vorgestellt: Unispitzen, Spitzenuni … Uni.. Spitze? Moment mal!

Plötzlich standen da, wo vorher noch die Studierenden gearbeitet hatten, ein Dutzend bedruckte Wände. Schwupp, schon wurde aus dem Foyer im MZH eine andenkwürdige Stätte. Auf den Wänden waren Frauen zu sehen, die selbstbewusst in die Augen der neugierigen BetrachterInnen blicken. Auch wenn jetzt alle lieben Studis mir auf dem Tisch hocken weil sie dort nicht mehr sitzen können, ist es eine wirklich schöne Idee und da wollte ich nochmal genauer nachschauen.

So langsam habe ich das Gefühl, das MZH soll zukünftig ein Hort für Kunst und Kultur werden. Erst die kunstvolle Schlangenbank vor dem Gebäude, wo die Kinder nun fröhlich auf die geehrten PreisträgerInnen rumhüpfen, nun eine Fotoaustellung von der Berliner Fotografin Julia Baier, welche die Frauen der Universität fotografierte. Die Universität präsentiert stolz zwanzig Frauen in Führungspositionen von den insgesamt mehr als 65 Professorinnen der Universität. Die Austellung soll ihre vorbildhafte Leistung auf einer angemessenen Art und Weise präsentieren. So heißt diese Fotoaustellung „UniSpitzen, SpitzenUni“ und ist vom 13.12.2011 bis zum 31.01.2012 im MZH zu sehen. Jedoch ist das nicht die einzige Möglichkeit sich die Austellung anzuschauen, es ist nur die erste Station von Vielen, wo die Austellung zu besichtigen ist. Es wurde zwar noch nicht genannt wo, aber ich glaube alle können die Gelegenheit kriegen sich die Portraits anzuschauen. Auch liegen dort Kataloge aus, welche zu jedem Foto etwas zum Lebenswerk dieser Frauen etwas schildern.

 

Jedoch vergeht kaum ein Tag, schon werde ich mit einer weiteren „Klopferei auf die eigene Schulter“ von der Universität Bremen konfrontiert. Das dürfen sie ja auch, da sag ich ja nichts zu. Aber ich bin ein wenig ernüchtert, wenn ich mir anschauen muss, wo aktive Studierende hart dran arbeiten müssen, um auf die gegenwärtigen Probleme aufmerksam zu machen.

Ich will jetzt mal etwas von der Fotoaustellung weg und mehr zu den allgemeinen Aspekten der Kampagne „40 Jahre Universität Bremen“ kommen. Die Fotoaustellung ist ein weiterer Teil dieser Kampagne und bringt mir gerade den Anhaltspunkt dazu, mal etwas über das gesamte Thema zu sagen.

Zuletzt berichtete ich noch über die hochkritisierte Stiftungsprofessur mit OHB Technology und die damit gefährdete Zivilklausel, für die sich der AStA und viele dahinterstehende Studierende einsetzen. Auch die LiSA veranstaltet Podiumsdiskussionen und versucht somit Anteilnahme zu den Problemen dieser Universität hervorzubringen. Auch hier berichteten wir bereits über die Termine und wiesen auf die Veranstaltungen hin.

Und was erlebe ich seitens der Universität? Ihre Jubiläumsfeier.  Auf die war ich auch sehr gespannt war und wollte deswegen auch unbedingt darüber berichten. Nunja, der Abend war auch soweit sehr nett gestaltet, aber absolut geschwängert von Problemen. Die Universität Bremen hätte einen schlechten Ruf, selbst der Moderator schaffte es immer wieder diese Unanehmlichkeiten hervorzubringen. Naja, selbst Schuld wenn sie eine junge Dame als Talkgast einladen, die nur von sich behaupten kann, dass sie von der Universität abgelehnt wurde. Der Rektor sagte sehr bewegend zum Anfang „Die Universität sei in Bewegung!“.

Aber eigentlich wird nur zurückgeschaut. Ich finde es auch richtig und in Ordnung so auf Leistungen in der Vergangenheit hinzuweisen, darauf können sie ja stolz sein. Aber irgendwie fehlt mir das gesunde Stück Rückgrat von der Universität, sich zu den Problemen zu bekennen und mit den Studierenden dran zu arbeiten. Eine Rektorenwahl von der Niemand etwas weiß ist nicht gerade der beste Weg für sowas. Irgendwie kann ich mir diese Fotoaustellung nicht so richtig anschauen, ohne dabei an alles andere zu denken.

Was meint ihr dazu, schreibt es in den Kommentaren und lasst es mich wissen.

3 Kommentare
  1. Meinender
    Meinender sagte:

    Der Kommentar ist absolut richtig. Der Universität fehlt der Diskurs, der offene, transparente Diskurs aller. Stattdessen wird hinter verschlossenen Türen entschieden, informationen werden zurückgehalten und wie die Rektorwahl gezeigt hat, besteht von den Mitgliedern des Akademischen Senats keinerlei Interesse daran, ihr Handeln vor der Öffentlichkeit zu erklären.
    Wenn Ihr mich fragt, ist dies symptomatisch für die Diskussions- und Diskurskultur an dieser Universität. Dabei ist die Gefahr, die seitens der Universität hinter offenen Gesprächen scheinbar gesehen wird, doch längst nicht so groß wie befürchtet. Auch in einem offenen Diskurs wäre es nicht unmöglich dass es eine Mehrheit gibt, die sich z.B. für OHB und gegen die derzeitige Zivilklausel ausspricht.
    Das ist nur ein Beispiel und ich will nicht sagen, dass das eine positive Wendung wäre. Aber es ist ein Gedankenspiel, das, wenn wir und sämtliche universitären Akteure ehrlich zueinander sind, genau so wahrscheinlich ist wie alles andere.
    Dass der Diskurs aber vermieden, Diskussionen unterbunden werden – und sei es nur durch eine miserable Informationspolitik – ist eine Schande für das, was Wissenschaft, Universität und Transparenz überhaupt bedeuten.

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  2. ticking
    ticking sagte:

    Ist euch mal aufgefallen das Ute Bormann nicht dabei ist? Wahrscheinlich war sie die einzige die die cochones hatte bei dem Affentheater nicht mitzumachen weil sie weiß das wissenschaftliche Leistung des Lobes wert sind und nicht der bloße Besitz eines Uterus.
    Die Tatsache das nur Frauen für besondere Anerkennung qualifiziert waren wäre doch auch eigentlich etwas für die Gleichstellungsbeauftragte, aber die haben wir ja leider nicht unsere nennt sich ja nach eigenem ermessen Frauenbeauftragte.

    Ich hätte lieber wieder Platz zum lernen als Rumposieren der Uni vor ihren eigenen Studenten.

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