Der Verkäufer kommt aus einer ganzen Verkäuferfamilie. Er erzählt mir, dass bereits 1960 das erste Familienmitglied auf dem Markt stand, auf dem ich jetzt stehe.
Es ist 9:00 Uhr Morgens und eiskalt. Das Gemüse auf dem Stand sieht aus, als wäre es aus einem anderen Bild hineinretuschiert. Es leuchtet grell und frisch im morgendlichen Licht. Der Verkäufer mir gegenüber strahlt mich erfreut an, als ich mein Interesse an regionalen Lebensmitteln bekunde. Mit seiner grünen Schürze und dem Wollpullover macht er jedem Bilderbuchverkäufer Konkurrenz.
„Seit 1930, ja. Mein Großvater hat das Geschäft eröffnet. Und jetzt stehe nunmal ich selbst hier.“ Er brummt zufrieden. Jeden Montag bis Samstag verkauft er mit seinem Vater die Wahren, meist regionale Lebensmittel, immer saisonal, von 8:00-13:00 Uhr. Als ich frage, wann sie denn bereits auf dem Markt ankommen würden, lacht er und ich gähne allein bei dem Gedanken um 5:00 Uhr aufzustehen. „Eine 35 Stundenwoche ist es nicht, aber es lohnt sich. Frische Luft und frische Leute, verstehst du.“ Er lacht wieder.
Italienischer Super-Mangold
Woher seine Wahren kommen, möchte ich als nächstes Wissen. Seine vorherige Antwort war mir etwas zu schwammig. „Vom Großhändler, aber wir achten immer darauf, woher er die bekommt. Wir wollen schon regional bleiben. Der Mangold ist aber aus Italien.“ Ich muss etwas verdutzt auf den bereits bezahlten Mangold in meinem Beutel geschaut haben, denn er fügt hinzu: „Du, den Mangold aus Deutschland hätten wir gar nicht mehr gebrauchen können. Der ist hinüber. Ist nur so groß“ Er hält seine Hände etwa 20 cm weit voneinander entfernt vor seine Brust. Stolz erklärt er, dass aber die anderen Gemüsesorten dafür aus der Region kommen würden, die könne man gut einlagern. Nur den Mangold eben nicht.
Der Italienische Super-Mangold hat dafür aber auch einen stolzen Preis. Er kostet 3,80€ das Stück.
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