Problematik des Urheberrechts©

Hallo zusammen!

Ich habe mich für die dritte Aufgaben-Variante entschieden und werde hier meine Gedanken zu den Konzepten der Kulturflatrate, Internetsperre und des Creative Commons niederschreiben.

Zunächst einmal eine kurze Einleitung für diejenigen, die sich mit dieser Aufgabe nicht weiter befasst haben: Jedes dieser Konzepte gilt (bzw. galt zu dem Zeitpunkt der Veröffentlichung des Einführungs Videos) als eine mögliche Lösung des Urheberrecht-Problems, welches sich durch die Etablierung des „Internets 2.0“ stark verschärfte.

Das Konzept der Kulturflatrate besagt im Großen und Ganzen, dass jeder Internet Nutzer eine Pauschalabgabe leisten müsste, welche der Provider (oder ggf. eine eigens dafür benannte Verwertungsorganisation) erhalten würde. Diese Summe würde dann in Anteilen an die Verfasser der Medien weitergeleitet werden. Im Video ist dabei die Rede von „etwa 5 bis 10 Euro“, welche monatlich abgegeben werden müssten. Dafür gäbe es jedoch keine Urheber-Probleme im Netz mehr, da alle Inhalte für jeden Nutzer frei verfügbar wären.

 

Beim Creative Commons handelt es sich um eine Organisation, welche es bereits seit Anfang der Jahrtausendwende gibt. Bevor ich das ganze mit meinem Halbwissen in umgeschriebener Form wiedergebe, gebe ich euch hier einen Auszug des zugehörigen Wikipedia-Artikels:

„Sie veröffentlicht verschiedene Standard-Lizenzverträge, mit denen ein Autor der Öffentlichkeit auf einfache Weise Nutzungsrechte an seinen Werken einräumen kann. Diese Lizenzen sind nicht auf einen einzelnen Werkstyp zugeschnitten, sondern für beliebige Werke anwendbar, die unter das Urheberrecht fallen, zum Beispiel Texte, Bilder, Musikstücke, Videoclips usw. Auf diese Weise entstehen Freie Inhalte.

[…]

Einige CC-Lizenzen schränken die Nutzung relativ stark ein, andere wiederum sorgen dafür, dass auf das Urheberrecht so weit wie möglich verzichtet wird. Veröffentlicht jemand beispielsweise ein Werk unter der Lizenz CC-BY-SA, dann erlaubt er die Nutzung durch andere Menschen unter der Bedingung, dass der Urheber sowie die betreffende Lizenz angegeben werden. Darüber hinaus darf der Nutzer das Werk unter der Bedingung verändern, dass er das bearbeitete Werk unter derselben Lizenz veröffentlicht. Das ist die Lizenz, die Wikipedia verwendet.“

Bei dem dritten vorgeschlagenen Konzept handelt es sich um die Einführung von Internetsperren, welche vom Access-Provider (also dem Anbieter, von dem wir Nutzer direkt den Internetzugang beziehen) eingerichtet werden sollen, sofern es zu mehrfachen vermerkten verstößen gegen die Urheberrechte kommen soll. Das heißt, dass hier eine strenge (bzw. noch strengere) Überwachung der konsumierten Inhalte eines jeden stattfinden soll, um etwaige Verstöße aufzuspüren und zu bestrafen. Dieses Konzept ist erst vor kurzen vor dem Bundesgerichts Hof besprochen und (in Teilen) angenommen worden. Hier dazu ein kurzer Tagesschau-Beitrag auf YouTube des Users „DieAbmahnIndustrie“, falls ihr darüber ein wenig mehr erfahren wollt.

 

Soviel erstmal zur Einführung, nun folgt die eigentliche Aufgabe, nämlich meine eigene Meinung zu diesen Konzepten zu verfassen:

Ersteinmal muss ich sagen, dass es kaum etwas gibt was mich persönlich mehr nervt als diese Urheber-Debatten und Regelungen und ich bin froh, dass ich nicht der Verantwortliche für solche Probleme sein muss, da es, um das einmal vorne wegzunehmen, für mich keine vernünftige Lösung gibt, in der nicht zumindest eine Seite sehr schlecht bei weg kommt. Aber ich fange mal mit der „Kulturflatrate“ an. Im Grunde genommen halte ich die Idee dahinter für sehr gut aber auf der anderen Seite auch äußerst naiv. Auf der einen Seite werden so nämlich in der Theorie jegliche Urheber Probleme gelöst. Man zahlt einen Pauschalbeitrag und muss sich keine Gedanken mehr machen, was man sich aus dem Internet kopiert. Dieser Beitrag könnte meiner Meinung auch bei 20€ oder mehr liegen, sofern diese Flatrate auch wirklich auf alle Gebiete greift. Und da ist auch schon das erste Problem: Wollen sich überhaupt alle Künstler, Autoren, Entwickler etc. daran beteiligen? Ich stelle mir hier eine ziemliche Ertragseinbuße vor. Natürlich kommt so deutlich mehr Geld zusammen, da auch Leute, die sich kein Stück für Musik interessieren und diese Abgaben nur leisten, um Fotographien aus dem Netz zu laden, eben auch die Adeles und Taylor Swifts mitbezahlen müssten. Trotzdem wäre diese wenn überhaupt dann nur für die großen Namen lukrativ. Relativ unbekannte Indie Künstler (ich beziehe mich hier vor allem auf die Musikbranche, dies gilt aber eigentlich für alle Bereiche), welche darauf angewiesen sind, dass treue „Anti-Mainstream“ Fans ihre Alben kaufen und sie sich so weiterentwickeln können, würden deutlich auf der Strecke bleiben. Desweiteren betrifft diese Flatrate ja sämtliche Bereiche medialer Erzeugung. Da die Kosten bei Zeitschriften und Videospielen ja deutlich auseinander gehen können, sehe ich hier eine starke Unverhältnismäßigkeit. Ich denke nicht, dass der Wirtschaftsmagazin-Leser gerne so viel zahlen möchte, wie der leidenschaftliche Zocker. Außerdem wird es auch garantiert hier schnell andere Möglichkeiten auf dem Markt und/oder Schwarzmarkt geben, die eine solche Flatrate unnötig machen würden.

Da sollte man sich lieber auf Cloud/Streaming Portale beschränken wie Spotify oder Netflix. Hier haben die Nutzer die Wahl, für welche Art Medien sie einen Beitrag zahlen wollen und brauchen dadurch auch überhaupt keine illegalen Downloads mehr. (Ob das auch für die Verfasser und Herausbringer vorteilhaft ist, kann ich nicht sagen).

Ich glaube beim Konzept der „Internetsperren“ sollte klar sein, dass dies eine Methode ist, welche stark gegen die Datenschutzrechte verstoßen würde. Man könnte meinen, dass die Menschen direkt auf den Zaun gesprungen wären, bei einer neuen Gesetzeskundgebung wie weiter oben in dem verlinkten Video erwähnt, da es doch andauernd Demonstrationen gegen NSA etc. gibt. Aber entgegen dessen blieb dieses Gesetz eher unkommentiert und kaum jemand hat davon gehört… Abgesehen davon finde ich auch diese Methode sehr naiv, da es defintiv möglich sein wird mehr oder weniger einfach diese Sperren zu überwinden. Auch müssten für die gesamte Einrichtung dieser Methode schon einige Euros fließen (was aber auch bei der Kulturflatrate der Fall wäre.) Vorteile von Internetsperren sind relativ schwer zu finden, da ich auch denke, dass selbst die Künstler dadurch nicht sonderlich viel mehr verdienen dürften. Und wie im Einführungs-Video am Ende bereits schön beschrieben wurde, müsste so dann auch bald der private Haushalt kontrolliert werden, ob nicht jemand mit seinem Kumpel ein paar DVD´s tauscht. Selbst die Provider dürften nicht das größte Interesse haben, in dieses Problem mit einbezogen zu werden und sich bei ihren Kunden durch Verteilung von Sperren unbeliebt zu machen.

Bei „Creative Commons“ bin ich mir relativ unsicher. Die Idee dahinter ist sicherlich gut und es wird ja auch schon angenommen aber ich sehe hier nicht das Potenzial, eine Methode gegen die Urheberrechtsprobleme zu werden. Viele Künstler stellen ja bereits selber ein paar freie Song zur Verfügung als „Anreiz“ für die Fans, das gesamte Album zu kaufen. So richtig nachvollziehen kann ich das Prinzip dieses Konzepts in Bezug auf die Problemlösung allerdings nicht.

Arriviederci!

 

 

 

 


Quellen:

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Creative_Commons
  2. https://www.youtube.com/watch?v=FR5SXQTuO4A
  3. https://www.youtube.com/watch?list=PLacb-GPiSHihEhaxrINjZ8vbfOdf6vhPn&v=GRKiZFkgzqE

 

 

 

4 Gedanken zu „Problematik des Urheberrechts©

  1. Hallo Niklas,

    ein sehr informativer und lesenswerter Blogbeitrag, den du da verfasst hast. Du hast den Beitrag gut strukturiert und gerade die Ausführungen vorab machen den Beitrag so informativ.

    Weiter so!

  2. Hey!
    Dein Beitrag ist sehr ausführlich und gut strukturiert.
    Mir gefällt gut, dass du am Anfang einen Einstieg in das Thema gegeben hast, für diejenigen die sich nicht mit dem Thema befasst haben. Weiter so!
    Silvia

  3. Pingback: eSTUDI-E1 | Reflexion | #eSTUDI

  4. Hallo,

    super Blogeintrag, vor allem die Kritik.

    Bei der Kulturflatrate könnte man das Argument der Verteilungsschlüssel verwenden: Je mehr ein Angebot wahrgenommen wurde (gemessen an Streamingzahlen, TV-Anteile usw.), desto mehr wird es berücksichtigt. Dies würde möglicherweise zu Verhältnissen wie im Fußball oder der Formel 1 führen, wo die Besten das meiste Geld bekommen und der große Rest wenig.

    Bei den Internetsperren hast du die meisten und besten Argumente benannt. Sollte dies so eingesetzt werden, kann ich mir gut die Entstehung eines neuen heimlichen und anonymen Netzwerks vorstellen (so ähnliche wie z.B. das Darknet), was diese Maßnahmen ad absurdum führen würde.

    Bei den CC hast du als Künstler den Vorteil, dass es alle hören oder sehen können. Die Köder können funktionieren, müssen aber nicht. Vor allem in der Fachwelt ist so eine Veröffentlichung mehr Aufmerksamkeit gewiss, eben weil sie alle nutzen können. Die monetäre Ansicht steht bei diesem Prinzip auf jeden Fall im Hintergrund (zumindest solange alles von dir als Künstler im CC verfügbar ist).

    Gruß Marco

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