauschalisierend über die Kultur eines Landes oder über anderes geschrieben wird. Dies führt zu Schubladendenken und sollte verhindert werden und differenziert mit den unterschiedlichen Traditionen der verschiedenen Kulturen umgegangen werden.

 

3.Diskutieren Sie, welche Veränderungen der Rahmenbedingungen, Einstellungen etc. es für die Umsetzung Ihres Entwurfs bräuchte.

Es würde wohl mehr Zeit und/oder Lehrkräfte benötigen um ausreichend Ressourcen für jede individuelle SchülerIn und ihre Bedürfnisse zu haben. Auch die Unterrichtsmaterialien müssten überarbeitet werden, bzw. neue müssten erstellt werden um mehrsprachige Zugänge zu den Themen zu ermöglichen und pauschalisierende Materialien auszusortieren. Einstellungsmäßig bräuchte es viel Empathie und Geduld bei den Lehrkräften, sowie Toleranz, Verständnis, Geduld, Rücksicht und Respekt bei den SchülerInnen. Denn im Sprachunterricht zeigen sich die SchülerInnen sehr verletzlich, da sie logischerweise noch Fehler machen. Diese dürfen nicht zum Subjekt von Humor, Belustigung oder ähnlichem werden.

Published in: on 21. Juni 2019 at 7:45 Comments (0)
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Über jüdisches Leben reden – (k)ein Tabu? Umgang mit religiöser Diversität am Beispiel Judentum

1. Fassen Sie die im Text dargestellten unterschiedlichen Positionen in Bezug auf die Religionsausübung zusammen. (Option 1: Koscheres Essen, verschiedene Haltungen dazu)

Im Text wird sehr deutlich, wie das Leben der Jüdinnen und Juden von Regeln bestimmt wird, welche aber unterschiedlich aufgenommen und interpretiert werden. So sind die Regeln für manche Vebote und Einschränkungen, für andere Möglichkeiten um ein religiöses, bewusstes Leben zu leben. Aus diesem Grund werden auch beim koscheren Essen bestehende Regeln unterschiedlich stark durchgesetzt. So gibt es immer wieder Diskussionen zum Beispiel darüber wie lange man zwischen Milch- und Fleischkonsum warten sollte, da dieser gleichzeitig nicht erlaubt wird. Auch darüber ob in Algen Meerestierteilchen ein könnten, welche nicht koscher sind oder ob das nicht gesehene nicht relevant ist gibt es Debatten.

 

2. Wenden Sie die drei Grundannahmen des religionswissenschaftlich-kulturwissenschaftlichen Ansatzes (interne Diversität, Religion als beeinflusst von historischen Prozessen, Religion als Teil soziokultureller Strukturen, s. AB 1) auf den Text bzw. die im Text beschriebenen Haltungen und Praktiken an. Die beiden letzteren sind eventuell eher subtil und implizit im Text angelegt.

Die Interne Diversität wird an obigen Beispielen sehr deutlich: Es gibt orthodoxe Jüdinnen und Juden, welche die Regeln sehr strikt befolgen, dann gibt es liberale Jüdinnen und Juden, welche nicht so strikt agieren. Auch dazwischen und außerhalb gibt es Positionen, welche verdeutlichen, dass jeder und jede seine Religion und die Vorschriften unterschiedlich und nur für sich selbst interpretiert und somit in der Religion große Unterschiede bestehen.

Auch wird deutlich, dass sich Religionen in ständigen Veränderungsprozessen befinden. Denn so muss sich damit auseinandergesetzt werden, wie mit neuen Gartechniken, Fischarten oder anderem umgegangen wird. Hier spielt auch Religion als Teil soziokultureller Strukturen eine Rolle, da zum Beispiel durch andere Kulturen im Zeitalter der Globalisierung mit neuen Speisen konfrontiert wird, bei welchen sich überlegt werden muss ob diese und inwieweit sie koscher sind.

 

3. Beschreiben Sie Ihre eigene Verortung gegenüber dem im Text angelegten Phänomen. Gehen Sie dabei auf die Fragen auf AB 2 ein.

Das Phänomen, welches im Text beschrieben wird ist für mich, dass der unterschiedlich starken Regelbefolgung. Meine eigene Position ist dabei, dass es „Religionsfreiheit“ gibt, welche schon aussagt, dass jede und jeder selbst entscheiden kann ob und in welchem Maße er oder sie eine Religion ausübt. Dabei habe ich einfach Verständnis dafür, dass es die Entscheidung des Individuums ist religiös zu sein und Regeln zu befolgen, deren Sinn sich mir nicht erschließt. Dies anderen Schülerinnen und Schülern beizubringen ist eine pädagogische Möglichkeit, welche ich gerne wahrnehmen würde. Allerdings ist es schwierig so etwas zu thematisieren, wenn man kein Religionslehrer ist und niemanden „bloßstellen“ will.

Bei der Frage nach den Gefühle die das Thema in mir auslöst muss ich ganz ehrlich sagen, dass bei mir ein wenig das Gefühl der „Unnachvollziehbarkeit“ besteht, da es für mich nie in Frage kommen würde, Regeln zu befolgen die nur der Tradition und des Glaubens wegen bestehen und ansonsten relativ „sinnlos“ erscheinen. Dabei würde ich aber sagen, dass es daran liegt, dass ich nicht gläubig bin und so die Beweggründe für mich einfach nicht so leicht nachzuvollziehen sind. Das akzeptiere ich und setze mich somit trotzdem dafür ein, dass jede und jeder seine Religion so ausüben kann wie er oder sie es will.

 

4. Entwickeln Sie eine schriftliche pädagogische Reflexion zum Umgang mit dem beschriebenen Szenario.

Da es sich um eine sehr wichtige Veranstaltung handelt, bei welcher die Teilnahme aller sehr erstrebenswert ist, würde ich im Unterricht ein wenig Raum für eine Diskussion/Klärung schaffen. In diesem Gespräch würde ich darüber sprechen, dass gerne pauschalisiert wird. Dass wir also beispielsweise alle Jüdinnen und Juden in eine Schublade stecken. Sowas passiert sehr leicht, da unser Gehirn so funktioniert, sollte aber dennoch bewusst wahrgenommen werden und zu hinterfragen versucht werden. Denn auch innerhalb des Judentums sind die Personen noch immer Individuen, welche sich freiwillig für den Glauben entschieden haben und selber entscheiden wie sehr für sie wichtig ist, was die jeweiligen Vorschriften sind. Und diese Entscheidungsfreiheit ist Teil der Religionsfreiheit, welche sehr wichtig ist und dementsprechend im Gesetz verankert. Deshalb würde ich so versuchen der Schülerin zu erklären, dass es in Ordnung ist, dass sie dachte es sei albern, da nicht alle Jüdinnen und Juden koscher essen. Es allerdings auch andere Jüdinnen und Juden gibt, für welche die koschere Ernährung sehr wichtig ist. Um nicht zu pauschalisieren und die Religionsfreiheit zu bewahren sollte deshalb konstruktiv über eine Lösung des Problems nachgedacht werden und es nicht als albern abgetan werden.

Published in: on 10. Juni 2019 at 10:50 Comments (1)
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