Gestresst durchs Studium!

Ich kann nicht mehr. Es ist zu viel. Wie soll ich das nur schaffen?

Wer sich diese Dinge noch nicht während der Studienzeit gedacht hat, hat höchstwahrscheinlich keinen übervollen Stundenplan oder einen zeitintensiven Nebenjob. Oder vielleicht auch einfach ein stressresistentes Gen im Körper, von dem sich andere nur zu gerne eine Scheibe abschneiden würden. Abzuschalten ist eine Kunst. Das habe ich während meines Studiums gelernt. Denn ist gar nicht so einfach sich bewusst Zeit für sich selbst freizuschaufeln, abseits von Verpflichtungen für das Studium, den Nebenjob und Freunden oder der Familie. Viel zu schwer wiegt das Gewissen, das einen plagt, wenn doch mal etwas liegen bleibt, das eigentlich unbedingt fertig werden müsste – noch heute, am besten gleich!

Immerhin, sagt man sich, schaffen die anderen es doch auch. Oder etwa nicht?

Wir befinden uns momentan noch nicht einmal einen Monat im neuen Semester und ich ertappe mich dabei, wie ich erschöpft zu meinem Freund sage: „Ich brauche Urlaub!“
Dabei kann es doch eigentlich nicht sein, dass ich jetzt schon in Arbeit untergehe, oder? Niemand ist perfekt und es ist auch nur menschlich auch mal einen Abend lieber mit einer neuen Serie auf dem Sofa zu verbringen, anstatt sich durch 30 Seiten Lektüre zu kämpfen. Oft werden wissenschaftliche Theorien oder komplizierte Ansätze zugänglicher, wenn man eine kleine Pause einlegt, um den Kopf freizubekommen. Trotzdem hat man, wenn Sätze wie: „Damit setze ich mich später auseinander“ oder „Dafür habe ich noch genügend Zeit“ zur Gewohnheit werden, früher oder später ein eindeutiges Prokrastinations- oder Zeitmanagementproblem. Es gibt viele Studis die damit kämpfen, alles unter einen Hut zu bekommen. Der Leistungsdruck und die Angst zu versagen steigen. Wir möchten alles auf einmal. Gute Noten, ein sozial Leben und genügend Geld, um in den Semesterferien mal zu verreisen. Aber ist das möglich? Können wir alles haben? Stressfrei sicher nicht! Ich frage mich, wie es möglich ist, den Stresslevel zu senken und gleichzeitig produktiv zu sein?

Nach fünf Semestern Studium kann ich mir diese Frage immer noch nicht beantworten. Manche behaupten, es wären stärkere Strukturen im Studium nötig, andere meinen, dass wir Studis selbst unser größter Feind sind und uns selbst im Weg stehen. Immerhin, zum Studieren wird niemand gezwungen. Im Gegenteil, es ist ein Privileg, dessen sich so manche(r) Prokrastinations- oder Zeitmanagementproblematiker*in nicht immer bewusst ist.

Trotzdem steigt das Frustrationslevel über sich selbst zunehmend, wenn es nicht nur im Studium mehr holprig als stetig vorangeht und auch der Nebenjob zu einer zusätzlichen Belastung wird. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderem, zu wissen, dass ihr damit nicht allein seid. Meist sind es doch wir selbst, die uns den größten Druck machen und vielleicht ein bisschen weniger Verbissen, unsere Erwartungen runterschrauben sollten. Oft kann es schon hilfreich sein einen Schritt von den Stressfaktoren zurückzutreten, sich mit einem möglichst objektiven Blick einen Überblick zu verschaffen, tief durchzuatmen und alles nacheinander anzugehen.

Was hat Euch in stressigen Situationen geholfen und wie geht Ihr damit um? Schreibt uns gerne Eure Erfahrungen zu Stress im Studium in die Kommentare!

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