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Abschlussreflexion

Abschlussreflexion – rv12

1) Durch die Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität an der Schule“ wurde ich darauf hingewiesen, dass das Thema „Heterogenität“ in vielen Hinsichten sehr aktuell ist und sowie einem/einer eingehenden Lehrer*innen als auch einem/ einer erfahrenen Lehrer*innen ans Herz gelegt werden muss. Viele Lehrer*innen betrachten die Schulklasse als eine homogene Gruppe. Das heißt, dass alle Schüler*Innen angeblich den gleichen Leistungstand haben. Die Annahme ist nicht nur unrealistisch, sondern auch grundlegend falsch. Die wichtigste Erkenntnis zu welchem ich durch dieses Vertiefungsseminar kam, ist, dass jede Schüler*in einzigartig ist. Die SuS unterscheiden sich in vielen Aspekten. Daraus folgt, dass die Lehrkraft jede ihre/seine Klasse als eine heterogene Gruppe betrachten sollte. Es gibt unzählige Arten der Heterogenität, darunter sind: Leistungsheterogenität, Behinderungsbedingte Heterogenität, Kulturelbedingte Heterogenität, Geschlechtsbedingte Heterogenität. Die Lehrkräfte, die alle diese Arten der Heterogenität in der Schule nicht beachten, können ihre Schüler/innen nicht entsprechend derer Fähigkeiten fördern. Als eine angehende Englisch und Deutsch Lehrerin war ich am meisten an den Themen Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel und Aspekte von Heterogenität im Englischunterricht interessiert. Dank des Inputs von den obengenannten Vorlesungen ist es mir klargeworden, dass Mehrsprachigkeit der SuS in der Schule langsam zu einer Norm wird und, dass das moderne Schulsystem sich von der monosprachlichen Orientierung verabschieden muss. Zunehmende Mehrsprachigkeit der SuS wird von vielen Lehrkräften immer noch als ein Nachteil gesehen. Zweifelsohne besitzen nicht alle Schuler*innen mit einem Migrationshintergrund die notwendigen bildungssprachlichen Fähigkeiten, was das Lernen verkomplizieren und die Chancen der SuS für den erfolgreichen Schulabschluss verringern kann. Jedoch ist die Lehrkraft, die Mehrsprachigkeit der SuS im Kauf nimmt und diese durch die Einsprachigkeit nicht zu ersetzen versucht, sondern die Mehrsprachigkeit als Unterrichtsbereicherung sieht, in der Lage ihre/seine SuS erfolgreich im Unterricht zu fördern. „Der durch die Einwanderung gewachsene Sprachenreichtum Deutschlands sollte allgemein systematisch genutzt werden, damit er nicht nur für das einzelne Kind bzw. Jugendlichen Gewinn bringt, sondern für die gesellschaftliche Kommunikation insgesamt (Neumann 2017). Um die sprachliche Förderung der SuS zu ermöglichen, benötigen die Lehrer*innen selbst eine spezielle Ausbildung in dem Bereich Spracheförderung. Solche Art Ausbildung benötigen nicht nur die Sprachlehrer*innen, sondern auch die Lehrer*innen von zum Beispiel naturwissenschaftlichen Fächern, wie Mathe, Physik und Chemie, weil die Förderung der Sprachfähigkeiten der SuS in allen schulischen Fächern stattfinden muss. Nur in dem Fall kann man über einen sprachsensiblen Fachunterricht reden. Dieser bedeutet „bewusster Umgang mit der Sprache beim Lehren und Lernen im Fach“ (Daase 2019), „Lernen von Sprache an und mit den Sachinhalten“ (Daase 2019) usw. Abschließend könnte man sagen, dass die obengenannten Aspekte mich zu den folgenden Erkenntnissen gebracht haben. Erstens, die Mehrsprachigkeit der SuS darf auf gar keinen Fall durch die Einsprachigkeit ersetzt werden; zweitens, die Mehrsprachigkeit sollte als ein Vorteil für die SuS und für die Gesellschaft im Allgemeinen gesehen werden; drittens, damit die Lehrkräfte die Sprachförderung der SuS ermöglichen können, benötigen sie selber eine spezielle Ausbildung in dem Bereich Sprachförderung. Dank dieser Vorlesung habe ich auch folgende erziehungswissenschaftlichen Erkenntnisse zur Schule und zum Unterricht gemacht. Die erste ist die Notwendigkeit der Individualisierung des Lernprozesses. Dies bedeutet die Selektion eines passenden Lernmateriales für jede Schüler*inpersönlich. Die Wahl des Materials wird von der Lehrkraft aufgrund der persönlichen Charakteristiken (Lerntempo, Leistungspotenzial, kulturelle und soziale Herkunft usw.) der Schülerin/des Schülers getroffen. Bei dem individualisierten Lernen bekommt jede Schüler*in die Aufgaben, welche den Bedürfnissen dieser Schülerin/dieses Schülers gerecht sind. Die zweite Erkenntnis ist, dass die moderne Schule zu dem Aspekt des Geschlechts sensibler werden sollte. Nicht mit dem Zweck die Differenz zwischen männlichem und weiblichem Geschlecht zu manifestieren, sondern um Geschlechtszuschreibungen und Geschlechtsinszenierungen zu vermeiden. Sodass die Schule den Schüler*innen ein geschlechtsgerechtes Umfeld und die Chancengleichheit anbieten kann.

2) Ich denke, dass in allen Fächern Herausforderungen auf uns angehende Lehrkräfte warten und, dass die Heterogenität einen großen Teil davon ausmachen wird. Dementsprechend ist es von Vorteil zu Universitätszeiten damit schon einmal in Berührung gekommen zu sein. Denn ich denke, dass sich die richtigen Herausforderungen erst in der Praxis wirklich erkennen lassen. Eine große Herausforderung wird es sein, sic stets selbst zu hinterfragen und zu überprüfen. „Habe mich wirklich alles beachtet?“, „Und habe ich mich in diesem oder jenen Fall korrekt verhalten?“. Ebenso sollte man häufiger auf Kollegen zugehen und seine Fragen loswerden. „Kannst du mir bei diesem Thema einen Tipp geben?“ Oder „Was könnte ich noch verbessern?“. Denn grade beim Umgang mit Heterogenität ist es häufig gut, jemanden zu haben, der die Aufgaben oder den Umgang noch einmal aus einem anderen Blickwinkel sehen kann.

3) Ich selbst beschäftige mich viel mit dem Thema Gender. Es ist ein sehr aktuelles Thema in unserer Gesellschaft und deswegen gehe ich davon aus, dass viele Menschen immer offener damit umgehen werden und sich somit auch mehr trauen werden über ihr eigenes „Genderbewusstsein“ zu sprechen. Die Frage ist bloß, wie geht man mit verschiedenen Geschlechtern um ohne zu diskriminieren? Gerne würde ich mehr über dieses Thema erfahren und lernen, wie man einen politisch korrekten Umgang mit den Schüler*innen auf Basis der verschiedenen Geschlechter pflegt. Außerdem ist es auch hier wieder wichtig, dass kein Schüler*in sich bevorzugt oder benachteiligt fühlt. Zudem sollte man als Lehrkraftdafür verantwortlich sein, dass Schüler*innen untereinander sich nicht diskriminieren. Gerne würde ich mehr zu dem Thema hören, da die Genderneutralität auch die pädagogische Entwicklung von Kindern beeinflusst. Das Thema der Migration finde ich persönlich besonders wichtig und spannend. Erstens, weil genau dieses Thema viele unterschiedliche Unterthemen enthält. Darunter sind Kulturelle-, Religiose-, Sprachliche- und Ethnische Heterogenität. Zweitens, infolge der zunehmenden Migrationsbewegung geriet dieses Thema in Deutschland und auf der globalen Ebene in den Vordergrund. Drittens, nachdem ich die Gelegenheit hatte mit den geflüchteten Schüler*innen zu arbeiten, ist es mir bewusstgeworden, dass die Lehrkräfte zu den Themen Migration und Flucht sensibilisiert werden müssen. In dem Kontext der modernen Schule steht vor den Lehrkräften eine sehr große Herausforderung und zwar die Arbeit in einer Klasse mit den SuS, welche aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen stammen und dazu oftmals eine andere Muttersprache als Deutsch haben. Die aufgelisteten Differenzen können sowie zu einem Vorteil als auch zu einem Nachteil werden. Wenn die Lehrer*innen zu den Themen sensibilisiert werden, dann haben sie sehr gute Chancen alle diese Differenzen in Vorteile für alle Schüler*innen umsetzen.

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Psychologische Grundlagen der Leistungsheterogenität – Die kognitiven Dimensionen von Lernerfolg

Psychologische Grundlagen der Leistungsheterogenität – Die kognitiven Dimensionen von Lernerfolg

1. Sowohl die Intelligenz, als auch das Vorwissen haben einen immensen Einfluss auf den Lernverlauf eines jeden Kindes. Diese beiden Heterogenitätsdimensionen bedingen einander und sind folglich nicht losgelöst voneinander zu betrachten. Um sich ein bestimmtes Vorwissen aneignen zu können, ist ein gewisses Mindestmaß an Intelligenz obligatorisch. Die Intelligenz kann folglich als Fundament einer jeden Wissenserweiterung betrachtet werden und befähigt einen Menschen weiterhin dazu, konkrete und/oder abstrakte Probleme zu bewältigen. Sie äußert sich in der Erfassung, Anwendung, Deutung und Herstellung von Sinnzusammenhängen und wird mit dem 4-5 Lebensjahr zur messbareren Einheit (vgl. Hofstätter, 1957, Ingenkamp, 2008). Anhand dieser Messung/Einstufung kann zwar eine grobe Tendenz hinsichtlich der schulischen Entwicklung eines Kindes abgegeben werden, jedoch bedarf es einer progressiv ausgerichteten Förderung, um eine nachhaltige Wissenserweiterung verzeichnen zu können. Anhand der folgenden Stichprobe wird der Einfluss der jeweiligen Heterogenitätsdimension aufgezeigt:

Im Rahmen der Stichprobe wurde sowohl das Vorwissen, als auch die allgemeine Intelligenz von 500 SuS erfasst. Dabei sind die SuS dazu angehalten worden, sich eine Geschichte anzuhören und diese im Nachgang möglichst originalgetreu wiederzugeben. Dabei stellte sich heraus, das die Kinder, welche ein spezifisches Vorwissen hinsichtlich des Themas der Geschichte hatten, deutlich besser in ihrer Wiedergabe waren. Dieser Umstand verdeutlicht noch einmal die enge Verzahnung der beiden Heterogenitätsdimensionen.

2. Im Rahmen meines Orientierungspraktikums habe ich die unterschiedlichsten Umgangsweisen hinsichtlich des Vorwissens von SuS beobachten dürfen. Einige Lehrkräfte boten der Lerngruppe Arbeitsmaterialien mit Differenzierungscharakter, um die Partizipation jedes Kindes gewährleisten zu können. Andere wiederum verzichteten auf diese Art der Differenzierung und hatten es in diesem Zusammenhang deutlich schwerer mit der Klasse. Der Unterschied während der Arbeitsphasen bezüglich des Geräuschpegels und der allgemeinen Mitarbeit der Kinder war bemerkenswert und stellt ihre Wichtigkeit erneut heraus. Als weitere, wiederum durchaus wirkungsvolle Methode, erwiesen sich die Förderungsstunden für die nicht deutschsprachigen Kinder, welche ihnen die Gelegenheit bot, ihre sprachliche Kompetenz fortwährend zu verbessern und somit für einen schnelleren Anschluss innerhalb des Klassengefüges sorgten. Dieses Angebot wurde an jedem zweiten Vormittag der Woche durchgeführt und stieß sowohl innerhalb des Kollegiums, als auch bei Kindern auf eine positive Resonanz.

3. Die Tatsache, dass das jeweilige Vorwissen eines Kindes einen so immensen Einfluss auf den Lernerfolg nimmt, überraschte mich sehr. Selbstverständlich war ich mir einer gewissen Relevanz dieses Vorwissens bewusst, jedoch hätte ich ihm keinen so hohen Stellenwert im direkten Vergleich mit der Intelligenz eingeräumt. Aus diesem Erkenntnisgewinn resultiert für mich die folgende Fragestellung:

Anhand welcher Unterrichtsmethode kann ich gewährleisten, dass alle SuS ihr individuelles Vorwissen einbringen können und somit ein Mehrwert für alle Lernenden entsteht ?

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Heterogenitätskategorie Gender – Ansätze zur Entwicklung einer interkulturellen gendersensiblen Pädagogik

Heterogenitätskategorie Gender – Ansätze zur Entwicklung einer interkulturellen geschlechtersensiblen Pädagogik

1. Lange Zeit wurden Mädchen und Jungen separat unterrichtet. Heutzutage findet hauptsächlich Koedukation statt, dennoch werden Jungen und Mädchen immer noch gewisse Geschlechterrollen zugeschrieben. Beispielsweise, dass Mädchen in sprachlichen sowie künstlerischen Fächern bessere Leistungen erzielen, während Jungen in Naturwissenschaften oder sportlichen Aktivitäten punkten. Die Zuweisung dieser Geschlechterrollen ist allgemein gesellschaftlich akzeptiert. Sie von Generation zu Generation weitergegeben, auch wenn sich das Bild mit der Zeit ändert. Allerdings sind diese Geschlechterrollen nicht universal anwendbar, da jeder SuS individuelle Stärken und Schwächen mitbringt, die ebenfalls geschlechtsunabhängig sind. Daher ist es die Aufgabe der Lehrkraft sich möglichst neutral und unvoreingenommen zu verhalten bzw. keine „klassische“ Rollenverteilung zu praktizieren. Dies führt folglich dazu, dass die SuS in ihrer Motivation und Lernbereitschaft eingeschränkt werden, wodurch das angestrebte Ziel verfehlt wird.

2. In meiner bisherigen Praxiserfahrung gab es von Seiten der LehrerInnen kaum „Genderplay“. Diese haben sich stets bemüht alle SchülerInnen gleich zu behandeln bzw. ihnen keine Geschlechterrollen zuzuschreiben. Eine negativeErfahrung war, dass nur die „starken“ Jungen gefragt wurden, ob sie die Bücherkiste tragen könnten, wenn diese aus der Bücherei geholt werden sollte. Darüber hinaus gab es seitens der SchülerInnen wenig „Genderplay“. Auf dem Schulhof zeigte sich die typische Gruppenbildung, dennoch gab es ebenso gemischte Gruppen, welche nicht ausschließlich aus Mädchen oder Jungen bestanden.

3. Wie setzen LehrerInnen gender-sensible Ansätze im Unterricht um? Wie schlägt sich dies konkret in der Unterrichtsplanung, z.B. bei der Themen- bzw. Materialauswahl, nieder?

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Heterogenitätsdimensionen im naturwissenschaftlichen Unterricht

Heterogenitätsdimensionen im naturwissenschaftlichen Unterricht

Vor dem Hintergrund der „grundlegenden psychologischen Bedürfnisse“ nach Deci und Ryan (1993) würde das Verhalten von Sandra so eingeordnet werden können. Die Selbstbestimmung wird zurückgestellt, wodurch das Bedürfnis nach sozialer Eingebundenheit in den Vordergrund rückt. Sandra möchte in ihrem Umkreis anerkannt werden und beliebt sein, deswegen stellt sie ihr eigenes Interesse zurück und geht mit den anderen Mädchen mit. Das Projekt stellt den Kindern zwei Möglichkeiten zur Verfügung zwischen denen sie frei nach Interesse wählen können. Die eine Möglichkeit geht in die ästhetische Richtung, die andere eher in die handwerkliche. Damit sind es zwei stereotypische Genderaufgaben. Dies könnte die SchülerInnen unter Druck setzen, indem sie das Gefühl verspüren, die Möglichkeit wählen zu müssen, die typisch für das Geschlecht ist und welches die Mehrheit wählt. Meiner Meinung nach sollten die Kinder nicht geschlechtsabhängig in Gruppen eingeteilt werden, da sich Können nicht dem Geschlecht zuordnen lässt. Demnach sollten man sich eher die Stärken der Kinder anschauen und gucken wer ein gutes, ausgeglichenes Arbeitsteam bilden kann. Grundsätzlich sollte davon ausgegangen werden, dass die Kompetenzen aller Jungen und aller Mädchen nicht immer identisch sind. Deswegen wäre es nicht richtig die SchülerInnen in Geschlechterrollen zu stecken und sie dem Geschlecht nach zu beurteilen. In einer Bachelorarbeit zum Thema „gendersensibler Sachunterricht“ würde mich am meisten interessieren, wie LehrerInnen mit Geschlecht umgehen und wie sie ihre Entscheidungen im Bezug Gender treffen. Wie lassen sie sich davon beeinflussen bzw. inwieweit haben Lehrkräfte noch das „stereotypische Geschlechterrollen-Denken?“. Dazu ist es wichtig den Unterricht verschiedener LehrerInnen zu begleiten und zu beobachten, vielfältige Arten von Unterrichtsgeschehen wahrzunehmen und diese auszuwerten.

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Soziokulturelle Heterogenität

Soziokulturelle Heterogenität

Der Begriff soziokulturelle Heterogenität umfasst die Dimensionen der Migration, der Weltanschauung sowie der sozialen Lage, welche sich in unterschiedliche pädagogische Konzepte gliedern. Diese wiederum haben sich nach einiger Zeit in der Schule etabliert. Ziel hierbei ist die Partizipation und Integration aller Menschen am Bildungssystem. Die verschiedenen pädagogischen Konzepte beinhalten z.B. die Antirassistische Pädagogik, welche bspw. durch konkrete Veranstaltungen in den Schulen, das Ziel von weniger Rassismus innerhalb der Institution verfolgt. Auch zählt die Ausländerpädagogik zu den genannten Konzepten. Dieses stammt aus dem Jahre 1970/1980 und richtet sich bspw. durch Sprachförderung und unterstützende Sonderklassen an SchülerInnen mit Migrationshintergrund. Deutlich wird das Ziel der Formung einer homogenen Gesellschaft. Das Konzept der Diveritiy Eduation grenzt sich wiederum ab, da es eher eine Weiterentwicklung verkörpert bzw. eine Zusammenführung der Interkulturellen – und der Antirassistischen Pädagogik darstellt. Das Konzept der Interkulturellen Pädagogik richtet sich an alle SchülerInnen. Im Fokus steht hierbei die Beziehungsarbeit untereinander, um eine heterogene Gesellschaft zu fördern. Bereits in meiner eigenen Schulzeit sowie dem Orientierungspraktikum habe ich erlebt, dass SchülerInnen, die sprachliche Probleme hatten oder Deutsch als Zweitsprache erworben haben und sich deshalb noch im Lernprozess befanden, aus dem regulären Unterricht herausgenommen wurden. Diese wurden in Förderkursen oder der „Regenbogenklasse“ separat im Fach Deutsch unterrichtet. Demnach diente das Konzept zwar als gut gemeinte Ausländer Pädagogik, führte aber zu einer Ausgrenzung der betreffenden SchülerInnen bezüglich ihrer Heterogenität. Dennoch konnten einige der betroffenen Kinder am Regelunterricht teilnehmen und durch direkte Sprachvorbilder lernen. Das Konzept der Antirassistischen Pädagogik ist mir aus Erzählungen der Schulzeit meines Freundes bekannt, da er eine Schule besuchte, welche das Leitkonzept „ Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ verfolgte. Auf die Wertschätzung von heterogener Vielfalt wurde besonders geachtet. In einem Praktikum vor dem Studium konnte ich ein positives Beispiel Interkultureller Pädagogik beobachten, da jeder SchülerIn einen eigenen Wochenplan in Bezug auf den persönlichen Leistungsstand bekommen hat.

Im kommenden Praktikum könnte beobachtet werden, welche Methoden im Umgang mit Heterogenität in der Lerngruppe ersichtlich werden. Darüber hinaus sollte herausgefunden werden, wie die Inklusion von SchülerInnen mit Deutsch als Zweitsprache in den regulären Unterricht gelingt.

Meiner Meinung nach ist es wichtig die Individualität und Stärken jedes einzelnen SchülerIn zu fördern. Dies gelingt, wenn die Chancen der Heterogenität genutzt werden und untereinander auf sie aufmerksam gemacht wird. Positiv hierfür finde ich das inklusive Konzept der individuellen Wochenplanarbeit, da jeder SchülerIn angepasste Aufgaben zugeteilt bekommt. Gegenseitige Hilfe der SchülerInnen untereinander wäre eine Möglichkeit das Konzept zu erweitern.

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Spannungsfeld von Heterogenität und Homogenität

Spannungsfeld Heterogenität und Homogenität

Der deutsche Begriff für Heterogenität ist Vielfalt. Vielfalt heißt zunächst: verschieden sein. Verschiedenheit fällt ins Auge.“ (Ratzki, 2007, S.21).

Die Realität wird von Vielfalt geprägt, weswegen der Mensch nach Gemeinsamkeiten sucht. Dies tut er um einer Überforderung vorzubeugen und seinem Wunsch nach Ordnung nachzugehen. Es erfolgt eine „Komplexitätsreduktion“(Luhmann, 1975, S.36). Eine heterogene Gruppe wird folglich in bestimmte Stereotype unterteilt, wodurch resultierend die Basis für Vorurteile und Diskriminierung gegenüber einzelner Gruppen sowie Individuen entsteht. Die realen Gemeinsamkeiten der heterogenen Gruppe werden als Norm bestimmt, während jegliche Abweichungen als bloßer „Störfaktor“ angesehen werden. Unter bestimmten Aspekten wird eine heterogene Gruppe homogenisiert, da bestimmte Bedingungen für diese Gruppe homogen sind. Dennoch ist zu erwähnen, dass Homogenität auch als bewusste pädagogische Intervention vollzogen wird, da z.B. die „Wir- Gruppenbildung“ gefördert wird (Bauriedl, 1984, S. 153f). Zur näheren Erläuterung möchte ich ein Beispiel aus meinem Orientierungspraktikum vorstellen. Dies habe ich an der Grundschule „Schule In der Vahr“ in einer ersten Klasse absolviert. Teil der Praktikumsklasse war ein Schüler, dem es Schwierigkeiten bereitete über einen längeren Zeitraum still zu sein und sich zur Unterrichtsbeteiligung zu melden. Mehrmals ist er während des Unterrichts aufgestanden und durch den Klassenraum gegangen oder hat versucht das Gespräch mit den MitschülerInnen herzustellen. Durch den Versuch der Ablenkung anderer und des störenden Verhaltens während des Unterrichts wurde der Schüler vor die Tür geschickt. Begründet wurde die Maßnahme damit, dass der Junge sich beruhigen solle und in ein paar Minuten wieder in die Gruppe kommen könne. Die Lehrkraft hat den Schüler somit von der Gruppe isoliert undihren „Störfaktor“ kurzweilig entfernt. Zusammenfassend hat sie die Gruppe homogenisiert, um ihrer Vorstellung eines funktionierenden Unterrichts nachgehen zu können. Dieses Verhalten traf bei mir auf Unverständnis und erwies sich als kontraproduktiv. Besonders an Schulen sollte die Heterogenität der SchülerInnen als Chance angesehen werden, anstatt einzelne Kinder zu isolieren, die nicht der persönlichen Norm entsprechen.

In meinem bevorstehenden Praktikum möchte ich verschärft auf derartige Situationen achten. Darüber hinaus möchte ich die Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Störverhalten der SchülerInnen entdecken und auswerten. Ich erhoffe mir eine Sensibilität entwickeln zu können, um vermeintlich unbewussten Homogenisierungen sowie Diskriminierungen vorbeugen zu können.

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