Im folgenden Beitrag beschäftige ich mich mit dem Spannungsfeld von Heterogenität und Homogenität im schulischen Feld. Heterogenität wird als Vielfalt und Individualität in verschiedenen Bereichen definiert. Hierbei ist zu beachten, dass Heterogenität als soziales Konstrukt erst durch die eigenen Maßstäbe geschaffen wird, indem eine Norm gesetzt und die Streuung um diese Homogenität als Heterogenität wahrgenommen wird (vgl. Gomolla 2009, S. 22). Kinder einer Klassengemeinschaft, einer gebildeten Wir-Gruppe, haben Gemeinsamkeiten bezüglich der Schule, denselben Lehrkräften, des Klassenraumes sowie des Stundenplans. Ebenso werden sie nach demselben Curriculum unterrichtet. Somit sind die Rahmenbedingungen identisch, man spricht von einer Homogenisierung als Mittel zur Herstellung von Gleichheit. Innerhalb der Klasse, in der ein bewusstes Gemeinschaftsgefühl geschaffen wird, sind die Leistungen der Kinder jedoch heterogen. Kinder haben zu den jeweiligen Themenbereichen unterschiedliche Präkonzepte, Vorerfahrungen und Interessen. Mithilfe des Curriculums als festgelegte Norm entwickelt sich jedoch erst die Heterogenität. Es werden die gleichen Leistungen erwartet und beispielsweise durch schriftliche Tests abgefragt. Meine schulischen Erfahrungen zeigen, dass einige Kinder nicht gut mit der Form der Lernstandskontrolle zurechtkamen, sodass in dieser nicht die wirklichen Kompetenzen gezeigt werden konnten. Auch das Lesen und Schreiben spielt in Klassenarbeiten eine große Rolle. Diese Kompetenzen waren in meiner Praktikumsklasse ebenso unterschiedlich ausgeprägt, teilweise war die deutsche Sprache nicht die Muttersprache. An diesem Beispiel lässt sich ebenfalls Heterogenität im Sprachbereich der SchülerInnen aufzeigen. Zusätzlich konnte ich bezüglich unterschiedlicher Lerntypen praktische Erfahrungen sammeln. Zur Berücksichtigung der Heterogenität gab es Einzel-, Partner- und Gruppenarbeiten, ebenso wurde nach der Think pair share – Methode unterrichtet. Die freie Wahl der Arbeitsform wurde als weitere Lernmethode angeboten. Für die Zukunft stelle ich mir die Beobachtungsaufgabe, herauszufinden welche anderen Formen der Lernstandskontrolle in der Praxis realisierbar sind, um der Hetero- und Homogenität gerecht zu werden. Ergänzend möchte ich die Leistungsbeurteilung im Hinblick auf die Lernentwicklung der Kinder in den Blick fassen und analysieren, inwiefern die heterogenen Lernvoraussetzungen in der Beurteilung der Leistungen berücksichtigt werden.

Literatur:
Gomolla, Mechthild/ Fürstenau, Sara 2009: Migration und schulischer Wandel: Unterricht. VS Verlag.