Hart, biegsam, kratzig & flauschig: Das Faser-Institut

Fasern – was ist das überhaupt? Wir alle tragen sie auf dem Körper, sitzen auf ihnen, schnallen uns mit ihnen an, fahren und fliegen mit ihnen. Fasern sind überall. Sie unterscheiden sich in ihrer Länge, Dicke und Festigkeit und sind aus natürlichen oder chemischen Materialien. Aber erst im Kollektiv sind sie wirklich interessant, denn dann werden daraus Textilien, Auto- oder Flugzeugbauteile. Und besonders diesen Bereichen widmen sich die Mitarbeiter des „Fibre“.

 

Das IW3-Gebäude an der Uni Bremen

 

„From lab to institute“

 

Das Institut, direkt gelegen an der Haltestelle Uni-Nord, blickt auf eine lange Geschichte zurück. 1955 gründete die Bremer Baumwollbörse ein Labor, das die Qualität der Materialien und Stoffe für die Händler zertifizieren und einheitliche Standards schaffen sollte. 1969 entstand daraus schließlich das Institut auf dem Campus, das als eigenständiger Verein lediglich einen Kooperationsvertrag mit der Uni hat. Somit wuppt das Fibre auch die eigene Finanzierung zu 90% selbst, vor allem durch eigene Projekte und der Zusammenarbeit mit der lokalen Industrie. Da ist es nicht verwunderlich, dass der amtierende Institutsleiter gleichzeitig bei Airbus arbeitet.

 

Eine Schau-Vitrine im Faser-Institut

 

Die Kompetenzbereiche

 

Das Bild von Wissenschaftler*innen, die sich winzig-kleine Fasern unter dem Mikroskop anschauen, trifft nicht mehr ganz auf das Fibre zu. Neben den Laboren an der Baumwollbörse gibt es mittlerweile 4 weitere Abteilungen:

  • Faser- & Materialentwicklung
  • Strukturdesign & Fertigungstechnologien für Leichtbauanwendung
  • Modellbildung und virtuelle Simulation von Prozessen
  • Messsysteme und Monitoring für die Qualitätssicherung

 

2019 will sich das Institut erweitern und mit Airbus und anderen Instituten in das neue EcoMaT am Flughafen einziehen, um noch enger mit der Industrie zusammenzuarbeiten. Uns bleiben die faserige Expertise jedoch weiterhin erhalten:

 

Fasern und die Uni

 

Nicht nur durch die Vernetzungen mit Firmen wie Airbus, VW und Mercedes oder der HfK, ist der Betonklotz interessant für uns Studis. Institutsmitarbeiter Thomas Hoffmann bietet Lehrveranstaltungen an und damit die Möglichkeit, Bachelor- & Masterarbeiten vom Fibre betreuen zu lassen. Wer mit Fasern schon Geld verdienen möchte, kann einen der Hilfskraftjobs ergreifen. Und durch Netzwerke mit anderen Instituten kommen Forschungsprojekte, wie aktuell der Bau eines eigenen Flugzeuges, zustande.

 

Aktuell und in Zukunft werden auch Themen wie „Smart-Textiles“ und Nachhaltigkeit immer wichtiger. Dazu braucht das Institut immer frischen Wind und arbeitet deshalb besonders gerne mit Studierenden zusammen. Wenn ihr neugierig seid: vernetzt euch!

 

Zum Einstieg in die Faser-Thematik schlägt Dozent Thomas Hoffmann übrigens das 2009 erschienene Buch

„Kultur- & Industriegeschichte der Textilien“ von Meechels et.Al. vor.

 

 

 

 

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