Betrachtet man die Entwicklung von Mode über die verschiedenen Generationen hinweg, fällt ohne Zweifel auf, dass Kleidung stets im Wandel ist und damalige Mode mit heutiger kaum noch zu vergleichen ist. Mode in der Form, wie wir sie heute kennen, gab es aber noch nicht immer.
Wo liegt der Ursprung?
Der Ursprung von Kleidung liegt sehr weit entfernt. Die erste Form der Kleidung entstand circa vor 35.000 Jahren. Menschen in der Steinzeit entwickelten Körperbedeckungen aus Tierhäuten, Pflanzenfasern und anderen Materialien, mit dem Zweck sich vor verschiedenen Umwelteinflüssen wie Kälte zu schützen. Kleidung musste also effektiv und nicht ansprechend und individuell sein.
Die Jahrhunderte und -tausende danach entwickelte sich Kleidung vor allem zu einem Statussymbol, mit dem insbesondere wohlhabende Menschen ihren sozialen Status preisgaben. Auch die traditionelle Kleidung zahlreicher Kulturen entwickelte sich.
Aber der Begriff „Mode“ wie er heute genutzt wird, mit saisonal wechselnden Kollektionen und der Einbindung der neusten Trends, entwickelte sich erst im Jahre 1858 in Frankreich, Paris.
Die Idee der Öffnung eines Modehauses, in dem in regelmäßigen Abständen Modekollektionen an Mannequins ausgestellt werden, kam erstmals von Charles Frederick Worth und stellt den Beginn handgefertigter Mode dar (Haute Couture). Diese Mode konnte sich allerdings nur die Oberschicht leisten. Denn so wie heute, galten auch damals schon Designer Marken für einen hohen gesellschaftlichen Status.
Erschaffer der „Prêt-à-Porter Mode“1 dagegen ist unter anderem Yves Saint Laurent, welcher in den 60er Jahren als erster Designer, seine Mode in Standardgrößen als Massenmode auf den Markt brachte und die Modewelt entscheidend veränderte.
Heutzutage ist es selbstverständlich, dass es Mode in verschiedensten Preiskategorien, Schnitten, Stoffen und Mustern gibt. Es sind keine Grenzen mehr gesetzt. Die meisten Menschen haben die Möglichkeit ihre Kleidung frei nach ihrem Geschmack auszuwählen, weshalb Kleidung heute etwas sehr persönliches ist und einen ersten Eindruck über einen Menschen schafft.
Eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Mode Geschichte ist in dem hier gebotenem Umfang nicht möglich, weshalb ich den Einblick wirklich besonders kurz halten muss. Was aber anhand des kurzen geschichtlichen Einblicks hoffentlich deutlich wird ist, dass sich Kleidung von einem Zwecksgegenstand zu einer Art nonverbalem Kommunikationsgegenstand entwickelt hat, mit dem jeder Mensch seine persönlichen Vorlieben ausdrücken kann.
Wie hat sich der Selbstausdruck durch Kleidung über die Generationen verändert?
Verschiedene Faktoren, wie kulturelle und technologische Einflüsse, haben den Selbstausdruck durch Kleidung über die Generationen verändert.
Der Beginn
In ganz früheren Zeiten war die individuelle Wahl der Kleidung überhaupt gar keine Möglichkeit. Kleidungen und Outfits durften nicht frei von TrägerInnen ausgewählt werden, da eine Uniformität bezüglich Geschlechts, Klasse und Ethnizität herrschte. Kleidung war intensiv von Traditionen und gesellschaftlichen Normen bestimmt. Es gab keinen Individualismus.
60er, 70er und 80er
Erst später, insbesondere in den 60er, 70er und 80er Jahren, wurde Kleidung wirklich zu einem Mittel des Selbstausdrucks, mit welchem die eigene Identität ausgedrückt werden konnte. Das lag insbesondere an der Entstehung und Verbreitung verschiedener Subkulturen, wie Hippies (späte 60er Jahre) und Punks (70er). Denn die Musikszene und Politik, beeinflussten die Mode sehr ausschlaggebend. Außerdem sind die 70er Jahre für die Vermischung verschiedener Kulturen bekannt. Es herrschte so viel Individualität wie noch nie zuvor.
2010er
Die 2010er Jahre stellten wiederum eine ganz andere Veränderung dar. Trends, die sich auf den für die Menschheit noch brandneuen sozialen Medien schnell verbreiteten, standen in diesem Jahrzehnt besonders im Fokus. Mit dem Wunsch „Trendy“ zu sein, entwickelte sich langsam der schnelle Konsum (Massenkonsum) von Kleidung, um Teil der meist recht kurzlebigen Trends (Mikro Trends) zu sein. Die aufgebaute Individualität ging sozusagen wieder ein bisschen zurück.
2020er
Online Shopping und Social Media-Trends fördern in den 2020er Jahren zwar weiterhin den Massenkonsum von Fast Fashion, zugleich steht dieses Jahrzehnt aber auch für eine Erkenntnis und einen wichtigen Schritt der Modegeschichte.
Denn die nachhaltige Produktion und der nachhaltige Konsum von Kleidung werden immer intensiver diskutiert und berücksichtigt. Viele Menschen versuchen der Umwelt zuliebe, ihren Konsum zu reduzieren und nachhaltigere Optionen wie Second-Hand Läden oder Apps wie Vinted und Ebay zu nutzen.
Auch Trends werden immer häufiger hinterfragt. Anstatt die sozialen Medien nur als „Trendkatalog“ zu betrachten, der nachgeahmt werden soll, nutzen Menschen Soziale Medien viel mehr dazu, um sich und andere zu inspirieren. Auf den Sozialen Medien sind eine Vielzahl verschiedener Kleidungsstile und passenden Trends zu finden.
Resultat
Im Ganzen lässt sich sagen, dass die Kleidung eines Menschen, von Faktoren wie individuellem Interesse, kulturellem Einfluss und Trends bestimmt wird.
Was beeinflusst heutzutage den individuellen Stil?
- Persönlichkeit, Identität (Hobbys und Interessen)
- Lebensstil (zB: Nachhaltigkeit oder Luxus)
- (Mode-)Trends (Social Media)
- Komfort und Funktionalität
- Kultur
1: „Prêt-à-porter“ = Ist der Gegensatz zur Haute Couture Mode, da diese in Standardgrößen existiert und nicht maßgeschneidert ist