Bei der Frage, ob die sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht eine Chance oder eine Herausforderung ist, bin ich der Meinung, dass sie beides ist. Alle Schüler haben bzw sollten die gleiche Möglichkeit haben sich Wissen anzueignen. Da die Fremdwörter sowohl von Schülern mit wenig Deutschkenntnissen als auch von Schülern, die die deutsche Sprache perfekt beherrschen gelernt werden müssen, bestehen für jeden die gleichen Chancen. Außerdem ist es durch die Vermittlung von z.b. Diagrammen, Bildern und Tabellen leichter den Schülern etwas zu vermitteln. Denn auch ohne viel Sprache werden anhand dieser Methoden Inhalte des Unterrichts weitergegeben. Es ist daher leichter dem Unterricht zu folgen und zu verstehen, wenn man etwas deutlich vor Augen hat. Jedoch entsteht auch eine Art Herausforderung, da die Lehrer es zur Aufgabe haben, passende Methoden zu erstellen, nach denen jedes Kind die Chance hat, sich das Wissen anzueignen. Dabei muss man natürlich bedenken, dass dies sehr schwer werden kann, wenn ein Kind kaum Deutschkenntnisse besitzt. Abschließend lässt sich sagen, dass durch eine gute Durchführung und Planung des Unterrichts alles möglich ist. Momentan sehe ich es daher sowohl als Chance aber auch als Herausforderung.
Liebe Theresa,
ich gebe dir vollkommen Recht, dass sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht sowohl Chance als auch Herausforderung sein kann. Grundsätzlich finde ich die Fragestellung nicht optimal, da sich dieses Begriffspaar nicht gegenseitig ausschließt. Man kann eine Chance ergreifen und dies gleichzeitig als Herausforderung wahrnehmen.
Sprachliche Heterogenität ist im Unterricht immer eine Herausforderung, im naturwissenschaftlichen Kontext, kann diese von Lehrkräfte jedoch einfacher gemeistert werden als beispielsweise im Deutschunterricht. Viele lateinische Fachbegriffe werden möglicherweise von SchülerInnen, die eine romanische Sprache als Familiensprache verwenden leichter verstanden, als von SchülerInnen deren Erstsprache Deutsch ist.
Ohnehin kommt es im naturwissenschaftlichen Kontext, weniger auf sprachliche Feinheiten, Kontext oder Wortwitz an. Sprache ist vor allem Denominator für einzelne Begrifflichkeiten. Sobald diese einmal verstanden wurden, ist die sprachliche Hürde wohl überwunden und man kann sich der „Sache“ zuwenden. Anders als in der Geisteswissenschaft, wo ja die Sprache an sich oft Forschungsobjekt ist und man sich auch Metasprachlich mit ihr auseinandersetzt.
Natürlich kann es herausfordernd sein, sprachlicher Heterogenität gerecht zu werden. Parallel zum eigentlichen Inhalt muss der Lehrer immer darauf achten, dass Texte und Termini von allen Schülern verstanden wurden. Es fügt dem Unterricht praktisch eine zweite Ebene der Aufmerksamkeit hinzu.
Liebe Grüße,
Stefan