Problematik hinter dem Begriff Antisemitismus

  1. Welche Berührungspunkte hatten sie bereits mit dem Thema Antisemitismus? Beschreiben Sie für Sie relevante entscheidende Situationen und stellen Sie Bezüge zu den Inhalten der Vorlesung her.

Bereits während der Schulzeit wurde im Geschichtsunterricht das Thema Antisemitismus behandelt. Dabei wurde der historische Hintergrund, die Entstehung des Begriffs sowie die Auswirkungen des Begriffs auf die heutige Zeit beleuchtet. Zudem wurden Exkursionen nach Berlin sowie in das KZ Auschwitz unternommen, um eine Sensibilisierung für das Thema zu erreichen. Des Weiteren ist zu erwähnen, dass ich Religionswissenschaften studiere und im Rahmen meines Studiums auch mit dem Thema Antisemitismus in Berührung komme. Im Modul Judentum, welches Teil meines Studiengangs ist, wurde das Thema Antisemitismus bereits behandelt. Bezogen auf den Inhalt der Vorlesung lässt sich feststellen, dass Antisemitismus bis ca. 2010 an deutschen Schulen weder in öffentlichen noch in wissenschaftlichen Debatten eine große Rolle spielte (Folie 20).

 2. Fassen Sie kurz die Problematik zusammen, die bzgl. Des Begriffs Antisemitismus in der Vorlesung diskutiert wurden und nehmen Sie Stellung dazu.

Der Terminus „Antisemitismus” wurde von deutschen Antisemiten geprägt, um die Gleichberechtigung der jüdischen Bevölkerung rückgängig zu machen . Diese Ideologie, geprägt von Pseudowissenschaft, verbreitete sich ab 1880 in ganz Europa und fand sowohl unter ihren Anhängern als auch Gegnern Verwendung (Engel, David Massachusetts 2024/Bergmann, Werner, Berlin 2011).
Helen Fein formulierte 1987 eine Definition, die den Begriff des Antisemitismus treffend beschreibt. Sie betrachtet den Antisemitismus als tief verwurzeltes Muster feindseliger Überzeugungen gegenüber Juden als Gruppe. Diese Überzeugungen manifestieren sich in individuellen Vorurteilen sowie in kulturellen Mythen, Ideologien und Handlungen wie Diskriminierung und Gewalt, deren Ziel es ist, Juden zu schaden oder zu entfernen. Dabei betont Fein, dass der Begriff „Juden” sowohl selbstdefinierte als auch von anderen als jüdisch identifizierte Menschen einschließt (Definition von Helen Fein 1987)

3. A) Ein Elternteil spricht Sie persönlich als Lehrkraft darauf an, dass ein Schüler Ihrer Klasse von verbalen antisemitischen Übergriffen betroffen ist.

Überlegen Sie, wie ein konstruktiver Umgang mit dieser Situation aussehen könnte.

In Situationen, in denen ein Fehlverhalten beobachtet wird, ist es von entscheidender Bedeutung, unverzüglich und entschlossen zu handeln, um angemessen auf das Fehlverhalten zu reagieren. In diesem Zusammenhang ist es empfehlenswert, die Contenance zu bewahren und nicht überzureagieren, um eine detaillierte Klärung des Vorfalls zu ermöglichen. Ein wesentlicher Schritt ist die Anhörung der involvierten Schüler sowie die umfassende Klärung der Situation. Nach Beendigung des Konflikts zwischen den involvierten Schülern ist es von entscheidender Bedeutung, den Mitschülern zu vermitteln, dass ein derartiges Verhalten inakzeptabel ist. Des Weiteren ist es von Bedeutung, regelmäßig und offen über sensible Themen zu kommunizieren, anstatt diese lediglich als Anlass zur Aufklärung zu nutzen. Eine offene Kommunikation kann dazu beitragen, potenzielle zukünftige Vorfälle zu vermeiden (Messerschmidt, 2017)

Quellenverzeichnis:

Engel, David: Thinking about „Antisemitsm“, in: Scott Ury, Gai Miron (Hg.): Antisemitism and the politics of history (Waltham, Massachusetts 2024) 33–41.
Bergmann, Werner: Antisemitismus, in: Pelinka, Anton (Hrsg.): Vorurteile. Ursprünge, Formen, Bedeutung, Berlin 2011, S. 33-68.

Fein, Helen: Dimensions of Antisemitism: Attitudes, Collective Accusations, and Actions. Definition and Dimensions of Antisemitism, in: Fein, Helen: The Persisting Question. Sociological
Perspectives and Social Contexts of Modern Antisemitism, Berlin und New York 1987, S. 67-85.

Messerschmidt, Astrid (2017): Alltagsrassismus und gegenwärtigen Antisemitismus thematisieren. In: Broden, Anne/Hößl, Stefan E./Meier, Marcus (Hrsg.): Antisemitismus, Rassismus und das Lernen aus Geschichte(n). Weinheim, S. 117–127.

 

 


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