Politische Heterogenität und Emotionalität

1. Inwiefern hängen politische Heterogenität und politische Sensibilität zusammen?

Die Fähigkeit, politische Sensibilität zu entwickeln, stellt eine wesentliche Voraussetzung für die Förderung politischer Heterogenität dar. Die divergierende Sensibilisierung von Individuen in unterschiedlichen Bereichen führt zu divergierenden politischen Meinungen. Die unterschiedliche Sensibilität gegenüber verschiedenen Themen kann zu divergierenden Meinungen und somit zu politischer Heterogenität führen. Beide Faktoren können zu Reibungen und Konflikten innerhalb einer Gesellschaft führen. Eine zu hohe Sensibilität kann beispielsweise zu einer Art Zersplitterung der Gesellschaft führen (Damásio, 1994, S. 1102-1105). Beide Begriffe haben dementsprechend eine enge verbindung zueinander.

2. Wie lässt sich in der praktischen Lehre der „Widerständigkeit“ von Emotionen gelungen begegnen?

Zuerst ist es wichtig zu definieren was „Emotionen“ überhaupt sind. Bezogen auf die Begriffserklärung spielen laut der 10. Folie paar Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel die Bewertung der Emotionen, dass Situationen als Bedrohlich empfinden werden können oder auch das subjektive Empfinden wie die Anspannung oder Nervosität. Auf der 11. Folie wird erklärt das Emotionalität ein Sammelbegriff ist „unter den sich alle weiteren emotionalen Zustände sublimieren lassen.“ (vgl. Folie 11). Um die Widerständigkeit von Emotionen in der praktischen Lehre zu überwinden, ist es wichtig, eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden aufzubauen und auf deren emotionale Zustände einzugehen. Die Förderung des emotionalen Bewusstseins bei den Lernenden kann dazu beitragen, ihre Emotionen zu erkennen und damit umzugehen. Integration von Lehrmethoden wie Rollenspiele oder Storytelling ermöglicht es den Lernenden, ihre Emotionen auszudrücken und zu verarbeiten (Philippa Foot, 1978).

 

3. Welche Bedeutung haben Emotionen bei der didaktischen Inszenierung von Lerninhalten in Ihrem anderen Fach?

Emotionen stellen einen wesentlichen Bestandteil im Deutschunterrichts dar, da sie das Interesse, die Motivation und das Erinnerungsvermögen der Schüler maßgeblich beeinflussen. Schülerinnen und Schüler, die sich für die Lerninhalte interessieren, sind motivierter, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Die Literatur bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, Emotionen anzusprechen. Die Auseinandersetzung mit Geschichten und Figuren kann dazu beitragen, Mitgefühl zu wecken und tiefere Einsichten zu gewinnen. Die emotionale Verbindung der Schüler zu einer Geschichte fördert deren Erinnerung und Verständnis. Auch beim Erlernen von Grammatik und Sprache können Emotionen hilfreich sein. Die Verwendung witziger oder spannender Beispiele im Unterricht kann das Interesse der Schüler wecken und den Unterricht bereichern. Emotionen stellen einen wesentlichen Faktor dar, der den Deutschunterricht nicht nur effektiver, sondern auch angenehmer und nachhaltiger gestaltet.

 

Literaturverzeichnis 

Damásio, Hanna/Grabowski, Thomas/Frank, Randall/Galaburda, Albert M./Damásio, António R. (1994): The Return of Phineas Gage: Clues About the Brain from The Skull of a Famous Patient. in: Sience 264 (5162), S. 1102-1105

Philippa Foot (1978): The Problem of Abortion and the Doctrine of the Double Effect, in: Virtues and Vices, Basil Blackwell, Oxford (ursprünglich erschienen in Oxford Review, Nummer 5, 1967).


Kommentare

Eine Antwort zu „Politische Heterogenität und Emotionalität“

  1. Avatar von Charline
    Charline

    Liebe Helin,
    danke für deinen informativen Beitrag.

    Zu 1.:
    Bei der politischen Heterogenität geht es um die Vielfalt von Meinungen und Interessen einer Gesellschaft (vgl. Folie 1). Diese kann allerdings nur entstehen, wenn anderen Meinungen offen und akzeptierend gegenübergetreten wird. Deshalb wird die politische Heterogenität durch politische Sensibilität stark beeinflusst. Dementsprechend sollte man andere Meinungen anhören und nicht darauf beharren, dass die eigene Meinung, die einzig richtige ist.

    Zu 2.:
    Während Schüler*innen lernen mit ihren Emotionen umzugehen, können Lehrkräfte diesen Prozess unterstützen.
    Der Aufbau emotionaler Intelligenz besteht daraus, Gefühle auszudrücken und bewerten zu können, die eigenen Gefühle zu regulieren und diese anwenden zu können (vgl. Preckel, 2017: 7).
    Dabei ist die Selbstreflexion ein wichtiger Aspekt. Kinder müssen lernen ihre eigenen Gefühle wahrzunehmen, sie zu benennen und sie zu akzeptieren. Dabei können Lehrkräfte unterstützend wirken, indem sie ein vertrauens- und verständnisvollen Umgang zu den Schüler*innen aufbauen, um somit ein unterstützendes Umfeld zu schaffen.
    Zum Beispiel können Gruppenarbeiten die Sozialkompetenzen sowie Kommunikationsfähigkeit und Rollenspiele das Einfühlungsvermögen von Kindern fördern.

    Zu 3.:
    Im Kunstunterricht sind Emotionen elementar. Durch Kunst können die Schüler*innen ihre Gefühle ausdrücken und sich mit ihrem Kunstwerk kritisch auseinandersetzen. Bei der Betrachtung aller Kunstwerke werden sie mit unterschiedlichen Meinungen konfrontiert (vgl. Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München, 2024).
    Sie können ihren Gefühlen freien lauf lassen und auch negative Gefühle durch das Aktivwerden verarbeiten.
    Indem sie sich mit Kunstwerken auseinandersetzen, sich in die Künstler*innen hineinversetzen und deren Intentionen und Beweggründe hinterfragen, kann die Fantasie und das Einfühlungsvermögen der Kinder gefördert werden. Bei dem verbalen Austausch darüber, wird ebenfalls die Kommunikationsfähigkeit gestärkt. Dies alles trägt zur Förderung der emotionalen Intelligenz bei.

    Quellenverzeichnis

    Preckel, L. (2017): Emotionen, emotionale Kompetenzen und emotionale
    Entwicklung. IN: IKP – INTEGRALE KUNSTPÄDAGOGIK – VERTIKAL. S. 1-16. http://www.integrale-kunstpaedagogik.de/assets/ikp_ikp_v7_preckel_emotionalentwicklung_2018.pdf.

    Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München (Hrsg.): Kunst. 2024. https://www.lehrplanplus.bayern.de/fachprofil/foerderschule/kunst/foerderschwerpunkt/lernen#191973.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert