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Ringvorlesung “Umgang mit Heterogenität in der Schule“ 2025 GO

Öffentliche Gruppe active vor 1 Woche, 1 Tag

Veranstaltungsgruppe zur Ringvorlesung. Dies ist das zentrale Forum der Ringvorlesung “Umgang mit Heterogenität in der Schule” (Für GO-Studierende).

Fragen zur Ringvorlesung / zum Blogsystem können Sie hier im Forum stellen.

Den Veranstaltungsblog erreichen Sie unter https://blogs.uni-bremen.de/ringvorlesung-umgang-mit-heterogenitaet-in-der-schule-2025-go/

Hier finden Sie Informationen zu der Ringvorlesung, eine Übersicht der einzelnen Themenschwerpunkte, die jeweiligen Aufgabenstellungen und unsere Kontaktdaten.

Eltern und ihren wichtigen Beitrag in der Schule

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  • #9792
    Lina
    Teilnehmer

    Aufgabe 1

    §6 schreibt vor, dass die Eltern das Recht haben, Einblick in die schulischen Angelegenheiten zu erhalten. Daraus ergibt sich die Pflicht, für die Schulen transparente Informationen bereitzustellen (z.B. in Form von Lehrplänen). Darüber hinaus müssen die Schulen Strukturen schaffen, die Elternbeteiligung ermöglichen, um auch wirklich Transparenz zu bieten (z.B. in Form eines Elternabends).

    §61 regelt die Informationsweitergabe über den schulischen Alltag. Die Pflicht die daraus für Lehrkräfte resultiert, ist die regelmäßige sowie verständliche Kommunikation. In der heutigen Zeit besonders noch für neu zugewanderte Eltern sind auch Formate erforderlich, die barrierearm und/oder mehrsprachig sind. Ein passendes Beispiel fällt mir noch von meiner alten Schule ein, die regelmäßig einen Newsletter an alle Eltern per E-mail gesendet haben.

    Aufagabe 2

    Ein beispielhaftes Modell gelingender Kommunikation zeigt sich in der wertschätzenden Adressierung von Eltern als Experten (S. Folie 18). Schulen, elterliche Ressourcen (wie etwa die Familiensprache oder transnationale Bildungserfahrungen) aktiv einbeziehen, stärken die Partnerschaftsrolle. Deutlich wird dies in z.B. mehrsprachigen Projekten, in denen Eltern als Wissensträger agieren. Ein kleines und doch genaues Beispiel ist ein sogenannter “Kulturtag”. Ein Tag, an dem alle Kinder Essen von Zuhause mitbringen dürfen und es alle zusammen essen. Sie kommen sich näher, indem sie durch ihre Mahlzeiten über ihre Heimat sprechen können. Solche ANsätze nutzen bewusst transnationale Perspektiven, indem sie migrationsbedingte Erfahrungshorizonte (z.B. Umgang mit Stalinismus) als Bildungsressource in den Unterricht integrieren. Dies transformiert Eltern von vermeintlichen Zulieferern schulischer Erwartungen zu aktiven Akteuren im Bildungsprozess.

    Ein kritisches Gegenbeispiel bildet die defizitäre Rollenzuschreibung von Eltern mit Migrationserfahrungen als “Klienten”. Hier wird Eltern unterstellt, sie seien “nicht ausreichend über das Bildungssystem informiert” (S.Folie 21). Eine Annahme, die sie zum Objekt schulischer Belehrung macht und paternalistische Machtverhältnisse reproduziert. Diese Haltung ignoriert nicht nur reale Bildungsaspirationen (S.Folie 25: Eltern deren Kindern trotz guter Leistung vom Gymnasium abgeraten wird), sondern auch strukturelle Barrieren (z.B. Sprache). Die Defizitannahme blendet zudem systematische Verantwortung aus (z.B. die erwähnte Pflicht der Schulen über den schulischen Alltag verständlich zu informieren). Statt Transnationalität als Potenzial zu nutzen, problematisiert diese Sichtweise kulturelle Diverisitäten als “Passungsproblem”.

    Aufgabe 3

    Die erste Karikatur zeigt eine Lehrkraft, die übertrieben langsam und laut spricht. Damit unterstellt sie Eltern mit Migrationshintergrund hätten grundlegende Sprachbarrieren oder intellektuelle Defizite. Das Reproduziert die defizitäre Adressierung von Eltern als “uninformiert” oder “hilfsbedürftig”. Die Karikatur beleuchtet die Ignoranz einiger Lehrkräfte, Eltern nicht zu zutrauen mehrsprachig und gebildet zu sein. Außerdem zeigt dieses Bild auch eine mangelnde Haltung an professionalität. Statt einfache Sprache aktiv anzubieten wird paternalistisch herablassend kommuniziert.

    Die Karikatur “Dieses Niveau kennen Sie aus Ihrem Land wahrscheinlich gar nicht!”, unterstellt, Eltern aus dem globalen Süden oder Osteuropa seien mit “niedrigeren Bildungsstandards” sozialisiert. Sie Kritisiert umfassend, wie transnationale Bildungserfahrungen abgewertet werden. Sie stärkt das Vorurteil, Eltern mit Migrationshintergrund seien “Bildungsfern”. Darüber hinaus verletzt sie das Prinzip der Anerkennung von Ressourcen. Statt Eltern als Experten für vergleichende Bildungserfahrungen einzubeziehen, wird ihr Hintergrund pauschal abgewertet.

    Die letzte Karikatur zeigt eine Lehrkraft, die den Eltern vorwirft “unrealistische” Erwattungen zu haben, während sie die schulischen Unterforderungen kritisieren. Sie legt kulturelle Voreingenommenheit offen. Die hohen Bildungsaspirationen werden als “Problem” betrachtet, anstatt sie als Potenzial zu nutzen. Zudem kann man diese Karikatur aus der Perspektive betrachten, dass sie auf institutionelle Unter-Ambitioniertheit verweist. Die Gegenfrage der Eltern deckt nämlich auf, dass Schulen oft migrantisch Kindern trotz Begabung nicht angemessen fördern)

    #9794
    Cathrin
    Teilnehmer

    Der Beitrag zeigt nachvollziehbar, wie gesetzliche Vorgaben wie §6 und §61 Schultransparenz und Kommunikation mit den Eltern verpflichtend machen. Besonders relevant finde ich die Kritik, an der defizitären Zuschriebung gegenüber Eltern mit Migrationserfahrung.

    Häufig ist es ebenfalls so, dass das deutsche Schulsystem dazu neigt laut Prengel (2019), eine möglichst homogene Gruppe zu bilden anstatt Vielfalt als pädagogische Ressource zu begreifen. Das erschwert die gleichberechtigte Einbindung unterschiedlicher Perspektiven und führt dazu, dass Potenziale, wie mehrsprachige oder auch transnationale Erfahrungen, oft ungenutzt bleiben.

    Zudem gibt es noch die Problematik, laut Gomolla (2012), das schulische Strukturen häufig institutionelle Diskriminierung reproduzieren.

    Quellenverzeichnis:

    Gomolla, M. (2012): Institutionelle Diskriminierung. Die Herstellung ethnischer Differenz in der Schule. In: Hamburger Edition.

    Prengel, A. (2019) Heterogenität, Inklusion und Bildung – pädagogische und religionspädagogische Anmerkungen zu den drei Leitbegriffen im aktuellen Inklusionsdiskurs

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