Der AfD-Parteitag und die „umstrittene“ Demo
Als vor einigen Tagen Bremen für Toleranz auf die Straße ging, veröffentlichte der Weser-Kurier einen Kommentar von Uni-Professor Lothar Probst. Darin äußerte er sich auch zu der heutigen Demonstration gegen den Bundesparteitag der „Alternative für Deutschland“ (AfD), zu der auch in der jüngsten studentischen Vollversammlung aufgerufen worden war. Für Unmut sorgte seine Aussage, man könne gegen die AfD zwar friedlich demonstrieren, besorgniserregend sei allerdings, „dass ein Teil der Gegendemonstranten offensichtlich das Ziel verfolgt, Randale zu machen und den Parteitag der AfD zu verhindern. Dabei dient die AfD nur als willkommene Projektionsfläche für Aktionen, die sich gegen das ‚System‘ richten.“
Umgehend wurde auf Facebook um die Intention der Demonstration und den Gehalt von Probsts Kommentar gestritten. Auch die Veranstalter äußerten sich. „Das ist ein plumper Versuch unseren Protest gegen die nationalistische und sexistische Politik der AfD zu kriminalisieren“, so Tobias Helfst vom Bündnis gegen Nationalismus. Und weiter: „Woher sich die Gewaltphantasien von Herrn Probst speisen, ist mir schleierhaft“. Auch der AStA zeigte wenig Verständnis für die mit der Demonstration assoziierten, antidemokratischen Absichten. „Wir distanzieren uns von Probst“, erklärte Anja Stanowski. Die Demonstration werde so schon vorab unnötigerweise in Verruf gebracht. Ob die Befürchtungen des Politikwissenschaftlers unbegründet bleiben, wird sich heute ab 13 Uhr zeigen. Die Demonstration beginnt am Brill und findet ihren Abschluss um vorraussichtlich 15 Uhr an der Bürgerweide.
Ich kann die Befürchtungen des Professors gut nachvollziehen. Bei einer Demo gegen Rechts 2011 hat sich auch ein nicht unbeträchtlicher Teil dieses Linksbündnisses im allseits bekannten schwarzen Block total auf Krawall gebürstet verhalten. Einige sind sogar soweit gegangen andere Leute im gleichen Demonstrationszug massiv zu beleidigen oder gar körperlich anzugehen, weil sie ihnen zu Mainstream waren oder ihrer Meinung nach an der falschen Stelle im Zug liefen. Zudem wurde von etlichen von ihnen verfassungsfeindliche Parolen skandiert, die mit einer Demo gegen Rechts bzw. für Toleranz und Frieden eigentlich gar nichts mehr zu tun hatten. Der schwarze Block war es auch, der zuerst gegen die Polizisten anging und hinterher wurde es vom Linksbündnis so dargestellt, als ob die Polizei allein der Aggressor gewesen wäre.
Nicht zu vergessen sei auch das absolut rabiate Verhalten etlicher linker Studenten, als der ehemalige Bayrische Ministerpräsident Beckstein an die Uni kam.
Echt traurig wie dieses Verhalten immer wieder verleugnet oder gar als vollkommen rechtmäßig verteidigt wird und immer nur andere als die Aggressoren dargestellt werden.