Empirische Forschung zu Heterogenität im Unterricht

In der vierten Sitzung der Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität in der Schule“ ging es um empirische Forschung zu Heterogenität. Dr. Christoph Kulgemeyer präsentierte uns interessante Fakten zum Thema Leistungsheterogenität.

Besonders eindrucksvoll war dabei für mich eine Studie zu äußeren Differenzierung (Unterteilung in Leistungsniveaus); die Studie hat belegt, dass leistungsstarke Schülerinnen und Schüler (SuS) einen kleinen Vorteil haben, wenn sie in homogenen Gruppen lernen, leistungsschwächere SuS jedoch einen starken Nachteil haben, wenn diese in homogenen Gruppen lernen. Außerdem wurde mir deutlich, dass SuS über unterschiedliche Wissensbereiche verfügen (Wissensbasis) und verschiedene Lerngeschwindigkeiten haben (Kognition). Eine gute Lehrkraft muss diese Fakten berücksichtigen und ihren Unterricht dementsprechend gestalten.

Mein persönlicher Eindruck aus meiner Schulzeit ist, dass ein Mix aus Frontalunterricht und gelegentlicher Gruppenarbeit am effektivsten ist. Die Art des Unterrichts muss zur Lehrkraft passen (Authentizität) und die Stärken und Schwächen der SuS berücksichtigen. Die empirischen Untersuchungen aus der Vorlesung haben uns gezeigt, dass es in erster Linie auf eine gute Struktur ankommt. Das Unterrichtsmuster sollte sich an den SuS orientieren.

In meiner morgigen Englischstunde (Mittelstufe) würde ich die SuS in Kleingruppen eine Landkarte von Großbritannien bearbeiten lassen. Ziel ist es, den verschiedenen Regionen Eigenschaften zuzuordnen (sprachlich, historisch, kulturell, kulinarisch). Die Schülergruppen werden dafür gelost, sodass keine Unterteilung in Leistungsniveaus stattfindet. Jeder Schülerin/ jedem Schüler wird dann die Möglichkeit gegeben, sich individuell Unterstützung durch Hilfekarten zu suchen. Die Karten bieten verschiedene Unterstützungsniveaus, die die SuS selbst wählen können. Am Ende der Stunde soll die Aufgabe gemeinsam besprochen und die Arbeitsweise reflektiert werden.