RV12

Schlagwort: rv12

Fragen BA-Um-het 20.6.: Vorlesung IP von N. Korff mit Gast A.Herrmann

  1. Fokussierung des Vorlesungsthemas:

Benennen Sie zwei ausgewählte für Sie zentrale Aspekte zu Hintergründen und Zielsetzungen Inklusiver Pädagogik aus dem ersten Teil der Vorlesung. Beziehen Sie sich dabei auf die theoretischen Kernaussagen der Vorlesung. Erläutern Sie anschließend inwiefern Sie für diese theoretisch-konzeptionellen Zielsetzungen geeignete und hinderliche Bedingungen in der aktuellen Schulstruktur Bremens sehen, welche im zweiten Teil vorgestellt wurde.

Inklusive Pädagogik soll nach Prengel der Individualität und der Einzigartigkeit der Kinder gerecht werden. Inklusion ist eine Weiterentwicklung der Integration und soll der Seperation vorbeugen. Außerdem verlangt die Inklusion eine Veränderung von Schule, Barrieren sollten erkannt und beseitigt werden, sowie der Vielfalt der Vielfalt gerecht werden. Sonderschulen und die damit zusammenhängende Kategorisierung und Zuschreibungen sollen abgebaut werden. Wird die Sonderschule abgeschafft, bekommt die allgemeine Schule neue Aufgaben. Dafür muss ein Umdenken stattfinden und zieldifferent unterrichtet werden. Schüler und Schülerinnen sollen nicht nur am Unterricht teilnehmen, sondern gleichermaßen teilhaben.

  1. Anwendung und theoriegeleitete Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen:

In der Vorlesung haben Sie ein Beispiel aus eigener Unterrichtserfahrung zu gelungenem Unterricht notiert und diskutiert. Schildern Sie kurz dieses Beispiel für guten Unterricht. Stellen Sie anschließend erste Überlegungen für die Teilhabe und Teilnahme des Schülers Nergin an dieser Unterrichtssituation an. Welche Anpassungen und Erweiterungen können Sie sich vorstellen?

Fallbeschreibung zum Schüler:
Nergin ist in diesem Schuljahr nach Bremen gezogen. Er ist neu in Ihrer Klasse. Ihm wurde ein Förderbedarf im Schwerpunkt Geistige Entwicklung zugewiesen. Er kann gut sprechen und das meiste in leichter Sprache verstehen. Oftmals traut er sich aber nicht, etwas im Unterricht zu sagen. Nergin kann seinen eigenen Namen erkennen und schreiben. Auch die Namen der meisten anderen Kinder und zentrale Begriffe des Stundenplanes kann er am Schriftbild erkennen. Er hat schon alle Buchstaben kennengelernt, kann sie sich aber nicht zuverlässig merken. Er kennt die Ziffern von 1-9, eine Mengenzuordnung fällt ihm aber sehr schwer, genauso wie Lagebeziehungen. So sind ihm die Begriffe oben, unten, links und rechts bekannt, er kann sie aber nur manchmal richtig zuordnen. Besonders auffallend ist sein gutes Gedächtnis. Er spielt gern und ausdauernd Memory und kann sich aktuelle Liedtexte merken und wiedergeben. [Nergins Alter spielt keine Rolle. Ein Schüler mit diesen Fähigkeiten kann Ihnen in jeder Klassenstufe begegnen]

Der Unterricht meines Beispiels: Eine erste Klasse arbeitet in Kleingruppen offen und differenziert an verschiedenen Aufgaben. In Kooperation arbeiten Schülerinnen und Schüler nach Interesse an ausgewählten Aufgaben und beschäftigen sich mit Lernspielen. Die Lehrperson steht beratend bei Fragen zu Verfügung.

Nergin könnte mit einer Gruppe zum Beispiel ein Memorie zu einem Bestimmten Thema machen. Dann müssten weitere Aufgabenstellungen generiert werden, die die Fähigkeiten von Nergin und natürlich aucg von den anderen hülerinnen und Schülern berücksichtigen. Gemeinsame Lerngegenstände sollten durch verschiedene Metoden erarbeitet werden können.

  1. Anwendung und theoriegeleitete Reflexion zukünftiger Praxiserfahrungen:

Formulieren Sie drei Aspekte, die Sie in ihrem nächsten Praktikum lernen, in Erfahrung bringen oder ausprobieren könnten, um in Zukunft die Einbindung eines Schülers wie Nergin in Ihren Unterricht noch besser zu bewältigen.

Differenzierte und individuelle Lernziele gestalten und anhand eines Gemeinsamen Gegenstands versuchen zu erreichen

Verschiedene Methoden zur Erarbeitung von Lerngegenständen.

Gemeinsamkeit oder Seperation? Ist die Lerngruppe sensibel für ihre Mitschüler und Mitschülerinnen?

Ein Gedanke zu „RV12“

  1. Moin Paul,

    Dein Blog-Eintrag ist gut gelungen. Deine Definition von Inklusion in Abgrenzung zur Integration gefällt mir gut und bringt auch die Kernaussage der Vorlesung gut auf den Punkt.
    Als Verfechter des offenen Unterrichts denke ich, dass dein beschriebenes Beispiel eine gute Methode beinhaltet, die allen Schüler*innen die Möglichkeit bietet, gleichwertig am Unterrichtsgeschehen teilzunehmen und teilzuhaben.
    Deine Ansätze in Aufgabe 3 sind spannend und diskussionswürdig und ich denke, dass insbesondere bei deinem dritten Punkt die in jeder Schule in Deutschland (und eigentlich allen UN-Mitgliedsstaaten) verpflichtende Umsetzung der Inklusion dafür sorgen muss, dass Schüler*innen, egal ob diagnostizierter Förderbedarf oder nicht, gemeinsam an jedem Unterricht teilnehmen können. Das muss die Aufgabe von Schule sein! Separation sollte keine Alternative mehr sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert