RVL 12 – Umgang mit Heterogenität in der Schule
4. Juli 2024 by Hanna
RVL 12 – Umgang mit Heterogenität in der Schule
Wie könnte man die Inhalte der Vorlesung sozusagen querlesen und reflektieren, was sich dabei an relevanten Erkenntnissen festhalten ließe.
Nehmen Sie dazu die folgenden drei Perspektiven:
In diesem, letzten Blogbeitrag soll es nun darum gehen die zentralen Erkenntnisse aus der Veranstaltung zusammenzufassen und zu reflektieren. Der Fokus liegt dabei auf der Dimension: Umgang mit Heterogenität in der Schule. Dabei ist es zurerst wichtig diese Dimension noch einmal abschließend zu definieren. Heterogenität lässt sich laut Heinzel in die Folgenden Kategorien aufteilen, von denen wir uns auch mit einigen während der Vorlesungszeit beschäftigt haben: Sozioökonomischer Status, Ethnizität/Kultur, Gender, Leistungsvermögen, Generation (vgl. Heinzel S, 129 f.). Kinder sind durch viele grundlegende Faktoren unterschiedlich. Sie kommen mit ihrer Individualität in die Grundschule und kommen in den Klassengruppen in somit sehr unterschiedlichen, also heterognen Gruppen zusammen. Die Kinder lernen unterschiedlich, entwickeln sich unterschiedlich und haben unterschiedliche Bedürfnisse.
„Kinder unterscheiden sich bereits im Grundschulalter durch gesellschaftliche Individualisierungsprozesse, durch die differenzielle Übertragung des kulturellen und sozialen Kapitals ihres elterlichen Milieus und durch psychische und körperliche Entwicklungen. Gleiche Anforderungen an Kinder mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen verstärken jedoch Leistungsunterschiede und ungleiche Bildungschancen“ (Heinzel S, 133)
1.Politische Bedeutung von einem konstruktiven „Umgang mit Heterogenität in der Schule“;
Auch in diesem Thema lohnt es sich ein kurzes, aber sehr passendes Zitat von Heinzel zur Einleitung anzuführen:
„Der Umgang mit Heterogenität stellt ein zentrales Thema im aktuellen Bildungsdiskurs dar“ (Heinzel S, 133)
Natürlich ist die Politik hinter der Institution der Schulen die Macht, die Heterogenitätsförderung im großen Sinne erst ermöglicht. Es geht hierbei zum Beispiel um die Finanzierung für Barrierefreiheit in Schulen oder das noch recht neue, aber mittlerweile grundlegende Prinzip der Inklusion. Diese wird von der Politik durchgesetzt und organisiert in dem zum Beispiel neue Studiengänge gegründet oder Studieninhalte in der LehrerInnenausbildung angepasst werden. Das Konzept der Inklusion soll die Vielfalt von Kindern aufgreifen und es jedem Kind ermöglichen sein volles Potential auszuschöpfen (vgl. Lindmeier, Schomaker, 2015, S. 114)
2.Notwendigkeit der Selbstreflexion von Lehrkräften zum Thema „Umgang mit Heterogenität in der Schule“;
Dass Lehrkräfte sich und ihre tägliche Arbeit reflektieren ist ein weiterer Grundstein für einen guten Umgang mit Heterogenität. Denn guter Unterricht ist viel Arbeit und bedeutet einiges an Vor- und Nachbereitung. Zum Beispiel regelmäßig die Lernstände der Kinder für sich zu dokumentieren und sich selbst zu überprüfen, ob die einzelnen Kinder der Klasse ausreichend gefördert und gefordert werden, wäre eine Form der Reflektion des eigenen Unterrichts. Natürlich gehört auch die enge Zusammenarbeit mit den Kindern, Eltern und KolegInnen dazu. Der ständige Austausch, sich inspirieren lassen ist wichtig um seinen Unterricht stetig zu verbessern.
3.Anforderungen an Kooperation von Schule und Eltern im Kontext „Umgang mit Heterogenität in der Schule“.
Die Zusammenarbeit von Schule und Eltern ist ebenfalls ein Bestandtteil von einer guten Arbeit mit der Heterogenität in der Schule. Wichtig hierbei ist die regelmäßige und offene Kommunikation, in Form von Elternabenden, Elterngesprächen, oder Elternbriefen. Die Eltern sollten die Chance bekommen am Geschehen in der Schule teilzuhaben und in Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Dies geschieht zum Beispiel durch ElternsprecherInnenwahlen. Über due Heterogenität von Klassen und Konzepte wie die Inklusion sollten Eltern in jedem Fall auf Lehrer-Eltern-Veranstaltungen aufgeklärt werden. Und natürlich kann in der Zusammenarbeit mit einzelnen Eltern von einzelnen Kindern, auf jedes Kind individueller eingegangen werden – was wie bereits erwähnt den Kern vom Umgang mit Heterogenität ausmacht.
Literatur
Heinzel, Friederike (2008): Umgang mit Heterogenität in der Grundschule. In: Ramseger, Jörg; Wagener, Matthea (Hrsg.): Chancenungleichheit in der Grundschule – Ursachen und Wege aus der Krise, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Lindmeier, Bettina; Schomaker, Claudia (2015): „Ich hätte nicht gedacht, dass hier Diskussionen auf diesem Niveau möglich sind!“ 1 – Einblicke in ein inklusives Studienprojekt aus einer hochschuldidaktischen Perspektive. In: Blöhmer, Daniel et.al. (Hrsg.): Perspektiven auf inklusive Bildung – Gemeinsam anders lehren und lernen, Wiesbaden: Springer VL