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Fragestellung:

  1. Fassen Sie die für Sie wichtigsten Einsichten, die Ihnen diese
    Perspektive eröffnet hat, zusammen.
  2. Welchen Beitrag leistet Ihrer Meinung nach eine solche – auch
    kritische Sichtweise – auf die mit Individualisierung verbundenen
    Herausforderungen und Probleme für die Reflexion des Umgangs mit
    Leistungs-Heterogenität im Unterricht?
  3. Welche Fragestellungen könnten aus einer solchen Sicht in der Beobachtung von Unterricht in
    Praktika entwickelt werden

 

1.

In der RV4 wurde zusätzlich zu den bekannten Unterrichtstypen das Modell der Individualisierung im Unterricht dargestellt. Dieses bietet SuS, im vergleich zum Frontalunterricht oder der Differenzierung im Unterricht, die Möglichkeit im eigenen Lerntempo, und bezogen auf eigene Interessen zu lernen, wobei die eigenen Talente eingesetzt werden können. Auf den ersten Blick ist dieser Ansatz gut. Er birgt jedoch die Gefahr, dass durch die Separation verschiedener SuS schnell ersichtlich ist, wer wenig Förderung braucht und wer stark förderbedürftig ist. Dies könnte zur sozialen Abgrenzung einzelner SuS führen. An dem Fallbeispiel aus der Vorlesung sieht man, dass so ein System bereits scheitert, sobald mehrere SuS die permanente Aufmerksamkeit der Lehrperson benötigen. Diese volle und ungeteilte Aufmerksamkeit kann ein Lehrer niemals einem einzelnen Schüler widmen. Sobald es mehr als einen solchen Schüler gibt ist dieses Prinzip rein mathematisch schon nicht mehr lösbar.

2.

Es ist wichtig jede Unterrichtsstruktur kritisch zu hinterfragen, damit alle SuS optimal gefördert werden können. Durch das Hinterfragen und Auseinandersetzen mit der Unterrichtsstruktur kann herausgefunden werden, welche Anforderungen an Unterricht und Lehrer die SuS besitzen. Wie bereits in Aufgabe 1 beschrieben, bringen alle Unterrichtsformen verschiedene Vor- und Nachteile, so auch der individualisierte Unterricht. Nachteile einzelner Strukturen die in der Theorie zu Problemen führen, können in der Praxis jedoch irrelevant sein. Somit muss untersucht werden, wie der Unterricht in der Realität letztendlich am besten zu führen ist.

3.

  • Inwiefern treten Probleme aus der Theorie in der Praxis auf?
  • In welcher Form kann der Unterricht individualisiert werden?
  • Kann eine einzelne Lehrkraft dauerhaft allen Anforderungen der verschiedenen SuS gerecht werden?
  • In der Theorie werden durch den individualisierten Unterricht mehr Lehrkräfte benötigt. Entspricht das der Realität und kann das auch umgesetzt werden?
  • Ist dieser Unterricht in höheren Klassenstufen sinnvoller als in niedrigeren?
  • Kann so ein System in der Realität bei Klassengrößen bis zu 30 SuS bestehen?
  • Gibt es eine einfache Methode um als Lehrkraft zu kontrollieren, ob jede/r SuS genügend Aufmerksamkeit bekommt?