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RV12: Abschlussreflexion

1) Benennen Sie die für Sie zentralsten (mindestens zwei verschiedene ) theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich als besonders prägnant mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret sowohl Bezug auf:
a.) die unterschiedlichen, fachdidaktischen Aspekte und übertragen Sie diese in der Ringvorlesung gewonnenen Erkenntnisse auf die Didaktiken der von Ihnen studierten Fächer. Beziehen Sie sich hierbei auch auf didaktische Erkenntnisse mindestens eines Fachs, das Sie nicht selbst studieren.
b.) generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht.
Bitte benennen Sie für diesen Aufgabenteil dabei konkret mindestens zwei relevante Literaturquellen  (Autor*innen, Jahr, Titel).

In diesem Semester habe ich durch die Ringvorlesung viele neue Ansichtsweisen in Bezug auf das Thema Heterogenität erlernen können. Ich habe unterschiedliche Konzepte kennengelernt, die für meinen späteren Lehrberuf von großer Bedeutung sind. Durch die verschiedenen Oberthemen, die von verschiedenen Lehrenden vorgestellt wurden, habe ich viele Aspekte des vielfältigen Begriffs Heterogenität kennenlernen dürfen.

Die Vorlesung zum Thema Genderkompetenzen hat in mir besonders großes Interesse geweckt. Da ich Deutsch beziehungsweise Germanistik als großes Fach studiere, war es wichtig für mich zu erfahren, dass die Kinder in der Lektüreauswahl mit einbezogen werden sollten, um die Interessen der Kinder berücksichtigen zu können. Generell ist im Deutschunterricht eine bedachte Lektüreauswahl erforderlich, denn viele Lektüren beinhalten stereotypische Geschlechterrollen, denen man entgegenwirken sollte. Die Schülerinnen und Schüler sollten die Möglichkeiten haben, eigene Schwerpunkte in der Lektüre zu finden, um ihre Selbstbestimmung und Diversität fördern zu können. Ich habe gelernt, dass den stereotypischen Klischees aktiv entgegengewirkt werden muss und dies im Unterricht von großer Bedeutung ist (vgl. Philipp, 2011). Ich als Lehrkraft habe die Aufgabe die Kinder bei der eigenen Identitätsfindung zu unterstützen. Die Schüler*innen sollten sowohl Männer als auch Frauen als Lesevorbilder haben. Damit kann das Vorurteil, das Frauen im Gegensatz zu Männer mehr lesen würden, aufgehoben werden. Die Kompetenzziele aus dem Fachbereich Deutsch und die Pfäfflin Kriterien lassen sich mit der identitätsorientierten Literatur, die die Schüler*innen und die Lehrkraft zusammen auswählen würden, gut verknüpfen.

In der Deutschdidaktik gibt es „Auswahlkriterien für Gegenwartsliteratur im Deutschunterricht“ nach Pfäfflin (2007).
Diese Kriterien greifen thematisch-inhaltliche, sprachlich-ästhetische, didaktische und problematische Aspekte auf. In den thematisch-inhaltlichen Kriterien wird Rücksicht auf die Erfahrungswelten der Schüler*innen genommen. In den didaktischen Kriterien wird der Punkt „Klassenbedürfnisse“ eingebunden.

Des Weiteren fand ich es interessant, Inhalte zum Englischunterricht zu erfahren, da ich dieses Fach nicht studiere. Aus bereits besuchten Seminaren habe ich gelernt, dass sich Sprachen gegenseitig bereichern können und gegebenenfalls das Erlernen neuer Sprachen erleichtern. Ich halte es deshalb für besonders wichtig, den Kindern schon früh das spielerische Erlernen einiger Sprachen anzubieten, um besonders Kindern mit Deutsch als Zweitsprache zu einem besseren Lernerfolg verhelfen zu können.

2.) Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte, Lehrer*innenhandeln)), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen im Rückblick auf ihre eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Berichte aus der Praxis, ggf. auch schon eigene Praxiserfahrungen) den Schulalltag besonders stark – und warum? Hier können Sie aus Ihrer Sicht besonders gelungene oder auch weniger gelungene Beispiele geben. Inwiefern helfen Ihnen die Inhalte der Vorlesung, eine solche Einschätzung vorzunehmen? Nehmen Sie konkret Bezug auf entsprechende Begriffe, Theorien, Konzepte, die Sie jetzt kennengelernt haben.

In meinem Orientierungspraktikum beschäftige ich mit der Forschungsfrage „Gelingt es der Lehrkraft, Kinder ohne Deutschkenntnisse in den Unterricht miteinzubeziehen?“.
Besonders in der Grundschule ist es wichtig, den Unterricht so zu gestalten, dass kein*e Schüler*in überfordert beziehungsweise unterfordert wird. Schülerinnen und Schüler werden mit sehr unterschiedlichen Kenntnissen, Vorwissen und Kompetenzen eingeschult. Dabei ist es wichtig, niemanden aufgrund seines fehlenden Vorwissens oder seiner/ ihrer Erfahrungen zu benachteiligen. Dies kann ermöglicht werden, indem für alle Kinder mögliche Anhaltspunkte gegeben werden, wo sie dann anknüpfen können. Ich erinnere mich aus meinem Praktikum an einen Schüler, der bereits in der ersten Klasse sowohl lesen als auch einigermaßen schreiben konnte. Die Lehrerin führte in der Klasse zu diesem Zeitpunkt das schreiben von Buchstaben ein. Der genannte Schüler bearbeitete jedes mal die Aufgaben so schnell, sodass er sich den Rest der Stunde langweilte und dadurch seine Aufmerksamkeit anderen Dingen widmete. Sein Vorwissen wurde in diesem Fall leider zum Nachteil.

3.) Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET? Welche haben Sie vermisst? Bitte begründen Sie Ihre Wahl.

Ich würde gerne mehr über das Thema Leistungsheterogenität erfahren. Besonders würde mich interessieren, wie man den Ansprüchen der leistungsschwächeren und der leistungsstärkeren Schüler*innen gerecht werden kann. Des Weiteren würde mich interessieren, wie gendersensibler Unterricht in Fächern wie Mathematik oder Kunstunterricht aussieht und gestalltet werden kann.

 

 

Pfäfflin, Sabine(2007): Auswahlkriterien für Gegenwartsliteratur im Deutschunterricht.

Philipp, Maik (2011): Lesen und Geschlecht 2.0. Fünf empirisch beobachtbare Achsen der Differenz neu betrachtet.

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