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Soziokulturelle Heterogenität

Soziokulturelle Heterogenität

Der Begriff soziokulturelle Heterogenität umfasst die Dimensionen der Migration, der Weltanschauung sowie der sozialen Lage, welche sich in unterschiedliche pädagogische Konzepte gliedern. Diese wiederum haben sich nach einiger Zeit in der Schule etabliert. Ziel hierbei ist die Partizipation und Integration aller Menschen am Bildungssystem. Die verschiedenen pädagogischen Konzepte beinhalten z.B. die Antirassistische Pädagogik, welche bspw. durch konkrete Veranstaltungen in den Schulen, das Ziel von weniger Rassismus innerhalb der Institution verfolgt. Auch zählt die Ausländerpädagogik zu den genannten Konzepten. Dieses stammt aus dem Jahre 1970/1980 und richtet sich bspw. durch Sprachförderung und unterstützende Sonderklassen an SchülerInnen mit Migrationshintergrund. Deutlich wird das Ziel der Formung einer homogenen Gesellschaft. Das Konzept der Diveritiy Eduation grenzt sich wiederum ab, da es eher eine Weiterentwicklung verkörpert bzw. eine Zusammenführung der Interkulturellen – und der Antirassistischen Pädagogik darstellt. Das Konzept der Interkulturellen Pädagogik richtet sich an alle SchülerInnen. Im Fokus steht hierbei die Beziehungsarbeit untereinander, um eine heterogene Gesellschaft zu fördern. Bereits in meiner eigenen Schulzeit sowie dem Orientierungspraktikum habe ich erlebt, dass SchülerInnen, die sprachliche Probleme hatten oder Deutsch als Zweitsprache erworben haben und sich deshalb noch im Lernprozess befanden, aus dem regulären Unterricht herausgenommen wurden. Diese wurden in Förderkursen oder der „Regenbogenklasse“ separat im Fach Deutsch unterrichtet. Demnach diente das Konzept zwar als gut gemeinte Ausländer Pädagogik, führte aber zu einer Ausgrenzung der betreffenden SchülerInnen bezüglich ihrer Heterogenität. Dennoch konnten einige der betroffenen Kinder am Regelunterricht teilnehmen und durch direkte Sprachvorbilder lernen. Das Konzept der Antirassistischen Pädagogik ist mir aus Erzählungen der Schulzeit meines Freundes bekannt, da er eine Schule besuchte, welche das Leitkonzept „ Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ verfolgte. Auf die Wertschätzung von heterogener Vielfalt wurde besonders geachtet. In einem Praktikum vor dem Studium konnte ich ein positives Beispiel Interkultureller Pädagogik beobachten, da jeder SchülerIn einen eigenen Wochenplan in Bezug auf den persönlichen Leistungsstand bekommen hat.

Im kommenden Praktikum könnte beobachtet werden, welche Methoden im Umgang mit Heterogenität in der Lerngruppe ersichtlich werden. Darüber hinaus sollte herausgefunden werden, wie die Inklusion von SchülerInnen mit Deutsch als Zweitsprache in den regulären Unterricht gelingt.

Meiner Meinung nach ist es wichtig die Individualität und Stärken jedes einzelnen SchülerIn zu fördern. Dies gelingt, wenn die Chancen der Heterogenität genutzt werden und untereinander auf sie aufmerksam gemacht wird. Positiv hierfür finde ich das inklusive Konzept der individuellen Wochenplanarbeit, da jeder SchülerIn angepasste Aufgaben zugeteilt bekommt. Gegenseitige Hilfe der SchülerInnen untereinander wäre eine Möglichkeit das Konzept zu erweitern.

2 Antworten auf „Soziokulturelle Heterogenität“

Hallo Gianna,

in deinem Beitrag bist du verständlich auf die pädagogischen Konzepte der Dimensionen von soziokultureller Heterogenität eingegangen. Diese theoretischen Vergleichsmodelle sind wichtige Ansatzpunkte für die soziokulturelle Heterogenität im Schulsystem und der Gesellschaft. Schlüssig finde ich dein aufgeführtes Ziel der Antirassistischen Pädagogik, welches du mit dem Leitkonzept „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ verknüpft hast. Deinen Angaben zur Folge wird die Wertschätzung von heterogener Vielfalt ausdrücklich in Acht genommen. In diesem Aspekt wäre eine Ergänzung hilfreich, um nachvollziehen zu können, mit welchen Maßnahmen oder Projekten das pädagogische Konzept des Antirassismus verfolgt wird, um eine „gerechte“ Gesellschaft sowie den Abbau von Diskriminierung entgegenzuwirken. Ein weiteres Konzept ist die Ausländerpädagogik, deren Ziel, Adressaten/innen und praktische Umsetzung aufgeführt ist. Spannend finde ich deine Verknüpfung zu deiner eigenen Schulzeit und deinem Orientierungspraktikum, dass einige Schüler*innen am Regelunterricht teilnehmen konnten und einige in separaten Klassen unterrichtet wurden. Die heterogene Ausgrenzung sowie die rückführende Homogenität wird hier in der Praxis deutlich. Das behandelte Thema aus der ersten Vorlesung zur Homogenisierung als Mittel zur Herstellung von Gleichheit und somit die Zuweisung zu „besonderen Klassen“ lässt sich wiedererkennen.
Ebenso ist interessant, dass das Konzept zu deiner früheren Schulzeit und auch heute noch angewendet wird. Erkennen lässt sich auch, dass das Teilnehmen der betroffenen Schüler*innen am Regelunterricht sinnvoll ist, da diese von den Mitschülern lernen können und somit Vorbilder in der Zielsprache hätten. Das Konzept der interkulturellen Pädagogik, welches du in deinem Praktikum beobachten konntest, stellt eine gelungene Umsetzung dar. Hier wird die Heterogenität jedes einzelnen Schülers anerkannt und unterstützt, da jeder Schüler/ jede Schülerin die Möglichkeit hat in ihrem eigenen Lerntempo sowie selbstgesteuert zu lernen. Wie aus der ersten Vorlesung gelernt, wird dabei die strukturelle Vereinheitlichung und subjektorientierte Differenzierung durch die Inklusion und gleichzeitige Individualisierung als Herausforderung von Schule gut umgesetzt.

Deine Beobachtungsaufgaben für kommende Praktika sind nachvollziehbar und gerade der Aspekt, wie die Inklusion von Schülern und Schülerinnen mit Deutsch als Zweitsprache im regulären Deutschunterricht gelingen kann, stellt eine sehr interessante und aktuelle Forschung dar, die für die weitere berufliche Zukunft helfen kann.

Zu meinen Praxiserfahrungen zur Inklusion aller Schüler und Schülerinnen in einer heterogenen Schulklasse kann ich mitteilen, dass ich in diesem Aspekt positive Erfahrungen machen konnte. Geflüchtete Schüler und Schülerinnen, die neu an der Schule waren und somit Deutsch als Zweitsprache erlernen mussten, konnten in regulären Klassen ihren Platz finden. Zwar war es für einige Kinder anfangs eine Herausforderung, dennoch war die Inklusion und das Wohlbefinden jedes Schülers/ jeder Schülerin positiv beeinflusst. Die Schüler*innen konnten voneinander lernen, Sprachvorbilder finden und in der Kommunikation miteinander lernen. Als zusätzliche Unterstützung wurde der DaZ-Unterricht angeboten. Hier wird im Gegensatz zur Ausländerpädagogik eine heterogene Gesellschaft gefördert und die Beziehungsarbeit unter den Schülern unterstützt. Es zeigt sich vielmehr die interkulturelle Pädagogik, die in der Schule ihren Platz gefunden hat. Auch der interkulturelle Dialog wurde innerhalb des Unterrichts ermöglicht, da Kinder unterschiedlicher Herkunft mit verschiedenen Kulturen, Sprachen und Religionen zusammen kamen. An der Klassentür hing z.B. ein Schild mit dem Wort „Willkommen“ auf verschiedenen Sprachen. Auch ein Elterncafé diente der Zusammenarbeit mit Eltern. Hier wurden offene Unterhaltungen geführt z.B. über das Leben in Deutschland und dem Herkunftsland.

Ein etwas längerer Kommentar, dennoch vielen Dank für deinen Beitrag!

Liebe Grüße
Elena

Liebe Gianna,
ich konnte deinem Blogeintrag sehr gut folgen. Inhaltlich finde ich ihn sehr gelungen. Ich finde, dass du die unterschiedlichen pädagogischen Konzepte wie z.B. die Antirassistische Pädagogik, die Ausländerpädagogik, Interkulturelle Pädagogik sowie die Diversity Education gut dargestellt hast. Ich habe im Rahmen meines Praktikums bereits ähnliche Erfahrungen wie du mit der Ausländer Pädagogik in der Praxis gemacht. Schüler*innen mit sprachlichen Schwierigkeiten oder Schüler*innen die die deutsche Sprache noch lernen, wurden oft separat aus dem regulären Unterricht geholt. Diese Schüler*innen wurden dann in anderen Räumlichkeiten gefördert und in Deutsch unterrichtet. Dies finde ich ebenfalls sehr schade, weil ich an einer anderen Schule schon tolle Möglichkeiten kennen lernen durfte wie Schüler*innen gemeinsam am Unterricht lernen und sich so gegenseitig als Sprachvorbilder dienen. Als ein kleines Beispiel wurde allen Schüler*innen in dieser Klasse in der Freiarbeit immer die Möglichkeit gegeben unterschiedliche Sprachspiele zu spielen. Schüler*innen welche die Sprache noch nicht beherrschten bekamen im Unterricht unterstützendes Material und viel Unterstützung von den anderen Schüler*innen und Lehrkräften. So hat die gesamte Klasse am Unterricht teilgenommen. Auch im Fach Mathematik konnten die Schüler*innen sich untereinander Unterstützen und sich beim lernen der Aussprache der Zahlen helfen.
Ich persönlich war als Schülerin in der 5. Klasse an einer Schule, welche zu der Zeit zu einer „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ wurde. Vor allem in der Zeit als die Schule zu dem Netzwerk eingestiegen ist haben wir uns sehr viel über Vielfältigkeit, Diskriminierung und vor allem Mobbing ausgetauscht. Auch danach war das Thema in den verschiedenen Unterrichtsfächern und auch im Alltag sehr präsent. Wir haben verschiedene Projekte durchgeführt. Das Konzept der individuellen Wochenplanarbeit habe ich bisher leider noch nicht kennenlernen können. Ich denke aber, dass es als gute Möglichkeit dient die Schüler*innen sehr individuell fördern zu können.
In der vorherigen Wochenaufgabe zum Thema Heterogenität habe ich mich damit auseinandergesetzt, wie die verschiedenen (Mutter-)Sprachen der jeweiligen Schüler*innen im Unterricht und Schulalltag von Bedeutung sind. Es sind in einer Schulklasse oftmals viele Schüler*innen mit unterschiedlicher Herkunft. Während der Bearbeitung der Aufgabe habe ich mich daran erinnert, dass wir bei einer Lehrerin gelernt haben uns auf verschiedenen Sprachen zu begrüßen, zu verabschieden etc. So wurde uns die Vielfältigkeit aller Sprachen nähergebracht und wir hatten die Möglichkeit uns auch darüber hinaus auszutauschen. Ich glaube das könnte als gute Möglichkeit dienen, die Schüler*innen für die Vielfältigkeit aller zu sensibilisieren. Ich glaube es ist vom großen Vorteil, wenn man sich im gesamten (Schul-)Alltag mehr für die verschiedenen Sprachen „öffnet“ und die Vielfältigkeit und Heterogenitöt im Alltag lebt.
Liebe Grüße, Jana

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