Umgang mit Heterogenität RV03

1. Im Rahmen der Geschlechter-Heterogenität wäre mein Vorschlag, dass die empirischen Studien zur geschlechterabhängigen Verteilung von Aufmerksamkeit im Unterricht durch die Lehrkraft beachtet werden sollten. Da Jungen durchschnittlich mehr Aufmerksamkeit erhalten als Mädchen, sollten die Lehrkräfte sich aktiv bemühen, um Mädchen erhöhte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, da diese den Lerneffekt steigert. Ein zweiter Vorschlag zur Geschlechter-Heterogenität wäre die individuelle Anpassung von Unterrichtsinhalten und Aufgaben, basierend auf den Interessen der Schüler. Wie empirische Studien zeigten, bevorzugen Mädchen in den naturwissenschaftlichen Fächern Themen wie ,,Menschlicher Körper“ oder,,Erstaunliche Phänomene“, während Jungen das Thema ,,Technik“ bevorzugen. Eine Anpassung der Lehrinhalte an diese Interessen, beispielsweise durch mehrere Klausurvarianten oder Arbeitsblätter, würde das Interesse der Schüler und somit ihre Lernfähigkeit erhöhen.

2. Ich persönlich habe naturwissenschaftlichen Unterricht dann am meisten genossen, wenn die Lehrkraft anschaulich, beispielsweise durch Vorführexperimente, die Unterrichtsinahlte präsentiert hat. Diese Methode, kombiniert mit Vorträgen der Lehrkraft und der Möglichkeit zur häufigen mündlichen Beteiligung, haben bei mir stets den besten Effekt gehabt. Im Kontrast dazu waren offene Experimente oft voller Ablenkungen und Unklarheiten, sodass das Experiment keinen Lerneffekt hatte, ein empirisch erforschtes Phänomen, welches ebenfalls in der Vorlesung genannt wurde.

3.

Aufgabe: Zwei Züge Fahren Auf einer 300m langen Schienenstrecke einander entgegen. Zug 1 bräuchte normalerweise 150 Sekunden um diese Strecke abzufahren, während Zug 2 nur 75 Sekunden braucht. Nach wie vielen zurückgelegten Metern kollidieren die Züge jeweils?

Hilfe 1: Skizziere die Strecke und schreibe dir alle Daten nebeneinander auf, die dir bekannt sind.

Hilfe 2: Vergleiche die Zeit, die die Züge benötigen mit der länge der Strecke. Fällt dir bei den Zahlen eine Verbindung auf?

Hilfe 3: Es ist auch möglich jede Sekunde einzeln nachzuvollziehen und die Züge jeweils um ihren m/s-Wert nach vorne zu bewegen, bis sie zusammenstoßen.

Hilfe 1 soll lediglich dem Schüler bildlich vor Augen führen, was ihm zur Verfügung steht. Oft ist es schon hilfreich, sich alles geordnet aufzuschreiben, sodass der Lösungsansatz sichtbar wird. Hilfe 2 soll einen konkreteren Hinweis geben, damit die Schüler sehen, dass sich Strecke und Zeit gut durcheinander teilen lassen. Dies führt sie einen Schritt näher zur Lösung. Hilfe 3 basiert auf den anderen beiden Hinweisen und zeigt einen Ansatz zum lösen der Aufgabe, der mit Sicherheit funktioniert, jedoch ein wenig Zeit in Anspruch nimmt. Dennoch hat der Schüler beim lösen der Aufgabe ein Erfolgsgefühl und die Grundsätze der Geschwindigkeit verstanden. Ob diese Hinweise wirklich hilfreich sind, zeigt sich bei der Quote der Schüler, die die Aufgabe lösen konnten. Darüber hinaus sollte im Klassenraum eine Atmosphäre bestehen, bei dem kein Schüler Angst davor haben muss, sich einen Hinweis holen zu müssen.

4. Leistungsstärkere Schüler mit leistungsschwächeren Schülern zusammen arbeiten zu lassen zeigt einen bedeutsamen Anstieg in der Lernfähigkeit der leistungsschwachen Schüler. Außerdem bietet die Unterrichtsform der direkten Instruktion einen durtlichen Vorteil für die leistungsschwachen Schüler und ist dennoch kein Nachteil für die Leistungsstarken. Schüler fühlen sich nur bei schlecht strukturiertem und wenig individualisierten Unterricht überfordert. Sind diese Voraussetzungen allerdings gegeben, können alle Schüler gleich gut auf unterschiedlichen Niveaus lernen.

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