Umgang mit Heterogenität RV09

1 . (Option 2)

Pro: Die Autorin beschreibt, dass sich durch den Erwerb des Titels ,,Rabbinerin“ zwar in ihren Pflichten nicht viel geändert hat, es jedoch eine enorme Ehre ist und sie sich nun als Autoritätsperson ernster genommen fühlt. Sie behauptet, dass man bestimmte Themen mit einer Rabbinerin besser besprechen kann, als mit ihrem männlichen Gegenstück. Außerdem begründet sie ihre Position mit der Tora, indem sie sich auf die Figur der Debora bezieht und damit besagt, dass sie nur den Willen des Volkes als Legitimation brauche.

Contra: Die Autorin des Contra-Texts behauptet, dass Nachkommen von sozial fortschrittlichen Juden/Jüdinnen immer ein gewisses Vermächtnis auferlegt wird, weswegen sie sich fürchten und teilweise sogar zu anderen Religionen konvertieren. Ebenfalls sagt sie, dass es auch keine leichte Aufgabe wäre sich sowohl um die Gemeinde als Rabbinerin zu kümmern und gleichzeitig der eigenen Familie die Hingabe und Zuwendung zu geben, die sie braucht. Außerdem behauptet sie, dass es mehr Wege gibt sich für die Gemeinde einzusetzen als im Amt einer Rabbinerin.

2. Die interne Diversität wird allein schon durch die Existenz dieser zwei Meinungen deutlich. Wäre die Religion einheitlich, müssten schließlich alle zu einer ähnlichen Annahme gelangen. Da aber das Judentum verschiedene Auslegungen hat, finden wir hier verschiedene Meinungen und Ansätze vor. Dass Religion von Geschichte und sozialer Strukturen abhängig ist wird im text auch impliziert. So ist ja die Erscheinung einer Rabbinerin ein Phänomen, welches erst durch jahrhundertelanges Streben nach Frauenrechten möglich gemacht wurde. Auch die von der zweiten Autorin angesprochene Legacy bezieht sich auf historisch fortschrittliche Juden und ihr Vermächtnis (im Text ,,Legacy“), welches die nachkommende Generation – wenn auch negativ – geprägt hat.

3. Ich selbst würde mich eher zur Pro-Seite zuordnen, sehe aber auch kein Problem mit den Argumenten von Frau Konnik. Ich sehe es nun mal persönlich so, dass Religion und soziale Strukturen stark abhängig voneinander sind und dass auch sein sollten. Warum sollten Religiöse Gemeinden als einzige gesellschaftliche Gruppierung der Zeit ,,hinterherhinken“? Wenn eine Frau heutzutage Rabbinerin werden möchte, dann sollte sie das werden können. Sie sollte sich dafür nicht schämen müssen, geschweigedenn sozialer Ausgrenzung zum Opfer fallen. Wir alle, egal ob Jude/Jüdin oder nicht, haben ein Recht darauf, das zu werden, was wir werden wollen und unsere Existenz voll auszuleben.

4. Ich kann den Schüler natürlich nicht dazu zwingen, zu kommen. Jedoch würde ich versuchen den Schüler vielleicht nach dem Unterricht alleine zu erwischen und ihm lediglich näherzulegen sich das anzuhören, was die Rabbinerin zu sagen hat. Ob er dann kommt oder nicht ist seine Sache. Ich habe meinen Wunsch ihm gegenüber klar ausgedrückt. Sollte er kommen und sich störend verhalten würde ich ihn vielleicht sogar bitten in den Dialog mit der Rabbinerin zu gehen und seine Position ihr gegenüber auszudrücken. Sie wird es vermutlich nicht als bösartig auffassen, sondern als möglichkeit sehen, einen jungen Menschen zu bereichern, indem sie ihre Argumente aufzählt.

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