SR-Wahlen – sechs Listen stellen sich vor
Die jährlichen SR-Wahlen stehen vor der Tür! Wir haben für euch mit sechs der zwölf zur Wahl stehenden Listen gesprochen, um euch einen kurzen Überblick über ihre Inhalte zu verschaffen.
EULe: Welche Kernpunkte wollt/werdet ihr im Studienrat vertreten?
Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS): Für den RCDS stehen Selbstbestimmung und Leistung an vorderster Front. Dazu gehören die Digitalisierung von Studentenausweisen, der Einsatz gegen Beitragserhöhungen, mehr Sicherheit auf dem Campus, bessere Anbindung für Pendelstudierende sowie die langfristige Einführung eines Medizinstudiengangs in Bremen.
Interkulturelle Akademiker Gemeinschaft (IAG): Representation and Inclusion. We stand for a campus where every student — international or local — feels welcome, included, and heard.
Sozialistisch-Demokratischer Studierendenverband (Die Linke.SDS): Derzeit ca. 2/3 aller Studierenden leben unterhalb der Armutsgrenze. Alle Menschen verdienen ein freies Leben in Würde, deshalb fördert die SDS Bundesweit ein BAföG für alle, ohne Rückzahlung, unabhängig von Alter, Eltern oder Herkunft.
Wir stellen uns gegen die Militarisierung der Hochschulen und fordern eine starke und kämpferische Zivilklausel. Der Krieg soll komplett aus den Bildungseinrichtungen rausgehalten bleiben, von der direkten Beteiligung, z. B. durch die Wehrpflicht, bis zur indirekten Zusammenarbeit, z. B. durch Militärforschung oder in der Kollaboration mit Kriegsunternehmen.
Grundsätzlich, der Studium soll nicht unter kapitalistischen Vorzeichen stehen. Lernen darf keine Kommodität oder einfach nur ein Instrument, um die Menschen für die Arbeit zu trainieren sein, sondern ein Bedürfnis und ein Recht aller Menschen, sich und die Gesellschaft in würdiger Weise zu entwickeln.
Grün-alternativ-bunte Initiative (Gabi):
– Faire Studienfinanzierung und Bildungsgerechtigkeit
– Queerfeminismus und Antirassismus
– Inklusion und Awareness
– Nachhaltigkeit, Klimagerechtigkeit und Klimaschutz
– Tierrechte und Stärkung veganer Angebote
– Unterstützung und Koordinierung von studentischem (politischem) Engagement
Internationaler Jugendverein (IJV):
1. Mehr Geld in die Bildung – für ein Studium ohne Stress statt Unterfinanzierung und Prüfungsdruck!
2. Wir wollen wohnen und ein Studium, das sich jeder leisten kann!
3. Für Frieden, Gleichberechtigung und freie Meinungsäußerung an unserer Uni – gegen Rassismus und Spaltung
AStA für Alle – Jusos und Unabhängige (AfA): AStA für Alle möchte die Uni zu einem Ort machen, an dem sich alle Studierenden wohlfühlen – unabhängig von sozialer Herkunft, finanziellen Möglichkeiten oder individuellen Lebenslagen. Unser Ziel ist ein vielfältiger, solidarischer und lebenswerter Campus mit echter Chancengleichheit und fairen Studienbedingungen. Unsere Schwerpunkte sind ein bezahlbares Studium mit niedrigeren Semesterbeiträgen, höherem BAföG und mehr günstigem Wohnraum, ein flexibleres Studium mit der Möglichkeit des Teilzeitstudiums und mehr digitalen Lernangeboten, bessere Mobilitätsangebote an allen Standorten der Uni sowie mehr Transparenz im AStA.
EULe: Wie soll zukünftig mit den steigenden Kosten der Semesterbeiträge umgegangen werden?
RCDS: Der RCDS lehnt eine Erhöhung des Semesterbeitrags strikt ab – dazu haben wir uns bereits im März deutlich positioniert. Die Bremer Landesregierung darf ihre marode Finanzpolitik nicht auf dem Rücken der Studierenden austragen. Stattdessen muss sie nach Alternativen suchen, die den Landeshaushalt entlasten, ohne Studierende zusätzlich zu belasten.
IAG: We demand transparency in semester fees and a fair system that doesn’t burden students financially.

IJV: Auf die Erhöhung des Beitrages kann muss mit Protest reagiert werden. Wir unterstützen die Studis gegen Rechts in ihrem Vorhaben der Vollversammlung. Viele von uns können sich in Zeiten von Inflation und Teuerungen ihr Studium kaum noch leisten. Statt steigenden Semesterbeiträgen brauchen wir endlich BAföG für alle, das zum Leben reicht!

RCDS: Für den RCDS bedeutet „Gleiches Recht auf Bildung“, dass alle Studierenden – unabhängig von Herkunft oder Lebenssituation – faire und chancengerechte Rahmenbedingungen erhalten, um ihr Studium eigenverantwortlich und erfolgreich zu gestalten. Dabei setzen wir auf Leistungsgerechtigkeit und individuelle Förderung statt auf pauschale Gleichmacherei. Das heißt für uns: gleiche Chancen im Studium, keine finanziellen Barrieren durch Beitragserhöhungen und bessere Anbindung für Pendelnde, damit auch Studierende aus Nachbarregionen und dem Ausland gute Perspektiven haben.
IAG: Everyone deserves equal chances to learn and grow — including free German courses for those eager to contribute.



RCDS: Die Kommunikation zwischen Studierenden und Uni beziehungsweise Verwaltung ist oft noch zu bürokratisch und unübersichtlich. Für den RCDS ist deshalb wichtig, mehr direkte Ansprechpartner für konkrete Themen einzurichten, damit Studierende nicht von einer Stelle zur nächsten weitergereicht werden.
IAG: We push for clear, fast, and multilingual communication so all students can stay informed and involved.
Gabi: Wir setzen uns auf verschiedene Weisen für die Interessen der Studierenden ein und sprechen dafür auch regelmäßig mit dem Rektorat und anderen Entscheidungsträger*innen in- und außerhalb der Uni. Wir sehen dabei eher das Problem, dass unsere Anliegen teilweise nicht ernst genug genommen und dann nicht mit der notwendigen Konsequenz verfolgt werden.
Für geschlechtergerechte Toiletten und kostenlose Menstruationsprodukte am Campus setzen wir uns z.B. schon seit Langem ein – die Umsetzung geht aber leider nur schleppend voran. Wir lassen uns aber nicht entmutigen und bleiben weiter dran.
IJV: Es gibt viel Gründe, warum viele Studenten wenig bis gar nichts von der Hochschulpolitik an unserer Uni mitbekommen. Einige haben Angst vor Repressionen, andere gar nicht die Zeit sich neben Studium und Arbeit damit zu beschäftigen. Aber es fehlt ebenfalls an Transparenz in den Prozessen die zwischen der Studierendenvertretung und dem Rektorat und anderen Teilen der Unis geschehen.
Die geringe Wahlbeteiligung an unserer Uni ist ein Warnsignal das wir sehr ernst nehmen. Daran muss gearbeitet werden. Studenten müssen über mehrere Wege Informationen bekommen, die ihnen erklären, was passiert, und vor allem, wo sie Hilfe bei Problemen rund um die Uni bekommen können.
AfA: Vielen Studierende fehlt gerade zu Beginn des Studiums im unübersichtlichen Geflecht aus Fachbereichen, Instituten, Verwaltung und zentralen Stellen der Überblick über die einzelnen Zuständigkeiten. Wir schlagen vor, sowohl zentral als auch für die Fachbereiche verständliche Übersichten zu Ansprechpersonen und häufigen Fragen und Zuständigkeiten zu erstellen und an prominenter Stelle für die Studierenden zugänglich zu machen. Darüber hinaus setzen wir uns für die Vereinheitlichung und Digitalisierung der Verwaltungsabläufe ein. Dazu muss zwischen der Studierendenvertretung, dem Rektorat und der Verwaltung ein regelmäßiger Austausch auf Augenhöhe stattfinden, damit Anliegen frühzeitig mitgeteilt werden und lösungsorientiert zusammengearbeitet werden kann.
Weiterhin zur Auswahl, jedoch leider nicht zu einem Interview zu Verfügung stehen die folgenden Listen:
– UNION – Union uNion unIon uniOn unioN (UNION)
– Andrea Freiberg (Einzelkandidatur)
– Liste gegen Rechts
– KRALLE
– BIER
Die Campus EULe bedankt sich bei allen Interviewpartner*innen!
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